Ketsch. Seit über 40 Jahren, genau zum 41. Mal, zeigen sich die Teilnehmer des Hungermarsches am Tag der Solidarität als sehr bewegungsfreudig, denn schließlich will man sich nicht nur körperlich, sondern vielmehr gemeinschaftlich etwas für andere Menschen bewegen. In Kooperation mit weiteren Verantwortlichen der insgesamt fünf Gemeinden des ehemaligen Pfarrverbandes Schwetzingen hatten sich die Organisatoren gleich mehrere Teilnahmemöglichkeiten zum aktiven Sammeln von Spendengeldern überlegt.
So gab es eine Zehn-Kilometer-Laufstrecke und eine 15-Kilometer-Fahrradstrecke. Die Teilnehmer beider Routen starteten um 8.30 Uhr am Försterhaus auf der Rheininsel. Dort erfolgte die Aussendung mit einem Segen vom evangelischen Pfarrer Christian Noeske.
Spendenerfolg und Zielsetzung des Hungermarsches in Ketsch
Rund 15 Läufer und eine kleine, aber hochmotivierte Gruppe Fahrradfahrer starteten pünktlich, denn Kilometer für Kilometer waren zu bewältigen, um später die Spendensummen, für die sich Unterstützer auf dem Sammelpass verpflichtet haben, zu generieren.
„Allein durch die auf den Pässen vermerkten Spendensummen sind heute schon 12 000 Euro zusammengekommen“, bilanziert Diakon Kurt Gredel, nachdem die beiden Hungermarsch-Gruppen gegen 10 Uhr an der Rheinhalle eintrafen, wo die Ministranten mit Getränken und einem kleinen Snack alle Teilnehmer versorgten.
Bereits im vergangenen Jahr war man der Spendensumme von insgesamt 1,5 Millionen Euro über die vergangenen 40 Jahren sehr nahe gekommen, spätestens mit der 41. Auflage des Hungermarsches, sollte diese Marke geknackt werden, was zur Freude aller Beteiligten von den Organisatoren bestätigt werden konnte.
Globale Wirkung lokaler Solidarität: Bildung und Hilfe
„In Ketsch und Brühl möchten wir mit den diesjährigen Spendengeldern insbesondere in Tansania, Zimbabwe und Burkina Faso Schulen und Lehrwerkstätten mit Einrichtungen unterstützen und uns somit nachhaltig für die Bildung in diesen Ländern einsetzten.
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Die Straßenkinder in Nairobi und ein Kinderheim in Zimbabwe werden unter anderem Unterstützung bekommen und jede Spende fließt ohne Verwaltungskosten eins zu eins in die Projekte. Weitere Projekte sind die Aids-Hilfe in Südafrika, das Projekt Kinderrechte in Afrika, Zukunftsprojekte für junge Menschen in Dourtenga und Kinderhilfsprojekte in Rumänien“, erklärt Kurt Gredel, der schon seit vielen Jahren bei der Organisation mitwirkt.
Interkultureller Austausch: Ein Geschmack von Afrika
Nicht nur aktiv und mit dem Wunsch, die Menschen auf einem anderen Kontinent mit dem eigenen Einsatz zu unterstützen, sondern auch kulinarisch führte man die Teilnehmer und Unterstützer des Hungermarsches nach Afrika. Im Pfarrheim hatten fleißige Helfer nach afrikanischen Rezepten ein schmackhaftes Mittagessen vorbereitet, welches man gemeinsam nach dem ökumenischen Gottesdienst genießen durfte.
Dort waren Stella und Joachim Abel mit viele anderen Mitgliedern der Kirchengemeinde tatkräftig bei der Vorbereitung, um ein authentisches afrikanisches Essen anzubieten.
Zuvor fand ein ökumenischer Gottesdienst statt, der vom katholischen Dekan Uwe Lüttinger sowie vom evangelischen Pfarrer Christian Noeske geleitet und vom katholischen Dekan Gredel unterstützt wurde. Musikalisch begleitete die Gruppe „Konfrontation“. Nach Gottesdienst und Mittagessen hatten die Helfer Kaffee und Kuchen vorbereitet, denn Ziel der Veranstaltung sei es außerdem, nicht nur gemeinsam am Marsch, der Fahrradtour oder dem Gottesdienst teilzunehmen, sondern gesellig die Gemeinschaft der Gleichgesinnten zu genießen.
Insgesamt zogen die Organisatoren des Tages der Solidarität eine positive Bilanz: „Das Wetter hat bestens mitgespielt, sodass nahezu alle Teilnehmer, die sich vorgenommen haben, mitzulaufen oder zu radeln, tatsächlich dabei waren. Außerdem danken wir allen, die sonst in welcher Form auch immer etwas gespendet haben, damit wir mithelfen können, dass diese eine Welt, in der wir leben, ein klein wenig ein besserer Ort wird.“
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