Sandhausen. Matthias Imhof hat derzeit eine Menge Arbeit auf dem Tisch und nach Freitagabend auch gleichzeitig noch einige negative Eindrücke zu verarbeiten. Das 1:2 (0:0) in der 3. Fußball-Liga gegen Arminia Bielefeld ärgerte den Sportdirektor des SV Sandhausen gewaltig (wir berichteten), denn allmählich zeichnet sich ab, dass der SVS die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga wohl verpassen wird. Vier Chancen gibt es zwar noch, aber auch Präsident Jürgen Machmeier erkannte nach der Niederlage am Freitagabend: „Das Ergebnis zeigt uns, dass unsere Mannschaft gerade noch nicht so weit ist. Für uns bedeutet das Planungssicherheit für eine weitere Saison in Liga 3.“
Sollte es tatsächlich so kommen, würde dies wohl Imhofs Fortschritte in puncto Kaderplanung beschleunigen. Dann könnte er zumindest mit klaren Rahmenbedingungen in die bevorstehenden Vertragsgespräche gehen. Zunehmend in den Fokus rückt die Weiterbeschäftigung von Rouwen Hennings. Dass der aktuell verletzte Angreifer auch in der kommenden Saison das SVS-Trikot tragen wird, scheint mehr als fraglich. „Wir sind in Gesprächen. Es wird aber schwierig“, sagte Imhof über den wohl noch vier Monate ausfallenden Routinier in einem „Magenta Sport“-Interview. „Bei ihm geht es einfach darum: Rouwen ist verletzt und hatte mehrere Verletzungen in dieser Saison. Wir würden ihn gerne behalten, aber wir wissen eben auch nicht, wie er zurückkommt.“
Planungssicherheit und Kaderplanung beim SV Sandhausen im Blick
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Imhof einen Kaderplatz zusätzlich einplanen muss, sollte Hennings eben nicht in Topform wieder eingreifen oder gar nicht zurückkehren können. „Da geht es dann um die finanziellen Sachen“, erklärte Imhof.
Der Torjäger hätte wohl auch gegen Bielefeld die Chancen erhöht, dreifach zu punkten. Stattdessen vergab Sandhausen erneut eine zwischenzeitliche Führung. Nach dem 1:0 durch Luca Zander (55.) glich Leandro Putaro (73.) aus. Der Armine verwandelte einen Elfmeter - allerdings per Doppelkontakt und somit eigentlich regelwidrig. „Wir erleben in den vergangenen Wochen viele krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichter“, sagte Machmeier, der aber auch Putaro in die Pflicht nahm, denn der Unparteiische Florian Badstübner, dem die zweite Berührung durchgerutscht war, befragte den Schützen, um Klarheit zu bekommen. „Ich möchte an die Ehre der Spieler appellieren“, polterte der SVS-Clubboss. „Wenn ein Spieler vom Schiedsrichter nach einer strittigen Aktion gefragt wird und lügt, hat das mit Fairness nichts zu tun. Dann müssen wir auch nicht mehrmals pro Saison ein Banner durchs Stadion tragen, das an die Fairness appelliert.“
Zu allem Überfluss bugsierte Tim Knipping in der Schlussphase den Ball auch noch ins eigene Tor und besiegelte die Sandhäuser Niederlage. Hinzu kommt die schmerzhafte Verletzung von Torhüter Nikolai Rehnen unmittelbar vor Putaros Aufreger-Strafstoß. Beim Zusammenprall mit Monju Momuluh seien dem Keeper zwei Schneidezähne abgebrochen. „Er war völlig benebelt“, sagte Keller. Ob Rehnen im Auswärtsspiel am kommenden Samstag, 27. April, beim MSV Duisburg wieder zwischen den Pfosten stehen wird, wird die Trainingswoche zeigen.
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