2. Handball-Bundesliga Frauen

Alles oder nichts für die Kurpfalz-Bären aus Ketsch

Die Kurpfalz-Bären empfangen am Samstagabend in der Ketscher Neurotthalle den Rostocker HC zum Relegationsrückspiel. Anwurf ist um 18 Uhr.

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Frederik Schneider
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Trainerin Franziska Steil (rechts neben Co-Trainerin Esther Hermann) sieht im Relegationsspiel gegen Rostock das „wichtigste Spiel ihrer Karriere“. © Dorothea Lenhardt

Ketsch. Für solche Abende ist Franziska Steil Trainerin geworden. „Es ist das wichtigste Spiel in meiner noch jungen Karriere“, sagte die Übungsleiterin der Kurpfalz-Bären einen Tag vor dem Rückspiel in der Relegation um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen am Samstagabend in der Ketscher Neurotthalle (Anwurf 18 Uhr). Im ersten Aufeinandertreffen erkämpfte sich Ketsch am Mittwoch ein 27:27-Unentschieden beim Rostocker HC.

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„Die Mannschaft war enttäuscht, dass sie nicht gewonnen hat. Aber das Ergebnis lässt alle Möglichkeiten offen und unsere Sinne werden geschärft sein“, sagte Steil, die mit personellen Sorgen aus Rostock heimkehrte. Rebecca Engelhardt war an der Ostsee umgeknickt. Schon im Endspurt der Saison hatte die Vize-Kapitänin mit einer Verletzung am Sprunggelenk zu kämpfen. Und Toptorjägerin Svenja Mann hat es ebenfalls erwischt. Beide sollten aber einsatzfähig sein, sagte Steil. Auch Katrin Rüttinger steht als weitere Option zwischen den Pfosten wieder zur Verfügung. Fehlen werden somit nur die beiden Langzeitverletzten Nell Gotta und Lea Marmodee.

Von anfänglicher Nervosität freigeschwommen

Erst um 6 Uhr in der Früh waren die Bären am Donnerstag zurückgekehrt. Anschließend sollten die Spielerinnen regenerieren. Das Abschlusstraining fand am Freitagabend statt. „Die Vorbereitung auf das Spiel läuft so wie bei jedem anderen auch“, so Steil trotz der immensen Bedeutung.

In Rostock habe sich ihre Mannschaft von der anfänglichen Nervosität freigeschwommen. Insgesamt neun Großchancen wurden nicht genutzt. „Wir hoffen auf einen Lernprozess“, sagte die Trainerin, die sich auf das Spiel freut und zuversichtlich ist, dass ihre Spielerinnen ihr Leistungsvermögen abrufen können.

„In heimischen Gefilden fühlt es sich besser an“, sagte Steil. Acht Heimsiege feierten die Kurpfälzerinnen in der regulären Saison. Vor allem das 36:29 gegen den VfL Waiblingen sollte Auftrieb geben. Die 22:32-Pleite gegen Freiburg kurz zuvor muss dagegen ausgeblendet werden.

Hoffnung auf große Kulisse in Ketsch

Die Verantwortlichen der Bären hoffen indes auf 1000 Zuschauer. Anlässlich dieser prophezeiten Kulisse werden zwei Kassen bereits ab 16 Uhr geöffnet sein. Wer vor 17 Uhr in die Halle kommt, darf sich über ein Freigetränk freuen. Das Motto lautet: „Alle in Rot“.

Hinter den Kulissen laufen aber auch die Planungen für ein mögliches Abstiegsszenario. „Wenn der Worst Case eintreten sollte, haben wir eine Mannschaft und das wirtschaftliche Umfeld, um wieder oben mitspielen zu können“, sagte Geschäftsführer Armin Wagner.

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Steil möchte sich mit einem negativen Ausgang nicht beschäftigen. Sie bereitete das Videostudium vor und wird dabei den Fokus auf Rostocks beste Werferin aus dem Spiel heraus gelegt haben: Britt Punzius. „Erst in der zweiten Halbzeit haben wir uns gegen sie besser angestellt“, fand die Übungsleiterin. „Wir hatten sie nicht so auf dem Schirm, weil sie in den Spielen vor der Relegation nicht so performt hat.“ Neben Punzius stachen Nele Reimer mit neun Treffern sowie Torhüterin Sara Peters hervor.

RHC-Coach Dominic Buttig reist indes ebenfalls mit einer großen Portion Optimismus im Gepäck an. „Wir können mit einem guten Gefühl nach Ketsch fahren, weil wir gesehen haben, dass wir nicht nur mithalten, sondern sie auch schlagen können. Auch weil wir nur 27 Gegentore bekommen haben, können wir die Fahrt mit viel Selbstvertrauen antreten. Wir haben gegen einen wirklich guten Zweitligisten ganz stark verteidigt.“

Jubeln wird nach diesem Alles-oder-nichts-Duell jedoch am Ende nur eine Mannschaft – Spannung ist in jedem Fall garantiert. 

Freier Autor

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