Schwetzingen. Advent, Advent, kein Lichtlein brennt. So weit wird es in der Schwetzinger Innenstadt nicht kommen. Aber um den bekannten Kinderreim noch mal umzutexten: Erst eins, dann zwei – dann bleibt’s dabei. Die aufgrund der Preissteigerung notwendigen Energiemaßnahmen werden auch die Schwetzinger Weihnachtsbeleuchtung betreffen. Die wird in diesem Jahr erheblich eingeschränkt, wie in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend bekanntgegeben wurde. Ganz verzichten will die große Mehrheit darauf aber nicht. „Gerade in der dunklen Jahreszeit haben alle Menschen das Bedürfnis nach etwas Lichterglanz und Weihnachtsstimmung“, sagte etwa Dr. Susanne Hierschbiel (Bündnis 90/Die Grünen).
Wie es letztlich konkret umgesetzt wird, sei noch nicht abschließend in Stein gemeißelt, betonte Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. Aber es gibt eine Liste von Vorschlägen rund um Weihnachtsmarkt und -beleuchtung. „Wir wollen etwa die Hälfte an Strom einsparen“, kündigte der OB an. So soll etwa auf die Lichtervorhänge in der Mannheimer und Karlsruher Straße sowie in der Friedrichstraße genauso verzichtet werden wie auf die bekannte Sterne-Illumination am Rathaus und dem Zugang zur Fußgängerzone.
Engelsflügel verteilen
Dass nur die Engelsflügel in der Carl-Theodor-Straße aufgehängt werden sollen und diese Leuchtelemente an den Laternen der Dreikönig-, Schloss- und Hebelstraße nicht, stieß auf unterschiedliche Meinungen am Ratstisch. So wünschten sich Elke Ackermann-Knieriem (Freie Wähler) und Markus Bürger (CDU), dass die Einsparung auf alle Straßen verteilt werden soll. „Es sollte eine Ausgewogenheit zwischen weihnachtlicher Behaglichkeit durch Beleuchtung und merklicher Reduzierung angestrebt werden“, meinte Bürger. Dr. Susanne Hierschbiel regte zudem eine Abschaltung schon um 22 Uhr an.
Harald Fischer (FDP) und Werner Zieger (Die Linke) würden die Illuminierung auf den Bereich des Weihnachtsmarktes reduzieren. „Alles andere brauchen wir nicht“, meinte Zieger, auch die Engelsflügel nicht. Wenn der Weihnachtsmarkt allerdings ausfallen müsse, sollte es auch keine Beleuchtung geben, schlug Fischer vor. Uneinheitlich sei die Meinung bei der SPD, erklärte Simon Abraham. Auch die Ansicht, dass ganz auf die Beleuchtung verzichtet werden soll, gebe es. Die vertrat offensichtlich Robin Pitsch, der als Einziger am Ratstisch dagegen stimmte.
Bei der Illumination des Kurfürstlichen Weihnachtsmarktes wird es ebenfalls deutliche Einsparungen geben. Dort sollen nur der Schlossmittelbau und die beiden Wächterhäuschen im Eingangsbereich angestrahlt werden sowie die Wege im Ehrenhof, um die Verkehrs- und Besuchersicherheit während der Veranstaltung zu gewährleisten. Nach derzeitigem Stand werden auch die Krippe samt der Kinderbaumschmückaktion neben der katholischen Kirche sowie der sechs Meter hohe Kindertraumbaum auf dem Schlossplatz beleuchtet – alles mit energiesparenden LED-Strahlern.
Verzichtet werden soll hingegen auf die Ausleuchtung des Palais Hirsch, des Wegs der Hofmusik (Passage), der seitlichen Schlossfassaden und Zaunstäbe im Ehrenhof sowie der anderen Weihnachtsbäume auf dem Schlossplatz. Im Konzept der Touristinformation steht zudem, dass es auf dem Weihnachtsmarkt keine Bühne mit entsprechender Technik geben soll, sondern nur eine Grundbeschallung auf dem Gelände. Dort könnte ja dann die richtige Version von „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“ laufen . . .
Info: Bilder von der Schwetzinger Weihnachtsbeleuchtung aus den Vorjahren gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
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