Reliquien der Heiligen sind im Dom zu Speyer zu sehen

Speyer. Beim bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September, ist natürlich auch der Dom zu Speyer wieder mit von der Partie. Ziel ist an diesem Tag ja immer, etwas zu öffnen, was nicht jeden Tag zu sehen ist, so auch in diesem Jahr. Von 12 bis 17 Uhr bietet der Dombauverein ein besonderes Programm an. In diesem Jahr öffnen sich erstmals die Türen der Sakristei. Neu sind außerdem Rundgänge durch die Reliquienkapelle und Steinmetzführungen. Daneben stehen Führungen zum Dom im Wandel der Zeit, eine Bastelaktion für Kinder und zwei Vorträge auf dem Programm. Alle Angebote sind kostenfrei. Aufgrund von Kapazitätsgrenzen werden jedoch für die Führungen kostenlose Tickets benötigt, die ab 12 Uhr in der Vorhalle erhältlich sind.

„Mit diesem Programm ist der Tisch am Tag des offenen Denkmals reichhaltig gedeckt“, freut sich Domdekan Dr. Christoph Kohl. „Das Domkapitel ist froh, dass der Vorstand des Dombauvereins mit ehrenamtlichen Helfern so ein umfangreiches Angebot macht und sich immer Neues einfallen lässt.“ Von 12 bis 17 Uhr können junge Dom-Fans von vier bis 14 Jahren in der Vorhalle eine kleine Tasche bedrucken.

Die Baugeschichte der Kathedrale in den Blick nehmen

Die Führungen „Der Dom im Lauf der Zeit“ geben stündlich von 12 bis 17 Uhr einen Einblick in die Baugeschichte. Vorstandsmitglieder zeigen, welche Veränderungen der Dom im Lauf der Zeit durchlaufen hat und was aktuell unternommen wird, um ihn für die Zukunft zu erhalten. Dabei wird besonders auf den Wert des Denkmals als religiöse und kulturelle Stätte hingewiesen, aber auch erklärt, wie der Dom selbst zur Wertschöpfung beiträgt.

Die ansonsten geschlossene Tür, die sich im Rahmen des diesjährigen Tages des offenen Denkmals am Dom öffnet, befindet sich im südlichen Querhaus. Dahinter verbirgt sich die Sakristei. Sakristan Markus Belz nimmt die Besucher mit hinein und zeigt Gewänder und sakrale Gefäße.

Mit den Augen eines Steinmetzes das Gebäude erkunden

Der Steinmetzbetrieb Uhrig lädt dazu ein, den Dom mit den Augen eines Steinmetzes zu erkunden. Während der halbstündigen Führung, die jeweils um 12.30, 13.30 Uhr und 14.30 Uhr angeboten wird, werden verschiedene Steinoberflächen betrachtet und die dazugehörigen Steinbearbeitungstechniken erläutert.

Die Reliquienkapelle beherbergt den wertvollsten Teil jedes Kirchenschatzes, die Überreste von Heiligen. Von Besuchern des Doms wird sie aufgrund ihrer etwas versteckten Lage oft übersehen. Fachkundige Führer aus dem Vorstand des Dombauvereins stellen die Kapelle vor und erklären um 13 und 14 Uhr die Herkunft und Bedeutung der einzelnen Reliquien.

„Vom Schandfleck zum Glanzstück“ lautet der Titel des Vortrags von Diözesankonservator Wolfgang Franz. Der Fachmann erklärt, wie die im 19. Jahrhundert gestaltete Vorhalle durch Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten von einem kaum beachteten Raum des Doms zu einer würdigen und repräsentativen Eingangshalle wurde. Die frisch gebackene Diplom-Restauratorin Anne Lackner wird in ihrem Vortrag um 15.30 Uhr über die Entdeckung eines zu Unrecht übersehenen Kunstwerks berichten. Im Rahmen ihrer Diplom-Arbeit hat sie sich intensiv mit dem Schraudolph-Wandbild über dem Hauptportal beschäftigt.