Gemeinderat

Schwetzinger Rat wählt Steffan einstimmig zum Ersten Bürgermeister

Der amtierende Erste Bürgermeister Schwetzingens erhält bei der Gemeinderatssitzung das volle Vertrauen vom Gremium und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Außerdem steht der Termin zur Oberbürgermeisterwahl.

Von 
Andreas Lin
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OB Dr. René Pöltl (l.) gratuliert Matthias Steffan zur Wiederwahl. Der Gemeinderat – im Hintergrund Susanne Betrand-Baumann (v. l.), Markus Bürger und Ulrike Utz – hat ihm gerade das volle Vertrauen ausgesprochen. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Es war eigentlich nur eine Formsache, dass Matthias Steffan in der öffentlichen Gemeinderatssitzung als Erster Bürgermeister wiedergewählt wurde. Zwei Frauen waren im Ratssaal dennoch ganz nervös, als am Mittwochabend die geheime Wahl anstand und Verwaltungsmitarbeiterin Traudel Zahl die Stimmzettel einsammelte: seine Mutter Maritta und seine Sekretärin Katja Hilbert. Doch die Aufregung legte sich schnell: Der 47-Jährige wurde einstimmig – bei einer Enthaltung – wiedergewählt.

Oberbürgermeister Pöltl: Damit ist in Schwetzingen Kontinuität gewährleistet

Langanhaltender Applaus folgte auf die Verkündigung durch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. „Damit ist Kontinuität gewährleistet, das ist für Schwetzingen“, freute sich der im September nicht wieder antretende OB, dass zumindest einer aus dem Führungsduo der vergangenen acht Jahre an Bord bleibt und das volle Vertrauen des Gemeinderats genießt.

Infos über die Beigeordneten/Bürgermeister

  • Beigeordnete sindhauptamtlich Beamtinnen oder Beamte einer Gemeinde, die die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister ständig in ihrem Geschäftskreis vertreten. Sie werden vom Gemeinderat für acht Jahre gewählt.
  • Die oder der Erste Beigeordnete ist die ständige allgemeine Stellvertretung des Bürgermeisters. Sie oder er führt in Stadtkreisen und Großen Kreisstädten die Amtsbezeichnung Bürgermeisterin oder Bürgermeister.
  • Seite Schwetzingen 1993 zur Großen Kreisstadt erhoben wurde, gab es fünf verschiedene Amtsinhaber auf der Position des Ersten Bürgermeisters: Bernd Kappenstein (1993 bis 1999; vorher drei Jahre Beigeordneter), Stefan Dallinger (1999 bis 2006), Dr. René Pöltl (2006 bis 2008),Dirk Elkemann (2009 bis 2016) und Matthias Steffan (2016 bis heute).
  • Steffan ist der erste in dieser Reihe, der die vollen acht Jahre im Amt blieb und der wiedergewählt wurde. 

„Wir haben unfassbar gut zusammengearbeitet“, blickte Pöltl zurück und lobte Steffan („Wir haben einen der Besten“), der auf allen Feldern seiner Tätigkeit mit großem Engagement zur Werke gegangen sei, bestens mit Menschen umgehen könne und seit 2016 viele Projekte in der Stadt gewuppt habe. Stellvertretend nannte er den Neubau der Schimper-Gemeinschaftsschule, wo Matthias Steffan federführend gewirkt hatte. Pöltl freute sich, auf die noch wenigen gemeinsamen Monate an der Stadtspitze: „Wir werden das genießen.“

Der gerade Wiedergewählte bedankte sich ganz bescheiden für das Vertrauen und bekannte, dass ihm die vergangenen acht Jahre „wahnsinnig viel Spaß“ bereitet hätten. „Wir konnten vieles gemeinsam bewegen“, sagte er zum OB und dem Gemeinderat, dessen Unterstützung er immer gespürt habe – ebenso wie die innerhalb des Rathauses. „Ich arbeite tagtäglich mit den Amtsleitern und den Mitarbeitern zum Wohle der Bürger.“ Er freue sich nun auf die weitere Zusammenarbeit.

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Mit Dr. René Pöltl wird diese noch bis Ende Oktober andauern. Am 1. November wird dann dessen Nachfolger als Oberbürgermeister ins Amt kommen. Wer das sein wird, steht noch in den Sternen, aber zumindest die Wahlmodalitäten wurden am Mittwochabend festgelegt.

Mit welchem Oberbürgermeister Steffan ab dem 1. November zusammenarbeiten darf, entscheidet sich am 15. September. Diesen Sonntag hat der Gemeinderat als Termin für die OB-Wahl festgelegt. Dr. René Pöltl wird ja nach 16 Jahren nicht mehr antreten. Beim Termin habe die Stadt quasi nur wenige Optionen gehabt, erklärte der OB. Denn seine Amtszeit endet am Donnerstag, 31. Oktober. Die notwendige Wahl dürfe laut Gemeindeordnung frühestens drei Monate und spätestens einen Monat vor Freiwerden der Stelle durchgeführt werden – wie immer in Deutschland an einem Sonntag.

Die Wahl zum Schwetzinger Oberbürgermeister sollte nicht in der Ferienzeit liegen

Und der Wahltermin sollte außerhalb der Ferienzeit liegen, da es sich ansonsten schwierig gestalte, die erforderliche Anzahl Wahlhelfer zu gewinnen. Die Sommerferien in Baden-Württemberg dauern 2024 bis zum 7. September.

Genauso müsse aber auch nach hinten genug Puffer bleiben, um eine Stichwahl anzusetzen. Denn – und das ist neu seit 2023 – bei einem möglichen zweiten Durchgang von Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg wird die Neuwahl durch eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den höchsten Stimmenzahlen ersetzt. Dies könnte in Schwetzingen am 22. September, 29. September oder 6. Oktober der Fall sein. Bestimmt werden dann auch wieder Menschen im Ratssaal sitzen, die nervös der Entscheidung entgegenfiebern – mal sehen wer.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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