Schwetzingen/Stuttgart. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Notfallpraxis in Schwetzingen weiterhin geöffnet bleibt. Sozialminister Manfred Lucha muss notfalls als Landesaufsicht über die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg einschreiten und den Fortbestand unserer Notfallpraxis sicherstellen.“ Mit dieser Forderung haben mittlerweile 10 969 Bürgerinnen und Bürger aus der Region die Initiative des Landtagsvizepräsidenten Daniel Born (SPD) zum Erhalt der Notfallpraxis unterstützt.
Am Mittwoch hat der Landtagsabgeordnete die Unterschriften persönlich an den Vorstandsvorsitzenden der KVBW Dr. Karsten Braun übergeben, um die Schließungspläne zu stoppen. Am Donnerstag soll in Stuttgart eine Infoveranstaltung der KVBW stattfinden, in der weitere Planungen vorgestellt werden sollen.
„In diesem Karton stecken 10 969 Hoffnungen drin, dass Sie Ihre Pläne stoppen und wir weiter eine gute und wohnortnahe medizinische Versorgung haben. Respekt vor der wichtigen Arbeit der Ärzte und Solidarität gerade mit jungen Familien und älteren Mitbürgern standen für viele im Mittelpunkt, als sie unterschrieben haben. Sie sollten das bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen. Wir akzeptieren die Schließung unserer Notfallpraxis nicht“, erklärte der Schwetzinger Abgeordnete bei dem Gespräch mit Braun deutlich.
Breiter Widerstand gegen Schließung der Notfallpraxis Schwetzingen
Borns Unterschriftenaktion ist Teil eines breiten Widerstands gegen die Schließungspläne der KVBW, die ein Drittel der Notfallpraxen im Land schließen möchte – eben auch die Schwetzinger Notfallpraxis in der GRN-Klinik. Der Wahlkreisabgeordnete betonte, dass sich der Protest nicht nur auf eine politische Gruppe beschränkt. „Das ist gelebte Demokratie. Wir haben Unterstützung aus allen Teilen der Bevölkerung, unabhängig von Alter, Beruf oder politischer Zugehörigkeit bekommen. Es zeigt sich, dass die Notfallpraxis für alle da ist und dass die Menschen, die noch nicht selbst auf sie angewiesen waren, sich für diejenigen einsetzen, die auf diese Einrichtung angewiesen sind. So sieht Zusammenhalt aus“, wird Born in einer Pressemitteilung aus seinem Büro zitiert.
Besonders engagiert hätten sich auch viele im Gesundheitsbereich Tätige, darunter Rettungsdienste, Klinikmitarbeiter und Ärzte. Born unterstrich, dass die geplante Schließung eine erhebliche Belastung für das Krankenhaus und die Rettungsdienste in Schwetzingen zur Folge haben würde. „Wenn Patienten, die normalerweise die Notfallpraxis aufsuchen, die Notaufnahme der GRN-Klinik oder die Rettungsdienste überlasten, wird dies zu Engpässen führen, die auch die Qualität der Versorgung beeinträchtigen können.“
Der KVBW-Vorstand sicherte Born gegenüber eine engere Kommunikation mit den betroffenen Regionen zu, wollte aber Änderungen an den Planungen nicht in Aussicht stellen. Born will deshalb weiter für den Erhalt der Notfallpraxis kämpfen. „10 969 Unterschriften sind ein Zwischenstand. Unsere Unterschriftenaktion geht weiter, bis die Notfallpraxis gerettet ist“, so Born.
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