3. Fußball-Liga

SVS setzt erstes Ausrufezeichen

SV Sandhausen schlägt Dynamo Dresden durch ein frühes Tor von El-Zein 1:0 – und beeindruckt durch leidenschaftliche Defensivarbeit

Von 
Andreas Lin
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Jubel beim SV Sandhausen nach dem 1:0 durch El-Zein (2. v. l.). © Michael Ruffler

Der SV Sandhausen hat das erste Ausrufezeichen in der neuen Saison der 3. Fußball-Liga gesetzt. Im Duell zweier vermeintlicher Aufstiegskandidaten setzte sich die Mannschaft von Trainer Danny Galm am Freitagabend knapp mit 1:0 (1:0) gegen die SG Dynamo Dresden durch. Schützen des goldenen Tores vor knapp 5700 Zuschauern war Abu-Bekir El-Zein (18.), der bereits beim Pokalsieg gegen Hannover 96 vor einer Woche den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte.„Die Mannschaft hat einen super Kampf gezeigt“, freute sich Präsident Jürgen Machmeier über den knappen Sieg. „Wir haben es vielleicht einen Tick besser gemacht als Dresden.“

Sandhausens Trainer Danny Galm hatte seine Erfolgsformation gegenüber dem Pokalspiel nur auf einer Position verändert: Für Stürmer Rouven Hennings, der unter der Woche krank war und deswegen diesmal 90 Minuten auf der Bank blieb, begann der nominell etwas defensivere El-Zein. Damit bewies der SVS-Coach ein goldenes Händchen: Denn dem 20-Jährigen, der schon nach seiner Einwechslung gegen Hannover für viel Schwung gesorgt hatte, gelang mit einer schönen Einzelleistung nach einer Kontersituation die frühe Führung der Hausherren (18.). Bis dahin und auch insgesamt in der ersten Hälfte hatte allerdings Dresden durch seine Präsenz im Zentrum mehr Ballbesitz. Das hatte Galm auch so erwartet: „Wir haben es in Kauf genommen, dass wir etwas tiefer agieren.“ Die Gäste konnten aber aus diesem Vorteil wenig Kapital schlagen.

El-Zeins Treffer war der einzige ernsthafte Torschuss auf beiden Seiten in den ersten 45 Minuten. Die Sandhäuser hatten im Umschaltspiel nach vorne zu viele Ungenauigkeiten. „Da haben wir die Bälle zu früh verloren“, kritisierte der Trainer. Aber er war begeistert von der Leidenschaft, die seine Mannschaft an den Tag gelegt hatte: „Das war der Plan: Wir wollten giftiger und aggressiver sein.“

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Nach dem Seitenwechsel kamen die Sandhäuser sehr aufmerksam ins Spiel und ließen die Gäste kaum zur Entfaltung kommen. Der SVS presste früher, störte die Dresdener schon bei Spielaufbau und bekam immer irgendwie einen Fuß an den Ball. Doch dann gab es doch hüben wie drüben doch noch einige Torraumszenen. Die größte ließ Dresdens Tom Zimmerschied liegen, der in der 68. Minute per Dropkick nur knapp übers Tor zielte. Drei Minuten zuvor hatten Mühling und der eingewechselte Maciejewski gleich dreimal hintereinander die Möglichkeit zum Torschuss, vergaben aber.

Dresden blies zwar noch einmal zur Schlussoffensive, aber Sandhausen hielt dem Druck stand, verteidigte mit allen Kräften und blieb auch im zweiten Ligaspiel ohne Gegentreffer. „Wir haben richtig gut und eklig verteidigt. Ich glaube, so langsam kehren die Grundtugenden des SV Sandhausen wieder zurück“, freute sich Tim Knipping, für den es als Ex-Dresdner ein ganz besonderes Spiel war. Gästecoach Marcus Anfang war zwar enttäuscht über die Niederlage, aber nicht über die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt, aber Sandhausen hat es clever gemacht.“

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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