Schwetzingen. Er prägt derzeit die deutsche Unterhaltungsbranche wie kein anderer: Giovanni Zarrella. Der Sänger und Entertainer gastiert am Mittwoch, 7. August, um 20 Uhr bei Musik im Park im Schlossgarten Schwetzingen. Wir sprechen mit dem sympathischen Deutsch-Italiener über seine Musik, die 1980er-Jahre, seine Familie und übers Kochen.
Giovanni, nach „Danza“ hast du die zweite Single „Fantastico“ herausgebracht. Was in deinem Leben würdest du auf einer „Fantastico“-Skala ganz oben ansiedeln?
Giovanni Zarrella: Nummer eins ist mit großem Abstand, dass meine Kinder so wunderbare Menschen geworden sind, die mich täglich neu überraschen und mich so stolz und glücklich machen. Das meine Ehe und Partnerschaft schöner nicht sein könnte und meine Eltern so fit und gesund sind.
Du bist mit dem brasilianischen Model Jana Ina verheiratet, die ja ebenfalls eine Fernsehpersönlichkeit ist, euer Sohn ist 15, eure Tochter elf Jahre alt.
Zarrella: Es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als die Kinder beim Großwerden zu begleiten und zuzusehen, wie sie ihren eigenen Träumen und Zielen nacheifern. Ich bin ein absoluter Familienmensch, und ich habe vor, so alt wie möglich zu werden, damit ich ganz viel von meinen Kindern mitbekomme. Bei uns zu Hause ist immer was los. Meine Eltern wohnen bei uns um die Ecke, meine Schwester mit ihrer Tochter ebenfalls, auch mein Bruder ist oft bei uns.
In eurer Familie schlummern viele Talente – dein Bruder Stefano ist zum Beispiel als Food-Influencer erfolgreich. Wie gut kannst du kochen – und was am besten?
Zarrella: Sagen wir mal so: Verhungern würden wir nicht, aber meine Frau, meine Mama, meine Schwester und Bruder sind da sicher talentierter als ich es bin. Für ein paar Spiegeleier reicht es aber.
Zurück zu deiner Musik: Deine Singles „Danza“ und „Fantastico“ zeigen eine neue Facette deines Schaffens. Wie kam es zu diesem modern produzierten Italo-Disco-Hit?
Zarrella: Kann ich etwas ausholen?
Klar.
Zarrella: Ich habe meine Karriere als Teil der Casting-Band „Bro’Sis“ begonnen. Wir waren zu sechst, wir mussten Kompromisse machen, und das habe ich sehr gern getan. Ich bin dankbar für diese Jahre zwischen 2001 und 2006, denn die Zeit war sehr wichtig für mich und hat mich überhaupt erst dorthin gebracht, wo ich heute bin. Danach kam eine Phase, wo musikalisch und künstlerisch wenig voranging in meinem Leben. Ich war auf der Suche nach meiner künstlerischen Identität und hatte auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen. 2019 hatte ich das große Glück, ein Comeback zu feiern mit einem Album, auf dem ich große deutsche Hits in italienischer Sprache gesungen habe. „La Vita è Bella“ kam großartig beim Publikum an, zusammen mit „Ciao“ und „Per Sempre“ habe ich eine Trilogie geschaffen, die meine DNA beschreibt.
Wie würdest du diese DNA definieren?
Zarrella: Ich bin ein in Deutschland geborener Sohn italienischer Einwanderer, die seit Anfang der Sechziger Deutschland wieder mit aufgebaut und sich in diesem Land etwas geschaffen haben. In meiner Brust schlagen zwei Herzen: das italienische und das deutsche. Diese beiden Seiten zusammen auf mehrere Alben zu bringen, das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Wer möchte Giovanni Zarrella treffen?
- Veranstalter Provinztour und unsere Zeitung verlosen unter unseren Lesern drei Meet & Greet mit Giovanni Zarrella inklusive den Konzertbesuch zu zweit.
- Unter www.schwetzinger-zeitung.de/gewinnspiel gibt es die Teilnahmebedingungen.
- Bis Montag, 29. Juli, 10 Uhr, dort unter dem Betreff: Zarrella eine E-Mail mit den Kontaktdaten hinterlassen und dann auf die Glücksfee bei der Auslosung hoffen. Die Gewinner werden benachrichtigt und über Details informiert.
Die Trilogie ist also jetzt abgeschlossen?
Zarrella: Ich weiß nicht, was in drei oder fünf Jahren ist. Typisch für meine Reise ist, dass sie sich in Wellen bewegt. Aber jetzt möchte ich ein neues Kapitel aufschlagen.
Und damit sind wir bei „Danza“.
Zarrella: Exakt. „Danza“ ist die erste Single meines neuen Albums, an dem ich arbeite. Das Herz dieses Albums ist der Italo-Disco-Sound der 1980er-Jahre. Es wird auch einige Lieder geben, die in etwas andere Richtungen gehen, aber eine Sache haben alle neuen Songs gemeinsam: Sie sind von mir.
„Danza“ erinnert einerseits an den klassischen Italo-Disco-Stil, ist aber ein zeitgemäß und modern klingendes Lied. War diese Kombination wichtig?
Zarrella: Ja, sehr. Ich möchte die Nostalgie der Achtziger ins Jahr 2024 transportieren. Die Melodie ist leicht zu merken, den Refrain kannst du direkt mitsingen, was typisch war für die damalige Zeit und was ich an den italienischen Hits immer sehr geliebt habe.
Und doch ist es eine Produktion von heute.
Zarrella: „Danza“ war die zweite Nummer, die ich gemeinsam mit meinem Produzententeam aus Johannes Herbst, Daniel Flamm und Alexander Zuckowski und meinem Songschreiberkollegen Stefano geschrieben habe. Ich wollte unbedingt einen Song machen, der „Danza“ heißt. Das Wort versteht man überall auf der Welt. Und es bringt dich direkt in eine positive Stimmung. Wenn du „Danza“ hörst, willst du dich bewegen.
Du tanzt im Video natürlich auch, und das sogar richtig gut.
Zarrella: Ich habe schon als Kind und Jugendlicher wahnsinnig gerne getanzt. Ich war ein großer Fan von Michael Jackson, dessen Bühnenshow ich immer imitiert habe. Ich wollte tanzen wie Michael! Ich habe mich auch nie geschämt, mich auf der Bühne zu bewegen und vor Leuten aufzutreten. Meine Eltern hatten ein italienisches Restaurant in Hechingen, dort habe ich für die Gäste schon getanzt, bevor ich überhaupt mit dem Singen anfing.
Du bist Jahrgang 1978. Wie war deine Kindheit im schwäbischen Hechingen?
Zarrella: Sehr, sehr schön. Ich habe viel Musik gehört, viel Fußball gespielt oder saß zusammen mit meiner Schwester oft bei uns im Restaurant, um meine Hausaufgaben zu machen. Meine Kindheit war sehr behütet. In Hechingen, übrigens eine sehr schöne Stadt mit viel Flair, kann ich dir zu jeder Straße und zu jeder Ecke eine kleine Geschichte erzählen. Ich habe sehr gerne dort gelebt.
Wie gut sind dir die 1980er-Jahre auch abgesehen von der Musik in Erinnerung, was fandest du da cool und was weniger?
Zarrella: Geboren bin ich 1978, also waren die 1980er eine total unbeschwerte Zeit. Ich hatte eine tolle wunderbare Kindheit und Mitte der 1980er kam ich bewusst mit Musik in Berührung und merkte damals schon, was Musik bewirkt, was Musik mit einem Menschen macht und ich wollte immer Musik hören, tanzte bei jeder Gelegenheit und irgendwie war es damals schon klar: Giovanni wird etwas mit Musik machen!
Bist du auch mit italienischem Pop großgeworden?
Zarrella: Natürlich. Diese Musik hat mich durch meine Kindheit begleitet. Sie steht für eine Zeit, die leicht und unbeschwert war. Die Grundidee hinter den neuen Songs ist es, diese positive Nostalgie in die heutige Zeit zu bringen. Ich wünsche mir, dass die Lieder bei den Zuhörerinnen und Zuhörern die gleichen schönen Gefühle auslösen wird wie bei mir.
Hattest du zu der Zeit Lieblingsinterpreten?
Zarrella: Umberto Tozzi, Toto Cutogno, Al Bano & Romina Power, Ricchi e Poveri und natürlich Adriano Celentano. Auf meinem Album wird es einen Song gegen, der „Confusione“ heißt und ein wenig so klingt, als wenn ihn ein 20-jähriger Celentano heute aufgenommen hätte. Ich bin ganz stolz auf dieses Lied.
Ist der junge Adriano Celentano ein Idol von dir?
Zarrella: Der junge und auch der alte. Ich liebe diesen Mann. Er sagt seine Meinung, eckt auch mal an, hat eine klare Haltung, und ein begnadeter Sänger und Entertainer ist er ohnehin. Adriano Celentano ist für mich der coolste Mann der Welt.
Willst du ihn nicht mal in die „Giovanni Zarrella Show“ einladen?
Zarrella: Das habe ich versucht. Aber es ist nichts zu machen. Er ist 86 und möchte nicht mehr reisen. Vielleicht kommen wir einfach mit der Show zu ihm nach Süditalien (lacht).
Die Show läuft exzellent. In diesem Jahr moderierst du sogar fünf, statt wie bisher vier, Ausgaben.
Zarrella: Diese wunderbare dreistündige Unterhaltungsshow am Samstagabend ist für mich jedes Mal so, als könnte ich ganz viele Geschenke aufmachen. Auf der Bühne meiner Show fühle ich mich wunderbar aufgehoben.
Machst du außer Gartenarbeit noch was für deine Fitness?
Zarrella: Ja, ich mache ganz viel Sport! Wir haben uns im Haus einen Fitnessraum eingerichtet, da bin ich bestimmt drei bis vier Mal pro Woche und arbeite vor allem mit Gewichten. Über den Sport halte ich meine Seele fit. Mein Sohn kommt jetzt auch auf den Geschmack, meine Frau sowieso. Und ich spiele nach wie vor Fußball.
Bei den Alten Herren von Germania Zündorf.
Zarrella: Ganz genau. In meiner Jugend, als ich ja sogar bei AS Rom und den VfB Stuttgart spielte, war ich linker Verteidiger. Heute spiele ich im Sturm, weil ich für mein Alter noch ziemlich schnell bin.
Zur Person: Giovanni Zarrella
Giovanni Zarrella (46) wurde in Hechingen (Zollernalbkreis) geboren. Der Deutsch-Italliener wurde in den 2000ern als Sänger der Gruppe „Bro’Sis“ bekannt, die aus der Castingshow „Popstars“ hervorging (2001). Hila Bronstein, Shaham Joyce, Faiz Mangat, Indira Weis und Ross Antony gehörten zu den Bandkollegen. Zarrella ist zudem seit 2013 Teil der Swingband „Vintage Vegas“ mit Inan Lima und Tom Marks.
Im Sommer 2019 erschien sein gefeiertes „La vita è bella“-Solodebüt. Mit seiner zweiten Platte „Ciao!“ und dem dritten Album „Per Sempre“ stürmte er die deutschen Album-Charts. Aktuell arbeitet er an einem weiteren Album.
Seit 2021 moderiert er die „Die Giovanni Zarrella Show“ im ZDF und begeistert dabei ein Millionenpublikum.
Giovanni Zarrella ist mit dem brasilianischen Model Jana Ina verheiratet, ebenfalls Fernsehmoderatorin und Influencerin. Das Paar hat zwei Kinder.
Karten für „Die italienische Sommernacht“ mit Giovanni Zarrella am Mittwoch, 7. August, um 20 Uhr im Schlossgarten Schwetzingen gibt es im SZ-Kundenforum, Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen (Montag bis Freitag, 8 bis 12, 13 bis 17 Uhr), unter www.provinztour.de und der Hotline 06 21/10 10 11. Die Tickets für das bestuhlte Konzert kosten: Premium: 89,90 Euro, PK 1: 79,90 Euro, PK 2: 72,90 Euro, PK 3: 64,90 Euro, PK 4: 57,90 Euro, PK 5: 49,90 Euro (plus Vorverkaufsgebühren).
Rollstuhlfahrerplätze und Eintrittskarten für Menschen mit 100 Prozent Schwerbehinderung sind ausschließlich beim Provinztour unter Telefon 07139/5 47 oder ticket@provinztour.de erhältlich.
Aus Sicherheitsgründen haben Kinder unter sechs Jahren auch in Begleitung eines Erwachsenen keinen Zutritt. kaba
Wenn du deinem Leben mit einen philosophischen Spruch garnieren würdest, welcher würde am ehesten auf dich zutreffen?
Zarrella: „Du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel richtig setzen.“ (Aristoteles)
Jetzt kommst du in den Schlossgarten nach Schwetzingen mit deiner großen Sommershow. Kennst du Schwetzingen oder den berühmten Schlosspark schon?
Zarrella: Ich war schon einmal hier, aber „kennen“ wäre wohl übertrieben. Ich freue mich darauf, denn es heißt, dass Schwetzingen eine Reise beziehungsweise Besuch wert ist und der Schlosspark insbesondere.
Hast du bei einer Tour Zeit, auch mal die Umgebung zu erkunden?
Zarrella: Leider nur selten. Zumeist sind wir mit dem Auto unterwegs, da bekomme ich schon das ein oder andere mit. Aber die Zeit und vor allem Ruhe die Gegend und Region zu erkunden und entsprechend zu genießen habe ich aktuell immer seltener. Das soll und wird sich aber auch wieder ändern.
Auf was darf sich dein Schwetzinger Publikum freuen?
Zarrella: Auf einen Kurzurlaub in Bella Italia. Wir machen es uns schön, Melodien, die alle kennen und lieben, Klassiker vergangener Tage, aber auch Brandneues. Ich glaube, dass für jeden etwas dabei ist, aber eines ganz sicher: einen Hauch Italien, eine beschwingte unbeschwerte Zeit für etwa zwei Stunden mit mir und der besten Band der Welt.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-wer-moechte-giovanni-zarrella-in-schwetzingen-treffen-_arid,2229128.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html