Region. 26:33 – Dieses Ergebnis weckt bei Leonie Scholl keine guten Erinnerungen. Denn vor exakt einem Jahr kassierte die HSG St. Leon/Reilingen gegen den SV Allensbach eine Sieben-Tore-Niederlage zum Einstieg in die neue Spielzeit.
Zum Start in die neue Spielzeit in der 3. Handball-Liga heißt der Gegner am Sonntag (Spielbeginn: 16 Uhr/Sport- und Kulturzentrum Harres) wieder Allensbach, wieder hat die HSG ein Heimspiel. Doch diesmal soll es anders laufen, erklärt Scholl: „Wir haben die Möglichkeit auf eine Wiedergutmachung.“ Nach einer langen Vorbereitung geht es für St. Leon/Reilingen mit gemischten Gefühlen los, wie Trainer Daniel Weinheimer berichtet. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Mädels in der Vorbereitung geleistet haben“, sagt er. „Die Trainingsbeteiligung war durchweg hoch, wir konnten intensiv und gezielt arbeiten. Nach der Pause wurde es etwas zäher, da wir einige Ausfälle zu verkraften hatten.“
Einige Fragezeichen gebe es auch noch für das Auftaktduell. „Aber egal, wer letztlich aufläuft: Wir werden alles geben, um die zwei Punkte in St. Leon zu behalten“, so der Coach, der seiner Mannschaft einen Platz im „gesicherten Mittelfeld“ zutraut. „Das ist momentan zwar noch schwer einzuschätzen, denn viele Mannschaften haben sich personell stark verändert. Auf dem Papier sieht man die Kader – aber wie sich das dann auf dem Feld zeigt, wird sich erst in den ersten Spielen zeigen. Aber wenn wir es schaffen, unser Potenzial konstant auf die Platte zu bringen, ist auf jeden Fall was drin.“
Wundertüte Kurpfalz-Bären: Start am Samstagabend bei SG Schozach-Bottwartal
Einer Wundertüte gleichen auch die Kurpfalz-Bären, die bereits am Samstag bei der SG Schozach-Bottwartal gefordert sind (20 Uhr). Beim Vorjahresdritten müsse man nicht zwingend etwas holen, findet der neue Coach Sascha Kuhn. Er schiebt jedoch direkt hinterher: „Natürlich wollen wir etwas holen.“
Der Nachfolger von Franziska Garcia hatte schon früh in der Vorbereitung zahlreiche personelle Probleme. „Es war nichts Dramatisches dabei. Aber wir hatten genügend Verletzungen und Krankheiten – das reicht eigentlich für eine ganze Saison“, so Kuhn. Verzichten muss er sicher auf Marlis Mader. Zudem ist noch unklar, ob die erst in dieser Woche verpflichtete Jule Haupt spielberechtigt sein wird. Ansonsten seien alle an Bord.
Kuhn ist nach mehreren Jahren in St. Leon/Reilingen und bei der HSG Bensheim/Auerbach zurück in Ketsch. Dort hatte er 2013 mit seinem Trainerkollegen Roger Grössl die deutsche B-Jugend-Meisterschaft gewonnen. Doch seither hat sich bei den Bären eine Menge getan. Mehrere Geschäftsführer und Philosophien haben auf den Club eingewirkt.
Bären-Trainer Sascha Kuhn: „Handball-Welt hat sich verändert“
„Ich weiß gar nicht, ob sich Ketsch so sehr verändert hat“, sagt Kuhn. „Aber die Handballwelt eben ein Stück weit. Hier hat man etwas verpasst, weiter auf die Jugend zu setzen. Das war mal das Steckenpferd, ist inzwischen aber verwaist. Die Leute, die jetzt daran arbeiten, arbeiten akribisch, das ist gut. Aber es wurde über mehrere Jahre vernachlässigt und das merkt man natürlich in der Spitze.“
Weiter auf der Suche ist der Zweitliga-Absteiger nach einer Linkshänderin. Die Hoffnung hat Kuhn noch nicht aufgegeben – auch wenn die Suche noch bis zur Rückrunde andauern könnte. Bis Verstärkung gefunden ist, werden die gelernte Kreisläuferin Natasha Lerche und Janneke Geigle die Position besetzen. „Wir werden aus der Not eine Tugend machen“, so Kuhn, der sich wie sein Trainerkollege bei der HSG freut, dass es nun endlich losgeht.
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