Sandhausen. Groß war der Ärger beim SV Sandhausen nach der deftigen 1:4-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken am Samstag. Sportdirektor Matthias Imhof hatte von einem „herben Rückschlag“ gesprochen und dass das Saisonziel des Fußball-Drittligisten, der direkte Wiederaufstieg in die 2. Liga, „jetzt ganz schwer zu erreichen“ sei.
Doch Trainer Jens Keller stellte am Mittwoch bei der Spieltagspressekonferenz klar: „Die Ausgangssituation hat sich nicht verändert.“ Die Konkurrenz rund um Preußen Münster auf Rang vier und Dynamo Dresden, die beide 55 Punkte auf dem Konto haben, hat ebenfalls Federn lassen müssen. Der Abstand auf die drittplatzierten Sachsen beträgt für den SVS vor dem Freitagsspiel gegen Arminia Bielefeld (Spielbeginn 19 Uhr) weiterhin drei Punkte.
Dem SV Sandhausen gelingt es zu selten, Führungen über die Zeit zu bringen
Durch den Heimsieg hat mit Saarbrücken lediglich ein weiteres ambitioniertes Team seinen Hut in den Ring geworfen. Nach der Führung durch Patrick Greil im ersten Durchgang sei sein Team „in der zweiten Halbzeit nach dem Tor weggebrochen“, schaute Trainer Keller auf das Auswärtsspiel zurück. Ein Muster, das sich durch die ganze Saison zieht - und die Aufstiegsträume des SV Sandhausen letztlich womöglich platzen lässt, denn es war bereits das neunte Mal, dass die Hardtwaldkicker eine Führung nicht über die Ziellinie brachten. Viermal wurde die Partie gar komplett aus der Hand gegeben - wie am Samstag.
Max Geschwill hatte den Leistungseinbruch nicht mehr auf dem Spielfeld miterlebt. Der Innenverteidiger war nach einem Foulspiel beim Stand von 1:0 ausgewechselt worden. Inzwischen steht fest, dass der 22-Jährige einen angebrochenen Mittelfußknochen davongetragen hat. „Es ist fraglich, ob er diese Saison noch einmal zum Einsatz kommt“, sagte Keller, der Geschwill als einen der wichtigsten Spieler betitelte und seine „unheimlich gute Saison lobte“.
Der gesetzte Geschwill fällt aus, mit Alexander Fuchs ist ein weiterer Innenverteidiger fraglich. Die Hüfte bereitet dem gelernten Sechser Probleme. In Saarbrücken hatte Tim Knipping den verletzten Geschwill ersetzt. Der etatmäßige Kapitän ist laut Keller aber noch immer nicht bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit. Ein Nerv im Arm beschäftigt den 31-Jährigen schon seit Jahresbeginn. Edvinas Girdvainis oder Felix Göttlicher könnten an seiner Seite auflaufen.
SVS-Coach Jens Keller ist gegen Bielefeld zu Umstellungen gezwungen
Fest steht, dass Keller seine Innenverteidigung umbauen muss. Auch in der Abteilung Angriff drohen Umbauarbeiten. Dort ist Youngster Livan Burcu wegen einer Erkrankung fraglich.
Kopfballstärke würde der Defensivreihe der Sandhäuser jedenfalls guttun. Nach den drei Kopfballgegentoren im Saarland reist am Freitag ausgerechnet ein Spezialist für Luftzweikämpfe an den Hardtwald: Bielefelds Stoßstürmer Fabian Klos. Das Arminia-Urgestein, laut Keller ein „überragender Torjäger“, traf in dieser Spielzeit bereits neunmal ins Schwarze.
Die Ostwestfalen sind im Abstiegskampf auf Klos’ Treffsicherheit angewiesen. Nur sechs Punkte trennen die Arminia auf Platz 15 vor dem 34. Spieltag vom ersten Abstiegsrang 17. In der Hinrunde waren die Gäste zwischenzeitlich in der roten Zone gestanden. Inklusive Landespokal ist Bielefeld aktuell aber seit vier Partien ungeschlagen. „Sie haben sich in der Rückrunde sehr gut stabilisiert“, erkennt Sandhausen-Trainer Keller an.
Damit die Ausgangssituation sich nach diesem Wochenende nicht verschlechtert, sollte die Keller-Elf den Pflichtsieg gegen den taumelnden Traditionsklub am Freitag dennoch einfahren.
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