Brühl. Viele Teilnehmer des Ostereierschießens bei der Sportgemeinde schmunzelten haben bei diesem neuen Angebot zur Treffsicherheit der Sportgemeinde Brühl zunächst, etwas amüsiert geschaut. Doch als sie beim Besuch der SG-Anlage am Feiertag diesen neuen Trendsport erst einmal ausprobiert hatten, entdeckten sie schnell eine Sportart, die viel Spaß mit sich bringt und zugleich die Konzentration und das Lungenvolumen fördert sowie Präzision und innere Ruhe übt.
Und genau damit locken die Schützen der Sportgemeinde seit kurzer Zeit mit einer eigenen Gruppe, die sich diesem Sport mit dem langen Rohr verschrieben hat. Und der Verein kann auch schon erste Erfolge vermelden. So nahmen bei der Deutsche Meisterschaft im Blasrohrschießen in Bürstadt auch zwei Schützen der Sportgemeinde teil.
Beide setzen sich seit einiger Zeit mit dieser noch recht unbekannten Disziplin sportlich auseinander. Doch sie sind nicht allein in der Sportgemeinde, denn das Blasrohrschießen wird immer stärker in ihrem Verein verankert, wie Vorsitzender Karl-Heinz Knieriem im Gespräch mit unserer Zeitung betont, „es ist ein echter Trend“.
So wurde bereits während der jüngsten Auflage des Kinderferienprogramms in Brühl bei der SG Brühl ein entsprechendes Angebot zum Blasrohrsport rege wahrgenommen. Mittlerweile hätten sich auch feste Trainingszeiten im Verein etabliert, freut sich Knieriem. Jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr und jeden zweiten Sonntag von 10 bis 12 Uhr werde auf der Vereinsanlage beim Weidweg viel Luft durch die Röhre bewegt.
Erste Brühler Sieger bei der deutschen Meisterschaft
Aber nicht nur dort. Für die Vereinsmitglieder Tim Kress, sechs Jahre, und Hubert Higel hieß es, sich jüngst mit anderen Blasrohrschützen aus ganz Deutschland in ihren jeweiligen Blasrohrklassen zu messen. Die Einteilung in die unterschiedlichen Klassen erfolgt aufgrund des Alters und der Länge des Blasrohres. Tim Kress wurde Deutscher Meister in seiner Altersklasse – die, das sollte man nicht verschweigen, noch recht dünn besetzt war.
Hubert Higel erlangte in einem zahlenmäßig deutlich stärker besetzten Teilnehmerfeld, den fünfte Platz in seiner Klasse. Beide Schützen erlebten damit einen erfolgreichen Wettkampftag, mit interessanten Begegnungen mit Sportlern dieer wenig bekannten Sportart aus ganz Deutschland und einer hervorragenden Organisation durch den Blasrohrsportverband Deutschland.
Auf Augenhöhe begegnen
„Im Blasrohrsport können sich junge und alte Menschen, mit und ohne Handicap auf Augenhöhe begegnen“, zeigt sich Higel von seinem Sport begeistert. Immerhin sagt der deutsche Schützenbunds, jeder der eine Kerze ausblasen könne, sei befähigt Blasrohr schießen. Neben den Wettkämpfen tauschte man sich aus über die unterschiedlichen Rohre, die verschiedenen Pfeile und Atemtechniken.
„Es ist ein Sport, der die Konzentration und das Lungenvolumen fördert, Präzision und innere Ruhe übt“, heißt es seitens der SG-Verantwortlichen. Das Handling ist einfach. Ob im Sitzen oder im Stehen, es gibt keine Nachteile, und somit ist das Blasrohrschießen eine der fairsten und sozialsten Sportarten der Zeit. Dazu ist sie auch noch kostengünstig.
Die Geschichte des Blasrohrschießens ist insbesondere geprägt von der Verwendung bei der Jagd. Bis zu 3000 Jahre zurückreicht die nachgewiesene Verwendung bei indigenen Völker in Südostasien und Süd- beziehungsweise Mittelamerika. Das traditionelle Blasrohr besteht aus einem Rohr mit bis zu drei Metern Länge, die aktuell genutzten Sportgeräte sich entsprechend kürzer.
Als Ausrichter und Organisator kann die Sportgemeinde Brühl sich schon jetzt auf die Kreismeisterschaft des Sportschützenkreises im Blasrohrschießen am Samstag, 4. Mai, freuen. Mit dabei sind dann natürlich die eigenen mittlerweile zahlreichen Blasrohrschützen.
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