Desaster mit Ansage

Jürgen Gruler sieht schweres Versagen in Kommunikation in Sachen der möglichen Schließung von Notfallpraxen.

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Jürgen Gruler
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Schwetzingen. Schlechter hätte man es nicht machen können. Da zeigt die Kassenärztliche Vereinigung bei einem Frühstück einigen Landtagsabgeordneten ein Bild mit Notfallpraxen, die geschlossen werden sollen und denkt ernsthaft, dass das gut zehn Tage lang unterm Deckel bleibt, bis man dann in einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit über so ein wichtiges Thema informieren will. Das nenne ich mal naiv.

Dass dann auch auf die Nachfragen der Presse und auf den Sturm der Entrüstung von Bürgermeistern, Landräten und Landespolitikern, ja sogar nicht mal auf eine Stellungnahme des zuständigen Ministers reagiert wird, sondern man das Thema weiterhin aussitzt, macht das Kommunikationsdesaster perfekt. Es brodelt im Land und die Verursacher schweigen.

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Gut, dass sich die Menschen das nicht gefallen lassen. Der Run auf die Unterschriftenlisten von Daniel Born ist enorm. Sie liegen jetzt in allen Gemeinden in Geschäften und an zentralen Stellen aus. Hier in Schwetzingen soll ein funktionierendes System aus Bereitschaftsdienst für kleinere und Klinikambulanz für größere Notfälle zerschlagen werden. Bei jetzt schon großen Wartezeiten. Das ist fahrlässig, arrogant und frustrierend für jene, die es ausbaden müssen – für Patienten und Personal.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.