Schlossplatz

Spargelweitwurf beim Spargelsamstag in Schwetzingen

Beim Spargelsamstag Schwetzingen ist einiges geboten. Besonders stolz sind die Einheimischen aber auf die traditionellen Wettbewerbe Spargelweitwurf und Spargelwettschälen. Doch wer hat gewonnen?

Von 
Stefan Kern
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Perfekte Haltungsnoten: Merle Gisder hat aber nicht nur eine gute Technik, sie wirft auch weit und wird mit 18.18 Meter Zweite beim Spargelweitwurf. © Andreas Gieser

Schwetzingen. Es sind sicher nicht die größten Events des Schwetzinger Spargelsamstags. Aber sie sind trotzdem wichtig. Ohne diese beiden Events, da ist sich Oliver Engert, Geschäftsführer des Stadtmarketings Schwetzingen (SMS) sicher, wäre der Spargelsamstag nicht der Spargelsamstag. Eine Sicht, die auch die Spargelkönigin Emilia I und viele ihrer Untergebenen teilten. So wie Bürgermeister Matthias Steffan. Auch kleine Rituale könnten eine beachtliche identitätsstiftende Kraft entwickeln. Und so war für ihn, genau wie für die Spargelkönigin, die Teilnahme am Spargelweitwurf eine Selbstverständlichkeit. Natürlich wie alle Promis außer Konkurrenz.

Los ging es in der Disziplin Spargelweitwurf, nicht mit echtem Spargel, um 13 Uhr auf dem Schlossplatz. Die Organisatoren des Turnvereins Schwetzingen (TV) klebten ein Feld ab, das von beachtlichen Weiten ausging. Bis zu 35 Meter reichte das Feld, und um es gleich vorweg zu nehmen, zugrunde lag hier eine eher optimistische Weite-Erwartung. Die größte Siegerweite lag am Ende bei 26,14 Meter.

Auch TV-Maskottchen „Schorsch“ freut sich über einen gelungenen Wurf – den Sieg überlässt er aber anderen. © Andreas Gieser

Nachdem Prominente wie der Staatssekretär aus dem baden-württembergischen Umweltministerium, Dr. Andre Baumann (22,06 Meter), Spargelkönigin Emilia I (11,27 Meter), Lothar Schmeißer aus der bayerischen Partnerstadt Karlshuld (18,95 Meter) und das TV-Maskottchen George (18,61 Meter) ihre Würfe absolviert hatten, begann der eigentliche Wettbewerb.

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Dabei zeigte sich, dass die Leidenschaft für das weite Werfen die Zielgenauigkeit Teils arg in Mitleidenschaft zog. Nicht selten landeten das kleine Bündel aus Kunststoffspargel jedenfalls nicht im abgeklebten Feld, sondern neben Stühlen und Tischen des Brauhauses Zum Ritter auf dem Schlossplatz. Übrigens durchaus zur Freude des Publikums.

Bei den Frauen setzte sich am Ende Merle Gisder (18,18 Meter) gegen Lisa Schlichtner (18,33 Meter) und Nicole Rexhaus (16,43 Meter) durch. Und bei den Männern schaffte es Linus Gieser (26,14 Meter), der schon zweimal aufdem Spargelwurf-Treppchen stand,vor Samuel Keller (24,24 Meter) und Philipp Kirchner (23,30 Meter) nach ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Spargelbäuerin und Moderatorin Elfriede Fackel-Kretz-Keller (l.) sowie Spargelkönigin Emilia (M.) ehren die schnellsten Schäler Hesam (v. l.), Daniela und André. © Andreas Gieser @cheesy.photo

Spargelschälwettbewerb in Schwetzingen von einer Familie gewonnen

Beim Spargelschälwettbewerb, der etwas später auf dem Laufsteg für die Bräuninger-Modenschau in der Dreikönigsstraße stattfand, dominierte – so viel vorab – eine iranische Familie das Bewerberfeld. Bei den Männern hieß der schnellste Spargelschäler Hesam Hatami und bei den Frauen setzte sich am Ende seine Ehefrau Behi Salehi durch. Und dass, so die beiden Preisrichterinnen Spargelkönigin Emilia I. und die Spargelhof-Inhaberin Elfriede Fackel-Kretz-Keller, auf hohem Niveau. Die Spargel seien allesamt außerordentlich gut geschält. Anmerken muss man, dass beide in Sachen Spargelschälwettbewerb keine Ersttäter sind. Schon letztes Jahr fielen sie auf. Damals hatte Hatami den dritten Platz belegt und seine Frau den ersten.

In die Wiege gelegt wurde es ihnen aber nicht. Im Iran, so Salehi, kenne man Spargel eigentlich nicht. Nach Deutschland sind sie 2016 gekommen. Heute leben sie in Mannheim, er ist Facharzt für Innere Medizin, seit einem Dreivierteljahr sind sie Eltern und Schwetzingen, so sagen sie es, sei mittlerweile Teil ihrer Heimat geworden. Hier würden Kultur, die Kunst zu Essen und Traditionen von vielen gemeinsam gepflegt und gelebt, was die Identifikation mit einem Raum erleichtere. Hier könne man sich wirklich wohlfühlen.

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Der Vollständigkeit und Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass die Spargelschäl-Titelliste nicht allein von dem Ehepaar angeführt wurde. Bei einer dritten Schälrunde setzet sich Daniela Schell durch. Sie sei mit Spargel aber groß geworden. In der Woche gebe es bis zu vier Mal Spargel, was auf eine seit der Kindheit ungebrochene große Spargelliebe hinweise. Unterm Strich: Sie ist voll im Training, was nicht zu übersehen war.

Es sind zwar nur zwei Ereignisse im großen Bild des Spargelsamstags. Aber ohne sie wäre das Bild klar unvollständig.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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