Zur OB-Wahl und den veröffentlichten Leserbriefen wird uns geschrieben:
Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal im Vorfeld einer Wahl zu dieser öffentlich äußern würde. Aber jetzt muss es sein, weil es mir wichtig ist, im Hinblick auf die oben genannten Leserbriefe etwas richtigzustellen.
Ich stimme dem Verfasser absolut zu, dass es auf dem Posten des Oberbürgermeisters in Schwetzingen schon etliche „Kurfürsten“ gab. Und ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als die „Untertanen“ (Gemeinderat) dem „Kurfürsten“ in allem zugestimmt haben. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, was am Abstimmungsverhalten im Gemeinderat abzulesen ist. Auch innerhalb der Fraktionen, egal welcher Couleur, wird unterschiedlich abgestimmt und das ist gut so, denn das ist Demokratie. Und im Sinne der Demokratie hoffe ich auf einen fairen Wahlkampf.
Aber nun zu meiner Richtigstellung und zu den „Kurfürsten“. Wie ich schon geschrieben habe, gab es davon einige und es stimmt auch, dass denen der gute und oft anbiedernde Kontakt zu den Honoratioren wichtig war. Aber Matthias Steffan habe ich in den acht Jahren, in denen er als Bürgermeister in Schwetzingen tätig ist, in keiner Weise als so einen Menschen kennengelernt. Ich habe ihn im Zuge einiger Stadtteil- und Friedhofsbegehungen als kompetenten, den Bürgerinnen und Bürgern zugewandten und zuhörenden Gesprächspartner erlebt. Die Schreiber der Zeilen vom Samstag sind mir dabei allerdings nie begegnet, wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, dass sie an Begehungen teilgenommen haben, bei denen ich nicht anwesend war. Bürgermeister Steffan hat sich die Probleme und Nöte der sonst eher vernachlässigten Oststadtbewohner angehört, auch gehandelt und er hat sich darum gekümmert, den Schwetzinger Friedhof zu dem zu machen, was er heute ist. Die zufriedenen Mitarbeiter des Friedhofs mit ihren neuen, ansprechenden Büros und Sanitäranlagen werden das sicher gerne bestätigen.
Als Oststadtbewohnerin habe ich Jahrzehnte darauf gehofft, dass die Bruchhäuser Straße saniert wird. Ich weiß nicht, wie viel Anteil Matthias Steffan daran hatte, dass das nun endlich in die Tat umgesetzt wurde, aber bei den Oststadtbegehungen hat er deutlich gemacht, dass er sich dafür einsetzt, dass diese Straße endlich erneuert wird. Ich könnte noch einige Themen nennen, die Matthias Steffan unterstützt und für die er sich eingesetzt hat, aber das würde den Rahmen sprengen.
Wir als Schwetzingerinnen und Schwetzinger haben die Wahl und können uns im Vorfeld auf diversen Veranstaltungen und nicht zuletzt bei der Kandidatenvorstellung der Schwetzinger Zeitung am 9. September im Lutherhaus ein eigenes Bild von beiden Bewerbern machen. Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Nicht zur Wahl zu gehen – das ist schon 2006 schiefgegangen, als die Schwetzinger geglaubt haben, der amtierende Oberbürgermeister habe schon vor der Wahl gewonnen. Und man sollte auch nicht vergessen: Generationen vor uns haben für das Wahlrecht gekämpft.
Cornelia Hertlein, Schwetzingen
Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Was denn nun, liebe SPD?