Speyer. Die Johann Joachim Becher-Gesellschaft kann ohne Einschränkung auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Erneut wurden hochkarätige Referenten für mehrere Vortragsabende gewonnen. So fiel es dem Vorsitzenden Wolfgang Bühring leicht, bei der gut besuchten Mitgliederversammlung am Dienstag in der neuen Kantine der Stadtwerke ein positives Fazit zu ziehen und optimistisch in die Zukunft zu blicken.
Im Vergleich zu den Aktivitäten der Gesellschaft ließ es die ebenfalls nach dem im Mai 1635 in Speyer geborenen und im Oktober 1682 in London verstorbenen Vielfachgelehrten Johann Joachim Becher benannte Stiftung ruhiger angehen. Ihr nächstes Vorhaben findet im Herbst in Form eines Symposiums zum Thema Bildung statt. Zu den thematischen Schwerpunkten soll das Verhältnis von beruflicher Bildung zur Hochschulbildung gehören. Das in Planung befindliche Projekt stellte Professor Dr. Michael Hölscher in Vertretung des Stiftungsvorsitzenden Professor Dr. Gunnar Schwarting vor.
Zuvor hatte Wolfgang Bühring die Höhepunkte der Gesellschaft im Berichtszeitraum 2024 in Erinnerung gerufen. So fand im April ein Vortrag von Helmut Peter Koch statt, bei dem der Präsident der Ruländer-Akademie über „Weinbaupolitik - von der Diktatur zur Demokratie“ referierte. Im Anschluss wurden seltene Weine aus den Beständen der Akademie vom Weinberg am Speyerer Stadtrand verkostet.
Professor Dr. Bernward Gesang thematisierte im Mai beim Thema „Klimaschutz neu geträumt“ auf eindringliche Weise die Verantwortung jedes Einzelnen für die Zukunft unseres Planeten. Kontroverse Themen zur Zukunft der Erstausbildung wurden bei einer Podiumsdiskussion mit dem Verein „Zukunft Dialog Speyer“ beleuchtet. Debattiert wurde beispielsweise die Frage „Sind unsere Schüler und Schülerinnen noch ausbildungsfähig?“ Ein informativer Diskurs, der viele Denkanstöße bot.
Künstliche Intelligenz nutzen
„Zwischen Science und Fiction“ hieß es im August, als Professor Dr. Dengel, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, in die Welt der Künstlichen Intelligenz einführte und dabei erläuterte, wie die Schlüsseltechnologie KI einen Mehrwert für den Mittelstand generieren kann.
Auf eine gute Resonanz stieß auch ein Vortrag von Professor Dr. Dr. mult. h.c. Peter Eichhorn, der über die Entwicklung Chinas referierte und dabei auf die spezielle Politik und boomende Wirtschaft des fernöstlichen Landes einging.
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Den Vortragsreigen beschloss im November Georg Weyrich, Stabsstellenleiter Unternehmensentwicklung und Marketing bei den Stadtwerken Speyer. Er führte gemeinsam mit Björn Freitag, der bei der Stadt für die strategische Stadtentwicklung und Zukunftsfragen zuständig ist, in die Welt des „Digitalen Zwillings“ ein. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Förderprojekt der Stadt und den Stadtwerken für das Land Rheinland-Pfalz.
Zu den Höhepunkten des Jahres zählte ferner die Teilnahme an der Speyerer Kultu(o)rnacht im Juni, was nach Abschluss einer umfangreichen Renovierung des Becherhauses wieder möglich wurde. Darüber und über vieles andere mehr informiert die von einem Redaktionsteam erarbeitete und im Dezember erschienene Mitgliederschrift.
Zwei Vortragsabende zu den Themen Einkaufsallianzen und Dombauverein
Die aus Repräsentanten von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bestehende Interessengemeinschaft bleibt weiter aktiv. So wird das Becherhaus als Ort verstanden, an dem Wissen geteilt, Ideen entwickelt und Verbindungen geschaffen werden. Fest terminiert sind bereits Vorträge über „Bäuerliches Recht“ am 19. Februar und Geothermie am 29. April. Der Vortrag am 19. Februar ist angelehnt an das Ende der Bauernkriege vor 500 Jahren. Referent ist Professor Dr. Kurt Andermann von der Universität Freiburg. Über Geothermie referiert Jörg Uhde, Geschäftsführer Geopfalz GmbH & Co KG. Fest eingeplant ist zudem die Teilnahme an der Kultu(o)rnacht Speyer Mitte Juni.
Noch nicht terminiert, aber in Vorbereitung befinden sich zwei Vortragsabende zu den Themen Einkaufsallianzen und Dombauverein. Sie finden wahrscheinlich im August und Oktober statt.
Eine Sisyphusarbeit kommt auf einige Beiratsmitglieder zu. Beirat Andres Tenspolde ließ anklingen, dass das in großem Umfang eingelagerte Schriftgut gesichtet, ausgewertet und je nach Bedeutung archiviert oder vernichtet werden soll. Für seine besonderen Verdienste um die Gesellschaft wurde der 86-jährige Bernhard Mückain ausgezeichnet. Ein von Kantinenchefin Elif Senyurt kreiertes dreigängiges Menü und musikalische Beträge von Fabian Schreiber rundeten den Abend ab.
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