Sanierung

Schwetzinger Carl-Theodor-Brücke: Zweite Bauphase startet

Die Sanierung der Rad- und Fußwege der Schwetzinger Carl-Theodor-Brücke geht in die zweite Phase. Die Arbeiten werden allerdings erst im kommenden Jahr komplett abgeschlossen sein.

Von 
Andreas Lin
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Auf der nördlichen Seite sind bereits die Umleitungsschilder aufgestellt. © Lin

Schwetzingen. Auf der Carl-Theodor-Brücke werden die Rad- und Fußwege saniert (wir berichteten) – passenderweise zum 300. Geburtstag des Namensgebers. Der südliche Teil ist schon fertiggestellt, jetzt geht es auf der anderen Seite weiter.

Zuständig für die Baumaßnahme ist das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, weil die Brücke Teil der Landesstraßen L 630 und L 543 ist. Wir haben dort nachgefragt, was es mit den Arbeiten auf sich hat, wie lange sie dauern und in welchem Zustand sich das 1978 in Betrieb genommene Bauwerk befindet. Eine Specherin des RP hat unsere Fragen beantwortet.

Was wurde beziehungsweise wird bei diesen Baumaßnahmen gemacht?

Im Zuge der Maßnahme wird auf beiden sogenannten „Brückenkappen“ der Belag erneuert. Hierbei wird zunächst der schadhafte Deckbelag entfernt, wodurch darunterliegende Schadstellen im eigentlichen Kappenbeton freigelegt werden. Nachdem die Schadstellen im Beton saniert sind, kann eine neue flächige Deckbeschichtung aufgebracht werden. Der Bauablauf sieht vor, dass jeweils eine Seite saniert wird, während die andere Seite als Umleitung dient. Um für Fußgänger und Radfahrer im Zuge der Umleitung einen sicheren Wechsel auf die andere Straßenseite zu gewährleisten, wurde in Rücksprache mit Polizei und Verkehrsbehörden für die Dauer der Bauarbeiten eine Bedarfsampel in der Nadlerstraße eingerichtet. Sobald wieder beide Seiten der Brücke zur Verfügung stehen, wird die Ampel wieder abgebaut.

Die Brücke ist in diesem Bereich seit Jahren in schlechtem Zustand, Warum wird das erst jetzt in Angriff genommen? Und in welchem Zustand ist die Brücke überhaupt?

Die letzte Brückenprüfung (einfache Prüfung gemäß der Norm DIN 1076) im September 2022 ergab eine Zustandsnote von 2,4. Gemäß der zugehörigen – vom Schulnotensystem abweichenden – Benotungsskala (Zustandsnoten nur von 1 bis 4) ist bei der Carl-Theodor-Brücke von einem „befriedigenden Zustand“ zu sprechen. Die nächste Hauptprüfung erfolgt Ende 2025/Anfang 2026.

Ist das eine Maßnahme, die ihren Ursprung in den üblichen regelmäßigen Überprüfungen hat oder wurden die Brücken-kontrollen nach dem Einsturz in Dresden intensiviert?

Die Sanierungsempfehlungen der letzten Bauwerksprüfung aus dem Jahr 2022 beinhalteten unter anderem die nun laufende Belagssanierung. Ziel ist hierbei in erster Linie die Wiederherstellung der Griffigkeit im Bereich des kombinierten Geh- und Radwegs beziehungsweise die Beseitigung der dortigen Belagsschäden.

Die Maßnahme wurde bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 vorbereitet und ausgeschrieben. Ein Zusammenhang mit den Ereignissen in Dresden besteht daher nicht. Brücken und sonstige Ingenieurbauwerke werden auf Grundlage der DIN 1076 kontrolliert. Hierbei wechseln sich im Rhythmus von drei Jahren sogenannte „Einfache Prüfungen“ und „Hauptprüfungen“ ab.

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Und wie lange werden die Arbeiten noch dauern?

Die Arbeiten auf einer Brückenseite konnten bereits vollständig abgeschlossen werden. Die Baustelle wurde daraufhin planmäßig auf die gegenüberliegende Seite umgesetzt. Da die Herstellung des Deckbelags in großem Maße von der äußeren Witterung und der Temperatur des Bauwerks abhängig ist, werden dort in diesem Jahr in einem ersten Schritt nur die Schadstellen im Beton saniert. Diese Arbeiten werden voraussichtlich in der ersten Novemberwoche abgeschlossen.

Danach werden Baustelle, Verkehrssicherung, Umleitung und Bedarfsampel zurückgebaut und über den Jahreswechsel die normale Verkehrsführung wieder hergestellt. Der dortige endgültige Deckbelag wird im kommenden Jahr aufgebracht, wenn wieder entsprechende Einbaubedingungen vorliegen.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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