Sandhausen/Ketsch. In der Länderspielpause vor wenigen Wochen war es für Jonas Weik mal wieder so weit. Der Fußballprofi des SV Sandhausen nutzte das spielfreie Wochenende, um bei seinem Heimatclub vorbeizuschauen. Zwar verlor die Spvgg 06 Ketsch das Derby in Brühl, schön war es für Weik dennoch. Der Draht zu seinem Jugendverein ist nie abgerissen. Was nicht nur daran liegt, dass sein Vater Andreas noch bei den Alten Herren aktiv ist. Auch einige seiner Freunde spielen in der ersten Mannschaft. „Es ist einfach eine Herzensangelegenheit, dort regelmäßig vorbeizuschauen“, sagt Weik. Und die Freude beruht auf Gegenseitigkeit.
Wer sich in Ketsch über Weik erkundigt, bekommt nur Positives zu hören. Als „feiner Kerl“ und „richtig guter Kicker“ wird der 24-Jährige beschrieben. Und stolz sind sie in der Enderlegemeinde, dass da mal wieder einer versucht, in die Fußstapfen der berühmten Fußballersöhne Uli Stielike und Oliver Kreuzer zu treten.
Weiks Entwicklung im Profifußball
Der Weg bis in die Bundesliga ist zwar noch weit, den schwierigen Schritt in den Profifußball hat Weik beim Drittligisten SV Sandhausen aber erst einmal geschafft. Und das ziemlich beeindruckend. Beim Zweitligaabsteiger ist er als Linksverteidiger aktuell aus der Stammelf nicht wegzudenken. Weik, der im vergangenen Sommer von der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart zum SVS wechselte, glänzt durch seine Robustheit in der Defensive und macht auch in der Offensive mit sieben Vorlagen mit Nachdruck auf sich aufmerksam. „Ich habe meinen Wechsel nach Sandhausen als Chance gesehen, noch einmal richtig Fuß zu fassen im Profifußball. Die habe ich glaube ich genutzt. Damit hätte ich vor der Saison so nicht gerechnet“, sagt Weik voller Demut und fügt an: „Ich bin sehr zufrieden. Aktuell könnte es nicht besser laufen für mich.“
Es scheint, als habe der gebürtige Schwetzinger beim Dorfclub vor den Toren Heidelbergs sein Glück gefunden. Nach den Stationen SV Waldhof Mannheim, TSG Hoffenheim, Astoria Walldorf und zuletzt Stuttgart wohnt Weik nicht nur wieder bei seinen Eltern in Ketsch, er fühlt sich auch beruflich angekommen. „Ich genieße es, mit meiner Leidenschaft Fußball mein Geld zu verdienen. Damit das so bleibt, werde ich weiter alles geben.“
Vom Speditionskaufmann zurück zum Fußball
So spricht einer, für den das Thema Profifußball eigentlich schon so gut wie durch war. Einer, der sich bereits auf ein Leben in der normalen Arbeitswelt eingestellt hatte. Nach seiner Ausbildung als Speditionskaufmann arbeitete Weik in der Tat bereits in Vollzeit für DB Schenker in Mannheim, ehe er beim VfB Stuttgart noch einen Anlauf im harten Fußballbusiness wagte.
An den SV Sandhausen ist Weik erst einmal bis 2025 gebunden. Doch die Scouts der höherklassigen Vereine haben den flexiblen Linksfuß längst auf ihren Listen. So sei das eben im Fußballgeschäft, sagt Weik. Wenn man spiele und seine Leistung bringe, wecke das automatisch das Interesse anderer Vereine. „Aktuell denke ich darüber aber nicht nach, in Sandhausen passt wirklich alles“, fügt Weik aber noch an.
Aber er wäre ein schlechter Leistungssportler, wenn er nicht eine Liga weiter nach oben schielen würde. „Ich würde liebend gerne noch einmal höher spielen“, sagt er und ergänzt sofort, dass er das am liebsten mit seinem aktuellen Club schaffen würde.
Julian Weik und der SV Sandhausen glauben noch an den Aufstieg
Auch, wenn die Aussichten diese Saison nach dem 3:2 gegen Borussia Dortmund II am vergangenen Wochenende nicht mehr allzu rosig sind, hält Weik weiter am großen Ziel fest. „So lange der Aufstieg rechnerisch noch möglich ist, glauben wir noch daran. In der 3. Liga ist bis zum letzten Spieltag noch sehr viel möglich. Das haben die vergangenen Jahre gezeigt. Wir geben bis zuletzt Vollgas.“
Und sollte es nicht klappen, dann will er mit dem SVS eben im kommenden Jahr durchstarten. „Ich glaube, wir haben mit dem SVS immer den Anspruch, um den Aufstieg mitzuspielen. Das sehe ich auch nächste Saison so. Wenn wir dann auch noch mit der Mannschaft in großen Teilen zusammenbleiben und schon eingespielt sind, dann werden wir wieder eine gute Rolle spielen.“
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