Saarbrücken/Sandhausen. Jens Keller war sichtlich unzufrieden – mit dem Ergebnis, der Leistung des Schiedsrichters und wegen des drohenden Saison-Aus von Innenverteidiger Max Geschwill. Doch der Reihe nach: Nach einer 1:0-Pausenführung gab der SV Sandhausen am Samstag im Verfolgerduell der 3. Fußball-Liga einen Sieg beim 1. FC Saarbrücken noch aus der Hand und verlor mit 1:4.
Die Schwarz-Weißen zeigten dabei einmal mehr ihre zwei Gesichter in dieser Spielzeit. Zwar gelang ihnen schon ihr 28. Saisontreffer in der ersten Halbzeit. Nach Wiederbeginn ging es dann aber bergab. Es fielen die Gegentreffer 23 bis 26 nach der Stundenmarke. Coach Keller wollte die These mit den unterschiedlichen Gesichtern so nicht stehenlassen. Er verwies auf den Last-Minute-Sieg gegen Borussia Dortmund II, als seine Mannschaft die Partie in den Schlussminuten drehte und 3:2 gewann. Aber auch gegen die zweite Mannschaft des Champions-League-Viertelfinalisten fielen zwei Gegentore zwischen der 71. und 76. Minute.
SV Sandhausen fehlt Konstanz und Präsenz
„Ich sehe das nicht so“, sagte Keller trotzdem auf eine entsprechende Frage. „Letzte Woche haben wir das Spiel in den letzten Minuten entschieden und wir haben auch in Verl einen Rückstand aufgeholt, deswegen sehe ich das nicht ganz so.“ Der Trainer gab aber auch zu, dass seiner Mannschaft die Konstanz und immer wieder auch die Präsenz in den Luftduellen fehlt.
Der SVS ging durch einen abgefälschten Schuss durch Winter-Neuzugang Patrick Greil durchaus überraschend in Führung (15.). Nach dem Wiederbeginn folgte dann die verletzungsbedingte Auswechslung von Max Geschwill, der nach einem Schussversuch nicht mehr richtig auftreten konnte.
Pechsträhne und Verletzungsschock: SV Sandhausen im Pech
„Wir haben mal wieder Pech gehabt mit dem Schiedsrichter“, sagte Keller. „Max hat sich schwer verletzt. Er wird diese Saison nicht mehr spielen und da gibt es nicht einmal einen Freistoß.“ Auch Sportdirektor Matthias Imhof ärgerte sich: „Das Foul an Max war die entscheidende Szene. Die Aktion wird nicht abgepfiffen, es kann sogar eine Rote Karte geben. Das war eine klare Fehlentscheidung, das kann nicht sein. Max hat ein großes Loch im Fuß und musste noch vor Ort mit fünf Stichen genäht werden.“
Dass die Sandhäuser die Partie aus der Hand gaben, darf aber nicht allein mit dieser Szene begründet werden. Zunächst gelang Routinier Marcel Gaus ebenfalls dank eines abgefälschten Schusses der Ausgleich. Dann sorgten Luca Kerber per Doppelpack und Kai Brünker für Ernüchterung im SVS-Lager. „Ich finde, dass wir bis zum 1:1 ein sehr konzentriertes Auswärtsspiel gemacht haben, auch wenn wir nicht viele Chancen und beim Führungstreffer etwas Glück hatten“, sagte Mittelfeldspieler Alexander Mühling. „Dass wir nach dem Ausgleich dann aber so auseinanderfallen, das darf uns einfach nicht passieren. Wir dürfen dieses Spiel niemals aus der Hand geben. Es hat sich jetzt schon häufiger gezeigt, dass wir nach einer eigenen Führung nicht stabil genug sind, das ist sehr ärgerlich.“
Aufstiegsträume gefährdet: SV Sandhausen verliert Anschluss
Anstatt nach Punkten zum Tabellendritten aufzuschließen, gerät die Rückkehr in die 2. Bundesliga in weite Ferne. „Die Partie war ein herber Rückschlag, unser Ziel ist jetzt ganz schwer zu erreichen“, sagte Imhof. Weiter geht es für den SVS am kommenden Freitag daheim gegen Arminia Bielefeld. Anpfiff ist um 19 Uhr im „GP-Stadion am Hardtwald“. In der Zwischenzeit ist Frustbewältigung angesagt.
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