Region. Auch am Tag nach der bösen Bauchlandung der Kurpfalz-Bären im Handball-Drittliga-Duell mit der SG Kappelwindeck/Steinbach befand sich Trainer Sascha Kuhn noch auf Spurensuche. „Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, wir haben nicht mehr an uns geglaubt“, erklärte der Ketscher Coach nach dem überraschend deutlichen 25:34 (15:15). „Wir haben solide angefangen, haben dann aber nur noch 50 Prozent unserer Würfe verwandelt.“ So könne man in der 3. Handball-Liga der Frauen eben kein Spiel gewinnen, meinte Kuhn. Zumal auch in der Abwehr über weite Strecken die letzte Konsequenz gefehlt habe.
Lediglich Rebecca Engelhardt habe mit einer Quote von mehr als 80 Prozent ihr Leistungsvermögen abgerufen. Doch die acht Treffer der Linksaußenspielerin und auch die ordentliche Darbietung von Torhüterin Johanna Wiethoff, die allein nach dem Seitenwechsel viermal glänzend reagierte, genügte vor 300 Zuschauern nicht, um nach der Schwächephase ab der 20. Minute wieder in die Spur zu finden.
Ketscher Bären nutzen 12:7-Vorsprung nach 20 Minuten nicht
„Mein größtes Problem ist, dass wir die Chance auf einen Sieg hatten“, sagte Kuhn. „Wir haben so viele freie Bälle verworfen, da ist es als Trainer schwierig.“
Dabei fanden die Bären in der Neuen Sporthalle in Bühl gut ins Spiel. Die Gäste führten zeitweise deutlich (12:7/20.). Doch nach einer Umstellung der SG-Defensive gerieten die Bären aus dem Tritt und fanden keine Lösungen mehr – von Selbstvertrauen war ebenfalls keine Spur. „Wir sind 40-mal umsonst das Feld rauf- und runtergerannt“, zählte Kuhn auf und ergänzte: „Irgendwann hat bei Kappelwindeck dann auch alles funktioniert: Bei uns ist der Ball vom Innenpfosten herausgesprungen und auf der anderen Seite eben rein. Das Glück hat sich der Gegner erarbeitet.“
Auffällig allerdings: Schon im Auftaktspiel bei der SG Schozach/Bottwartal, als die Bären mit 28:17 gewonnen hatten, leisteten sich die Kurpfälzerinnen eine Schwächeperiode. Der Gegner konnte diese damals – anders als am Samstag – jedoch nicht ausnutzen.
Marlis Mader erstmals wieder im Kader der Kurpfalz-Bären - aber ohne Einsatz
Eine positive Nachricht gab es dann aber doch noch zu vermelden aus dem Bären-Lager: Zum ersten Mal seit ihrer Verletzung Anfang November des vergangenen Jahres stand Marlis Mader wieder im Spieltagskader, wenngleich sie nicht zum Einsatz kam. „Wir wollen sie langsam heranführen, ihr bald ein paar Minuten geben, damit sie Vertrauen gewinnt“, schilderte Kuhn den Fahrplan der Rückraumspielerin, die von einer schweren Knieverletzung ausgebremst worden war.
Der Übungsleiter wollte eigentlich mit Schwung in das erste Heimspiel am kommenden Sonntag gehen. Doch in der Trainingswoche vor dem Duell mit Aufstiegskandidat HC Erlangen dürfte bei den Bären nun erst einmal psychologische Aufbauarbeit anstehen.
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Bären: Moormann, Wiethoff - Goudarzi (6/3), Hinzmann (1), N. Fabritz (2), Haupt, Scheffler, Marmodee (1), Geigle (2), Lerche (1), Mader, E. Fabritz (4), Schranz, Stitzel, Engelhardt (8).
Erst am Sonntagabend war die HSG St. Leon/Reilingen im Einsatz - und verlor ebenfalls mit 25:34 (11:19) bei Schozach/Bottwartal. Vor allem im ersten Durchgang hatte das Team von Trainer Daniel Weinheimer Probleme in der Defensive. Weiter geht es für die HSG, die nun eine ausgeglichene Bilanz aufweist, gegen Kappelwindeck/Steinbach am kommenden Samstag in der Reilinger Mannherz-Halle.
HSG: Friedrich, Dörr - N. Weschenfelder (1), Scholl (2), Nussbaumer (1), Hofmann, Haupt (1), Pahl (4), C. Weschenfelder (4), Schulz (5), Stegmüller, Schieszl (1), Baumann (4), Rimpf (2/1).
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