Sandhausen. Der SV Sandhausen hat es verpasst, im Kampf um die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga vorzulegen und zumindest vorübergehend nach Punkten zum Aufstiegsrelegationsplatz aufzuschließen. Gegen Arminia Bielefeld kassierte das Drittliga-Team von Trainer Jens Keller am Freitag eine 1:2 (0:0)-Niederlage.
Personell hatte sich der Coach nach der 1:4-Pleite beim 1. FC Saarbrücken etwas überlegt: Ein halbes Dutzend Wechsel wurden vorgenommen, teils gezwungenermaßen, weil Alexander Fuchs (Hüftprobleme), Max Geschwill (Mittelfußbruch) und Livan Burcu (krank) nicht einsatzfähig waren, teils aber auch freiwillig, denn Lion Schuster, Sebastian Stolze und Richard Meier nahmen zunächst auf der Bank Platz.
SV Sandhausen mit Schiedsrichterfrust: Wechsel auf sechs Positionen
Für das Sextett rückten Jonas Weik, Tim Knipping, Yassin Ben Balla, Abu-Bekir El-Zein, Markus Pink und Edvinas Girdvainis in die Startelf.
Der litauische Nationalspieler rückte auch direkt in den Fokus: Nach sechs Minuten riss er Torjäger Fabian Klos unter den Augen der Einlaufkinder der SG Oftersheim (gesonderter Bericht der Kooperationsaktion des SVS mit dieser Zeitung in der Montagsausgabe) im Strafraum zu Boden. „Da stellt er sich dämlich an. Er hält ihn am Trikot fest, das muss der Schiedsrichter pfeifen“, urteilte Sportdirektor Matthias Imhof im „Magenta Sport“-Interview. Den fälligen, aber schwach geschossenen Strafstoß von Merveille Biankadi entschärfte Sandhausens Torhüter Nikolai Rehnen. „Das trainieren wir immer, dass er den Ball festhält“, sagte Imhof und lachte.
Von seiner Mannschaft kam jedoch wenig Stimmungsaufhellendes, zumal Trainer Keller so seine Probleme mit Schiedsrichter Florian Badstübner hatte. Nach einer Diskussion, der ein Foul an Weik vorangegangen war, sah Sandhausens Übungsleiter früh die Gelbe Karte. Sein Schützling El-Zein scheiterte in der Schlussphase des ersten Durchgangs mit der besten Möglichkeit an Arminia-Torhüter Jonas Kersken (44.). Im Gegenzug vergab zunächst Klos und Augenblicke später auch Monju Mohmuluh.
SV Sandhausen mit Schiedsrichterfrust: Elfer, Torwartwechsel, Rote Karte
Wie man es vor dem Tor besser macht, zeigte Luca Zander zehn Minuten nach Wiederbeginn. Der Außenverteidiger wurde nicht angegriffen und überwand aus spitzem Winkel Kersken. Es war die erste echte Torchance des SVS – effektiv. Nur fünf Minuten später hatten die Hausherren Glück, dass Badstübner bei einem Zweikampf im Strafraum nicht erneut auf den Punkt zeigte. Klos war zuerst am Ball und ging zu Boden, die Pfeife blieb stumm.
Nur wenig später ertönte die Pfeife dann aber doch noch einmal nach einem Vergehen von Rehnen, der benommen wirkend dann auch noch vom Feld geführt werden musste. Und diesmal machte es Leandro Putaro besser als Biankadi zuvor. Zumindest landete der Ball im Netz, allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, denn Putaro schoss sich selbst an. Zwei Kontakte sind bei der Ausführung eigentlich nicht zulässig. Badstübner rutschte dies durch. Imhof ärgerte sich darüber so sehr, dass er mit der Roten Karte bestraft wurde.
Für die Hausherren kam es in der Schlussphase aber noch schlimmer: Knipping bugsierte den Ball ins eigene Tor und besiegelte die Niederlage. In Summe hat der SVS damit 25 Punkte nach einer zwischenzeitlichen Führung verspielt.
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