Ketsch. Steffen Drausnigg hat sich von der Unruhe nach der Bekanntgabe der neuen sportlichen Ausrichtung der Kurpfalz-Bären und den daraus resultierenden personellen Folgen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Stattdessen hat der Handball-Fachmann und Vorsitzende der TSG Ketsch gemeinsam mit seinem neuen Führungsteam Klarheit geschaffen und nicht nur einen alten Bekannten zurück an den Altrhein geholt. Doch die wohl wichtigste Nachricht ist es schon, dass das Traineramt mit der Verpflichtung von Sascha Kuhn ab Sommer neu vergeben ist.
Zehn Jahre nach seiner erfolgreichen Arbeit als Jugendtrainer – gekrönt von der deutschen B-Jugendmeisterschaft 2013 – tritt der 46-Jährige im Anschluss an diese Spielzeit die Nachfolge von Franziska Garcia an. Bei den Bären trifft er auf ehemalige Weggefährtinnen wie Kapitänin Rebecca Engelhardt und Rückkehrerin Elena Fabritz, mit denen er vor zwölf Jahren den ganz großen Coup als Trainerkollege von Roger Grössl bejubeln durfte.
Wunsch nach Auftrieb für Jugendabteilung
Nach einer ersten Umstrukturierung innerhalb des Clubs zur Saison 2015/2016 verließ er die TSG und betonte damals: „Ich hatte zusammen mit meinem Kollegen Roger Grössl wunderbare Jahre hier bei der TSG und gehe nicht im Bösen.“ Umso leichter dürfte ihm nun die Rückkehr fallen.
Zwischenzeitlich arbeitete Kuhn unter anderem für die HSG St. Leon/Reilingen und die zweite Mannschaft des Europapokal-Teilnehmers HSG Bensheim/Auerbach, mit der er momentan auf dem ersten Rang in der Tabelle der 3. Handball-Liga steht. Bei der Flames-Reserve endet sein Vertrag im Juni. Zudem übernahm Kuhn dort die Aufgabe des Koordinators für den weiblichen Leistungshandball und hatte an der Bergstraße großen Anteil daran, dass Talente wie Neele Orth, Sophia Ewald und Marlene Wagner den Sprung in das Erstliga-Team schafften.
Einen vergleichbaren Auftrieb für die Nachwuchsarbeit wünscht sich Drausnigg auch für Ketsch. „Mit Sascha Kuhn haben wir unseren Wunschkandidaten gefunden“, sagte er. „Nach drei Telefonaten und zwei persönlichen Treffen war für uns klar: Die Chemie stimmt. Sascha kennt unsere aktuelle Situation und hat uns ligaunabhängig seine Zusage gegeben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“
Bürgschaft für Lizenzierung gesichert und Schlüsselspielerin bleibt
Darüber hinaus ist es der TSG als Hauptgesellschafter auch gelungen, die Bürgschaft für die Lizenzierung zusammenzubekommen. Die abstiegsbedrohten Bären, die sportlich wieder hoffen dürfen, werden die Unterlagen sowohl für die 2. Bundesliga als auch für die 3. Liga einreichen. „Damit ist ein entscheidender Punkt auf unserer Prioritätenliste abgehakt“, so Drausnigg.
Für noch mehr Aufbruchstimmung dürften weitere Vertragsverlängerungen sorgen. So bleibt Rückraumspielerin Sara Goudarzi, die sich kürzlich bei dem 29:25-Befreiungsschlag gegen die TSG Mainz-Bretzenheim schwer an der Hand verletzte, dem Verein erhalten. „Sie ist sowohl sportlich als auch menschlich eine Schlüsselspielerin, und wir sind sehr froh, weiterhin mit ihr planen zu können“, betont Drausnigg, der mit Blick auf den Kampf um den Klassenerhalt hofft, dass die positiven Nachrichten für Ruhe unter den Anhängern sorgen und der Fokus weiter auf dem Sportlichen liegt.
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