Brühl. Auch wenn die „Grüne Mitte“ aktuell eher noch eine graue ist, so erfüllte das eindrucksvolle Baugebiet beim offiziellen Richtfest schon die selbst gesteckten Ziele: Ein Ort der Begegnung zu sein, in dem Menschen zueinanderfinden. Genau das geschah im sogenannten Pocket-Park bei dem munteren Festakt inmitten der neuen Wohnbebauung, dem neben den Reden die Musiker der Bläserakademie einen schönen Rahmen gaben.
Gefeiert wurde die Fertigstellung eines Großteils der Rohbauarbeiten. Auf dem ehemaligen Gelände des Fußballvereins entsteht in einer Projektgesellschaft in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brühl das künftige Mehrgenerationenquartier. Gebaut werden Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen, teilweise mit Garten, Penthäuser mit Dachterrassen und Einfamilienhäuser.
Investorenwettbewerb und städtebauliches Konzept für Brühl
Für das rund 34 000 Quadratmeter große Gelände wurde 2017 ein Investorenwettbewerb ausgelobt, der von den Projektentwicklern der Conceptaplan, FWD-Hausbau und Kalkmann Wohnwerte gewonnen wurde. Architekt Uwe Hoegen von den Baufrö-schen erklärte: „In unserem städtebaulichen Konzept für das neue Wohnquartier in Brühl steht der Quartiergedanke und das Zusammenspiel unterschiedlicher Wohnungstypologien im Vordergrund. Über eine qualitätsvolle Architektur in Verbindung mit einem erlebnisreichen Freiraum schaffen wir Raum für Identifikation und Wohnen in guter Nachbarschaft.“
Ziel sei es, das Quartier nicht nur durch energieeffiziente Gebäude, sondern auch durch innovative Energieerzeugung von fossilen Stoffen autark zu machen. Bei der Schaffung neuen Wohnraums seien für die Projektentwickler Klima- und Umweltschutz feste Bestandteile eines jeden Vorhabens, hieß es.
Abschluss des Rohbaus und weitere Bauphasen bei der „Grüne Mitte“ in Brühl
Das Richtfest markiert den Abschluss des Rohbaus. Die Bauarbeiten dieser ersten Bauphase würden planmäßig verlaufen und beinhalteten die Quartiersgarage und 17 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt über 300 Wohnungen. In der Folge entstehen nun weitere Wohnungen im Bereich des Betreuten Wohnens mit entsprechenden Einrichtungen für Senioren sowie vier weitere Mehr- und 27 Einfamilienhäuser.
Bauherrenvertreter Henning Kalkmann unterstrich: „Wir sind froh und dankbar, dass alle Handwerker so gute Arbeit leisten und auch im Zeitplan liegen, damit das, was wir heute hier im Rohbau sehen, auch im dritten Quartal 2025 fertiggestellt sein wird.“ Spätestens wenn der letzte Pinselstrich vollzogen und der letzte Baum gepflanzt sei, „werden wir alle hier in Brühl die hohen Qualitäten erkennen, von denen alle Käufer und Bewohner über viele Jahrzehnte profitieren werden: Durchdacht geschnittene Wohnungen, große Freisitze, Dachterrassen, private Gärten, Plätze und zahlreiche Begegnungsstätten sollen nur die erstgenannten Merkmale sein, die dieses weitgehend autofreie und damit besonders familien- und kinderfreundliche Quartier auszeichnen“.
Brühls Bürgermeister lobt das Projekt und die Zusammenarbeit
Auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck zeigte sich in Feststimmung. Er stellte fest, dass die Bauherren nicht nur Wohnungen schaffen, sondern auch gegen Einsamkeit arbeiten würden. „Zwei ganz wichtige und hochaktuelle Faktoren, die sich in diesem Wohngebiet widerspiegeln“, so Göck. Die Form dieses Wohnquatiers biete den Menschen eine eigenständige Atmosphäre, aber schaffe auch Möglichkeiten der Begegnung im öffentlichen Raum. Ein Lob gab es für die Zusammenarbeit: „Wir haben alles durchdiskutiert und Lösungen gefunden.“
Aber nicht alle Besucher waren in Feierlaune. Anwohner, die in einer Bürgerinitiative gegen das Projekt gekämpft hatten, waren ebenfalls gekommen. Das Richtfest war für viele die erste Möglichkeit nicht nur von außen einen Blick auf die neue Bebauung werfen zu können, sondern direkt in die Bebauung einzutauchen. „Im Pocket-Park können wir erkennen, wie wichtig unser Engagement war“, meinen Rüdiger Lorbeer und Herbert Seitz im Gespräch mit unserer Zeitung. „Kaum vorzustellen ist es, wenn auch hier noch ein Haus entstanden wäre, denn die entstandene Freifläche ist der einzige Bereich mit Licht und Raum zum Durchatmen.“ Klar erkennbar sei aus der Innenperspektive die Massivität der Bebauung. „Wir konnten an einigen Stellen erreichen, dass die Abstände zwischen den Gebäuden größer wurden, allerdings bei Weitem nicht ausreichend.“
Am Sonntag, 21. Juli, ist von 10 bis 14 Uhr, ein Tag der offenen Tür für alle Interessierten.
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