Hockenheim. Die SPD-Fraktion will trotz finanzieller Nöte weiter daran arbeiten, Hockenheim noch lebenswerter und sozial gerechter zu gestalten. Deshalb haben die Hockenheimer Sozialdemokraten im Austausch mit dem Vorstand Haushaltsanträge zur Diskussion mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat erarbeitet und eingereicht, teilen sie in einem Pressebericht mit.
Der sanierungsbedürftige Zustand der Theodor-Heuss-Realschule sei hinreichend bekannt, zu ihm hat die SPD-Fraktion bereits in der Sommerthemenreihe der Hockenheimer Tageszeitung Stellung bezogen und darauf verwiesen hat, endlich den notwendigen Fahrplan für die Weiterentwicklung der Einrichtung zu erstellen. Für den Haushalt 2026 und Folgejahre möchte die SPD nun zusätzlich mit einem Antrag zur Prüfung eines Neubaus oder der gesamtheitlichen Sanierung der Realschule durch einen Bauunternehmer endlich Alternativen aufgreifen, um wichtige Konkretisierungen voranzutreiben im Hinblick auf weitere Planungen und die letztendliche Entscheidung, wie es weitergehen soll.
Zu wenig Platz für zu viele Kinder und Lehrer in der Realschule
„Diese Entscheidung ist unerlässlich, zeigte sich doch bei einer Begehung, dass ein Hauptproblem die zu wenig vorhandenen und sanierungsbedürftigen Räume sowie die Sanitärbereiche und die Lärmdämmung sind“, betonen die Sozialdemokraten. Denn mittlerweile besuchten über 800 Schülerinnen und Schüler die Theodor-Heuss-Realschule, die steigenden Zahlen seien bald vergleichbar mit der Schülerzahl des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums. „Es ist zu wenig Platz für zu viele Kinder sowie die Lehrerinnen und Lehrer“, fasst Aylin Kuppinger die Gesamtsituation zusammen und bringt auf den Punkt: „Wir brauchen endlich eine Lösung.“ Beispiele, wie Schulen von Generalunternehmern zu Fixpreisen mithilfe von sogenannten Modulbauweisen und Schulbaukästen umgesetzt werden können, seien mittlerweile in der Region bekannt, wie auch schon in der Hockenheimer Tageszeitung berichtet wurde.
Daneben zielt die SPD-Fraktion darauf ab, generell die Hockenheimer Schulen besser auf die Anzahl der Schüler vorzubereiten und beantragt daher einen Schulentwicklungsplan. Richard Zwick, selbst ehemaliger Rektor einer Hockenheimer Grundschule, merkt an: „Es fehlt an vorausschauender Planung im Schulbereich und an einem bildungspolitischen Gesamtkonzept sowohl in den Grundschulen als auch in der Realschule.“
Grundlagen für Verbesserungen in allen Schularten schaffen
Ein Schulentwicklungsplan könne Hilfe bieten für die mittel- und längerfristige Planung der Investitionen und organisatorischen Maßnahmen der Schulsituation, erklärt die SPD. Er diene zudem der Planung der Sachmittelbereitstellungen, und räumliche Voraussetzungen mit Klassenzimmern, Schülerzahlen und deren Entwicklung würden gesichert. Durch einen Schulentwicklungsplan könne die Umsetzung der versprochenen Verbesserungen der Kernzeit-Situation an den Grundschulen transparent gemacht werden, ebenso wie die Anpassung und Vorbereitung des neuen Schulgesetzes zur Ganztagsbetreuung Baden-Württemberg an die Hockenheimer Gegebenheiten.
Zum Aquadrom hat die SPD auf einzelne Antragsmaßnahmen verzichtet. „Kleinere Maßnahmen schützen nicht davor, dass ein weiteres Becken seinen Zenit überschreitet und die Fliesen den Besucherinnen und Besuchern entgegenspringen oder ihnen die Decke auf den Kopf fällt. Hier ist es endgültig an der Zeit, Entscheidungen zu treffen“, ist sich SPD-Vorsitzender Jakob Breunig sicher. „Auch hier erwarten wir ein zukunftsfähiges und gesamtheitliches Konzept, das uns die Möglichkeit des weiteren Schwimmbetriebs sichert.“
Zweite Bürgerinfoveranstaltung zum Aquadrom braucht „größtmögliche Transparenz“
Als Vorbereitung für Abwägungen sowie die nach Auffassung der SPD-Fraktion dringend notwendige Entscheidungsfindung während der Haushaltsbesprechungen sei innerhalb der Fraktion und auch im Vorstand ausgiebig über die Thematik diskutiert worden. Dabei seien auch Vorschläge aus der Bürgerschaft eingeflossen, die aus dem direkten Austausch in öffentlichen Fraktionssitzungen mit engagierten und motivierten Bürgern sowie aus E-Mails an die SPD hervorgingen.
Folglich müsse eine zweite Bürgerinfoveranstaltung konkrete Möglichkeiten aufzeigen und die größtmögliche Transparenz und Klarheit über die Zahlen gegenüber den Bürgern schaffen. Zusammenfassend fordert die SPD: „Es müssen haushaltstechnisch Möglichkeiten gefunden werden, um beide Sorgenkinder 2026 endlich anzugehen.“ Klar sei, dass die unkontrollierten Verluste des Aquadroms auf Dauer weder von der Stadt Hockenheim noch von den Bürgern tragbar seien.
Antrag zur Schließung Karlsruher Straße bleibt aufrechterhalten
Rückblickend auf das Jahr 2025 berichtet die Fraktionsvorsitzende Marlene Diehm: „Bereits in diesem Jahr haben wir mit unseren Anträgen Themen angestoßen, die beschlossen und schon zum Teil umgesetzt werden konnten, so die probeweise Schließung der Karlsruher Straße und die Berliner Kissen vor den Kindertageseinrichtungen und dem Landesgartenschaugelände.“ Nachdem nun der Abschlussbericht zum Projekt „The Städt“ öffentlich besprochen wird und die Evaluation der Schließung der Karlsruher Straße in öffentlichen sowie nichtöffentlichen Workshops ausgewertet wurde, möchte die SPD-Fraktion besagten bereits gestellten Antrag aufrechterhalten. Dieser ziele eben genau auf die Schließung und Umgestaltung ab und wurde nur aufgrund des „The Städt“-Projekts aufgeschoben. „Für uns ist klar, es muss sich hier etwas ändern. Mit der Sanierung der Brücke in der Karlsruher Straße ist dann endlich der nächste Schritt gekommen.“
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