Wassersportverein - Mitglieder reinigen in einem intensiven Arbeitseinsatz ihr Vereinsdomizil vom Schlamm / Vorgehen bei Hochwassern ist inzwischen Routine

Einen Meter hoch stand das Bootshaus Brühl in der Flut

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Ralf Strauch
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Die Mitglieder des Wassersportvereins bei Reinigungsarbeiten im und vorm Bootshaus, das – direkt am Rhein gelegen – vom Hochwasser extrem betroffen war. © Schäfer

Brühl. Regelmäßig wird die ansonsten idyllische Lage des Bootshauses direkt am Rhein zu einem Problem für den Wassersportverein. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr gab es dort Hochwasseralarm, als der Rhein vor wenigen Tagen sein zehnjährliches Hochwasser führte (wir berichteten mehrfach). Dank der großen Erfahrungen mit den Flutwellen ist bei den Mitgliedern des Vereins eine gewisse Routine bei den Vorbereitungen und Aufräumarbeiten am Bootshaus vorhanden.

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„Zunächst war es wichtig, die Vorhersagen der Pegelstände in Maxau und Speyer genau zu beobachten und abzuwägen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen“, erklärt Vorstandsmitglied Melanie Schäfer gegenüber unserer Zeitung. Ist die Flutwelle erst einmal auf der Höhe von Brühl angekommen und alles überschwemmt, sei zumeist kein Zugang zum Bootshaus mehr möglich, um eventuell noch etwas in Sicherheit zu bringen.

Ab einem vorhergesagten Pegelstand von 6,80 Metern in Speyer läuft das Wasser bereits auf den Parkplatz des Vereins und in die etwas tiefer gelegene Garage – ab 7,30 Metern flutet das Wasser auch ins Bootshaus. Bei der jüngsten Überschwemmung lagen die Messwerte des Rheins sogar fast einen Meter höher.

Kaum gab es diesmal die entsprechenden Prognosen von den zuständigen Behörden, da wurden die Mitglieder des Wassersportvereins auch schon in Alarmbereitschaft versetzt und eine Helfertruppe organisiert, die das Bootshaus hochwasserfest machte. Das Gebäude ist so konstruiert, dass das Wasser nur geringen Schaden anrichten kann, jedoch muss alles – von den Booten, über den Bootsanhänger bis zum Rasenmäher – in Sicherheit gebracht werden.

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Da die Boote übereinander in Regalen verstaut sind, müssen je nach angesagtem Pegelstand, die unteren und mittleren Regale geräumt werden. Die leichteren Kajaks werden in das Obergeschoss des Hauses gebracht. Die sperrigen Großkanadier werden in den Gängen an Stangen festgemacht, damit sie mit dem steigenden Wasser einfach angehoben werden. „Dann heißt es: Abwarten und hoffen, dass das Wasser nicht so hoch steigt, rasch wieder abfließt und nichts beschädigt wird“, erklärt Schäfer.

Dies sei auch beim aktuellen Hochwasser der Fall gewesen, obwohl das Wasser mit einem Pegel von 8,23 Metern fast einen Meter hoch im Erdgeschoss des Bootshauses stand. Nachdem das Wasser wieder in sein Flussbett zurückgekehrt war, mussten die Vereinsmitglieder wieder alles sauber machen – und das möglichst schnell. Ist der Schlamm im Gebäude und auf dem Vorplatz erst mal getrocknet, ist dieser sehr schwer wegzubekommen. So war eine fleißige Helfertruppe von Mitgliedern für die Aufräumarbeiten zum Vereinsdomizil gekommen.

Nach einigen arbeitsintensiven Stunden konnte das Bootshaus wieder seiner eigentlichen Bestimmung übergeben werden. So ist wenige Tage nach der Überschwemmung kaum mehr etwas vom Geschehenen zu erkennen. Nur der Boden des Grünbereichs drumherum ist noch etwas aufgeweicht.

Redaktion

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