Mobilität

Stadt Schwetzingen schafft Lastenrad zum Ausleihen an

Schwetzingen profitiert vom Förderpaket "Rad-Kultur" und hat mit Geldern daraus ein Lastenrad angeschafft. Das kann leicht ausgeliehen werden. Gleichzeitig freut sich die Stadt über eine weitere Finanzspritze.

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Stefan Kern
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Staatssekretärin Elke Zimmer übergibt offiziell das große "Rad-Kultur"-Förderpaket an die Stadt Schwetzingen. Bürgermeister Matthias Steffan (li.) und Staatssekretär Dr. Andre Baumann sind bei der Übergabe dabei. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Ganz neu sind Lastenräder im öffentlichen Raum mittlerweile nicht mehr. Der Neuigkeitswert hält sich diesbezüglich also in Grenzen. Doch mit der „Schwetzinger Spargelschees“, die in einer eigens gebauten Garage vor der Stadtbibliothek nun groß willkommen geheißen wurde, verhält es sich doch anders.

Ist die „Spargelschees“ doch ein Lastenfahrrad, das ab sofort jeder Schwetzinger Bürger für eine Woche kostenlos ausleihen kann. Damit, so die Staatssekretärin aus dem baden-württembergischen Landtag, Elke Zimmer, könne jeder Bürger erleben, wie einfach und vor allem klimaschonend Mobilität sein kann.

Förderpaket der Landes-Initiative "Rad-Kultur"

Und dieses Erleben zu ermöglichen, so attestierte ihr Kollege, der Staatssekretär Dr. Andre Baumann, sei nach wie vor wichtig. Denn im Mobilitätssektor habe Deutschland noch einiges zu tun. Für die beiden Staatssekretäre und Bürgermeister Matthias Steffan sowie die zahlreich anwesenden Gemeinderatsmitglieder bei dem offiziellen Vorstellungstermin dieses Vehikels ist die „Spargelschees“ ein Symbol dafür, dass Schwetzingen diese Wende ernst nimmt und die Fahrradkultur in der kurpfälzischen Stadt kein Gedöns sei.

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Angeschafft wurde dieses Lastenfahrrad mit dem Geld aus dem kleinen Förderpaket der Landes-Initiative „Rad-Kultur“. Vergangenes Jahr bekam die Stadt dieses kleine Förderpaket in einem Volumen von 25 000 Euro, wobei Schwetzingen die Hälfte, also 12 500 Euro, mit drauf packen musste. Neben diesem kostenlosen Leih-Lastenrad organisierte die Stadt damit auch parallel zur Eco-Mobil-Gala auf dem Schlossplatz die letztjährigen „Rad-Kultur-Tage“. Nach Abwicklung des kleinen Förderpaktes hat die Stadt nun auch das große Förderpaket mit einem Volumen von 50 000 Euro erhalten. Wie beim kleinen Förderpaket muss Schwetzingen wieder 50 Prozent der Summe drauflegen. Heißt für 2024 und 2025 stehen nun 75 000 Euro zur Verfügung, um die Fahrradkultur in der kurfürstlichen Residenz noch breiter aufzustellen.

Erst einmal ein Wettbewerb

Was genau damit geschieht, so lässt die städtische Radverkehrsbeauftragte Catrin Nähr verlauten, stehe noch nicht fest. Man sei noch im Prozess aus dem vielseitigen Portfolio der Initiative „Rad-Kultur“ Angebote auszuwählen. „Starten werden wir aber voraussichtlich mit einem Fahrrad-Fotowettbewerb, an dem sich alle Schwetzinger beteiligen können.“

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Wieder zurück bei der „Spargelschees“ betonte Bürgermeister Steffan, dass die Verwaltung den Umbau der Mobilität Schwetzingens hin zu mehr Fahrrad konsequent verfolge. In Sachen Fahrradinfrastruktur fände man sich in Baden-Württemberg stets auf den vorderen Rängen. Doch auch er weiß, dass es noch einige Baustellen gibt, die es auf dem Weg zu einer wirklichen Fahrradstadt zu beheben gilt. Ganz wichtig sei dabei, dass in den Köpfen der Menschen ankomme, wie problemlos und vor allem verlässlich Mobilität mit Rädern wie diesem Lastenrad ist. Gerade Letzteres könne in Deutschland derzeit wahrlich nicht über jeden Mobilitätsträger gesagt werden.

So kann man das Rad mieten

Ein Ansatz, den auch Zimmer und Baumann wichtig finden: „Lastenfahrrad fahren, muss cool werden.“ Und, daran erinnert Zimmer, es ist auch eminent wichtig, um die Klimaziele des Landes zu erreichen. Im Verkehrssektor hat sich das Land im Vergleich zum Jahr 1990 ein Minus von 55 Prozent bis 2030 zur Aufgabe gesetzt. In Zielen ausformuliert heißt das unter anderem, jeder zweite Weg solle mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden, das öffentliche Nahverkehrsangebot soll verdoppelt werden, jedes zweite Auto soll klimaneutral fahren und insgesamt soll der Kfz-Verkehr um ein Fünftel schrumpfen.

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Bis dahin, das räumte Zimmer ein, bedarf es noch einiger Anstrengungen. Vor allem müssten Gewohnheiten durchbrochen werden. Und genau dafür ist diese Leih-Lastenfahrrad ideal. Vom Familienausflug über den Weg zur Arbeit bis zum Einkauf könne jeder erleben, wie schön und einfach das Leben mit der „Spargelschees“ ist. Catrin Nähr ergänzte: „Auf die Resonanz auf den Lastenradverleih bin ich schon sehr gespannt. Man kann einfach mal ausprobieren, wie der Alltag mit Lastenrad funktioniert. Ob es wirklich eine Option wäre, auf das Auto zu verzichten und Alltägliches nur noch mit dem Rad zu erledigen.“

Alle Schwetzinger können ihre Reservierungsanfrage an stadtbibliothek@schwetzingen.de schicken. Eine Reservierung ist für eine Woche von mittwochs bis dienstags möglich. Für die Abholung wird ein Bibliotheksausweis benötigt, der kostenfrei ausgestellt wird. Abgeschlossen werden muss ein Ausleihvertrag, der als Download auf der Homepage der Stadt zur Verfügung steht oder in der Stadtbücherei ausgefüllt werden kann. Alle Infos gibt es unter www.schwetzingen.de/lastenrad.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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