Fußball

Lovisos kurioser Vertrag: Eine gefährliche Konstellation für den SV Waldhof

Mitten in der Saison läuft der Vertrag von Sportchef Anthony Loviso beim SV Waldhof Mannheim aus. Droht sogar das kurzfristige Aus für den Kaderplaner?

Von 
Alexander Müller
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Zukunft ungeklärt: Waldhof-Sportchef Anthony Loviso. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Sportlich befindet sich der SV Waldhof trotz des kleinen Dämpfers beim 0:0 gegen Dortmund II am Samstag auf einem guten Weg zum Klassenerhalt. Doch mitten in der heißen Phase der Saison sorgt eine wichtige Personalie für neue Unruhe beim Mannheimer Fußball-Drittligisten. Nach Informationen dieser Redaktion läuft der Vertrag des Sportlichen Leiters Anthony Loviso am 15. April aus – und ob die Zusammenarbeit fortgesetzt wird, ist aktuell noch ungeklärt.

Eine Vertragsdebatte, die mindestens ungewöhnlich ist. Denn im Normalfall – von der Kreisklasse bis zur Bundesliga – ist im Fußball die Vertragsdauer immer mit dem Rhythmus einer Saison verknüpft. Also von 1. Juli bis Ende Juni des Folgejahres. In Lovisos Fall ist dies aber anders. Der 34-Jährige war im April 2024 zunächst als Technischer Leiter Sport beim SVW eingestellt worden. Sein Vertrag läuft aber nicht wie branchenüblich bis zum Sommer, sondern endet nach einem Jahr - und damit mitten in der Saison.

Ein Kuriosum. Und eine gefährliche Konstellation für den Verein. Denn vorausgesetzt den Fall, die Zusammenarbeit mit Loviso würde nicht fortgesetzt, droht dem SV Waldhof auf der wichtigsten sportlichen Schaltstelle ein Vakuum zur absoluten Unzeit. Mitten in der Phase, in der eigentlich der Kader für die nächste Saison geplant werden muss – inklusive Plan B für das Horrorszenario Abstieg. „Wenn man noch nicht weiß, in welcher Liga man spielen wird, macht das die Sache natürlich nicht einfacher. Das ist klar“, hatte Loviso dieser Redaktion in der zurückliegenden Länderspielpause gesagt. „Aber trotzdem ist es meine Pflicht, jetzt schon zweigleisig zu planen. Das machen wir. Wohlwissend, dass der Klassenerhalt über allem steht.“

Gerüchte über atmosphärische Störungen in der Führungsriege des SV Waldhof

Nach dem Dortmund-Spiel reiste Loviso wegen eines Trauerfalls für einige Tage nach Italien und teilte mit, dass er vorläufig nicht für Interviews zur Verfügung stehe. Bisher hieß es vom Sportlichen Leiter, man habe sich noch nicht wegen einer Vertragsverlängerung zusammengesetzt, werde dies aber noch tun. Aufsichtsratschef Christian Beetz ließ am Sonntag eine telefonische Anfrage unbeantwortet.

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Quellen im Umfeld des Vereins berichten davon, dass sich auf der Waldhof-Führungsebene zuletzt vermehrt atmosphärische Störungen aufgetan haben sollen. Auch die sportliche Bilanz des jungen Managers wird dem Vernehmen nach intern kontrovers diskutiert. Nach der knappen Rettung in der Vorsaison kämpft der SVW schon wieder gegen den Abstieg, bei Lovisos Transferausbeute halten sich Licht und Schatten die Waage.

Die Entscheidung im Fall Loviso muss so oder so schnell fallen. Im schlimmsten Fall steht der SV Waldhof sonst an Ostern ohne Sportlichen Leiter da. Und im komplizierten Kampf um den Klassenerhalt ist Unruhe im Umfeld ohnehin ein gefährliches Gift.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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