Speyer. Da lag eine schöne Aufbruchstimmung im Saal von Straub Catering, wo endlich mal wieder ein persönliches Zusammentreffen der Speyerer Geschäftswelt möglich war. Mitglieder und Noch-Nichtmitglieder waren zur Jahresversammlung der Leistungsgemeinschaft Herz Speyer eingeladen. Vorsitzender Peter Bödeker stärkte schon durch die Öffnung des Abends für alle Interessierten aus der Geschäftswelt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Und das zog sich wie ein roter Faden durch den Abend.
Nach seinem ersten Amtsjahr an der Spitze konnte der Schuh- und Textilhändler eine Steigerung der Mitgliederzahl von 47 auf 57 vermelden. Veranstaltungen gab’s wegen Corona kaum, lediglich zwei Schnäppchenmärkte konnten stattfinden. Es gab eine Auffrischung für das Logo und regelmäßige Telegramme per E-Mail an Mitglieder und Interessierte. Tolle Resonanz gab’s aber in den sozialen Medien auf’s Video, das Louis Bödeker mit seinem Team produziert hat und bei dem Speyerer Geschäftsleute auf Probleme und Möglichkeiten des Handels und der Gastronomie in der Stadt aufmerksam gemacht hatten. Barbara Feldhaus von der Steuerkanzlei Dengler berichtete von einem gesunden fünfstelligen Kassenstand, benannte das Problem von Steuernachzahlungen für die Jahre 2014 bis 2018 und die ausgesetzten Mitgliedsbeiträge in der Corona-Zeit. Einstimmig fiel dann der Beschluss, jetzt im zweiten Halbjahr die Beiträge wieder einzuziehen. Einzelhandelsvorsitzender Thomas Armbrust lobte die neue gute Zusammenarbeit in der Leistungsgemeinschaft, die in die ganze Stadt ausstrahle und sorgte für die Entlastung des Vorstands.
Jetzt war es Zeit, über die Zukunft zu sprechen. Deshalb holte sich Peter Bödeker die Genehmigung der Mitglieder, mit der Stadt und Institutionen wie den Kliniken, den größeren Unternehmen und den Kirchen Gespräche über die Gründung einer GmbH führen zu dürfen, die dann mit einem Geschäftsführer an der Spitze die Außendarstellung und die Organisation von Veranstaltungen in der Stadt angeht und koordiniert. „Wir können das künftig nur gemeinsam machen und müssen von der Ehrenamtlichkeit weg. Weil wir uns professionell nach außen darstellen müssen. Davon haben dann alle etwas, von der Weltkulturerbestätte bis zum Krankenhaus, von der Gastronomie bis zum Handel“, so Bödeker.
Endlich wieder Veranstaltungen
Dann war Bödeker auch schon beim Ausblick. Kurzfristig wird es am Samstag eine Kettcar-Ralley zwischen Dom und Gescherrplätzel geben, im November soll es ein Lichtershopping mit eigens angestrahlten Häusern in der City geben. Und es sind vier verkaufsoffene Sonntage am 29. September, 10. und 31. Oktober sowie am 28. November geplant. Auch der Weihnachtsmarkt soll dieses Jahr unbedingt stattfinden – nur die Regelungen und die Größe ist noch nicht zu Ende besprochen. Aber man will ihn als Alleinstellungsmerkmal in der Region auf jeden Fall bis ins neue Jahr hinein, möglichst bis 9. Januar offenhalten. Höhepunkt des Einkaufswinters soll aber die Wiedereröffnung der Salierbrücke sein, die voraussichtlich noch im November über die Bühne geht. Mit Schaustellern und Imbissangeboten auf der Brücke, Musik und offiziellem Festakt soll die zelebriert werden. Er habe sich, sagt Bödeker, trotz des großen Ärgers über das Regierungspräsidium Karlsruhe und die schlimmen Verzögerungen dazu entschlossen, die Regierungspräsidentin zur Eröffnung einzuladen. Und damit auch alle Menschen im badischen Einzugsgebiet der Speyerer Gastronomie und des Handels zwischen Altlußheim und Neckarau, Eppelheim, Wiesloch und Waghäusel davon erfahren, dass man wieder problemlos nach Speyer gelangen kann und was sich inzwischen hier alles getan hat, werden Schwetzinger Zeitung, Hockenheimer Tageszeitung, Mannheimer Morgen und die benachbarten Ausgaben der BAZ eine große Beilage erstellen, die eine Art Schaukasten und Buch für die Kunden sein soll. Bödeker forderte Mitglieder und Nichtmitglieder dazu auf, die Beilage mit Anzeigen zu belegen. Redaktionelles und Werbekonzept stellten Chefredakteur Jürgen Gruler und Mediaverkaufsleiter Michael Baudermann vor, die anschließend gleich für Buchungen und Fragen bereitstanden.
Zum Ende der Versammlung schneite noch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler hinzu. Sie versprach, dass die ganze Verwaltung daran arbeite, „dass wir sukzessive zu unserem großen Kapital, der lebendigen Stadt Speyer zurückkehren“. Es könne manchmal aufreibend sein, mit der Verwaltung klarzukommen, es passierten auch Fehler, man müsse aber immer wieder zusammensitzen und nach guten Lösungen suchen. In der Region sei man eh die schönste Stadt, behauptete sie dann keck. Und verstieg sich sogar zur Aussage: „Speyer ist eine der geilsten Städte Deutschlands.“ Hier sei es immer möglich, eine Idee schnell umzusetzen. So die Impfaktionen auf dem Bödeker-Parkplatz an der Auestraße, die extrem dabei geholfen habe, den höchsten Impfstand der Bürger im Bundesland zu erlangen. Und dafür bekam dann der Hauptorganisator und Ideengeber Prof. Dr. Gerald Haupt stellvertretend für sein ganzes Team und alle Helfer von Behörden und aus denm Handel eine schöne Boiselle-Karikatur, auf der er als Schimmelreiter zu sehen ist. Bei Fingerfood und Pfälzer Wein wurde noch lange über den Handel der Zukunft geplaudert.
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