Brühl. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hob Michael Till (CDU) das Thema Sanierung der Leimbachbrücke auf den Ratstisch. Eigentlich wollte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein mit der Neugestaltung des Mündungsbereichs des Leimbachs in den Rhein schon fertig sein (wir berichteten). Seit Anfang September wird dort an einer Fischaufstiegsanlage gebaut, mit welcher der vorhandene Höhenunterschied von eineinhalb Metern in mehreren kleinen Stufen von Fischen und Kleinstlebewesen überwunden werden kann. Gleichzeitig soll dort die alte Betriebswegbrücke über den Bach in Massivbauweise aus Stahlbeton erneuert werden.
Immer wieder gehen nun Beschwerden ein, weil der Weg entlang des Rheins – der alte Treidelpfad – wegen der Baustelle seit Monaten gesperrt ist, dort aber aktuell keine Arbeiten erkennbar seien. Till nahm nun den Gemeinderat in Schutz und erklärte, dass bei dieser Maßnahme niemand in diesem Gremium etwas versäumt habe.
Der Gemeinderat habe sich vielmehr frühzeitig für eine Ersatzquerung des Leimbachs während der Bauarbeiten eingesetzt, um eine Sperrung der Leimbachroute zu vermeiden. Damals – im September 2023 – hätte es seitens der Projektbeteiligten, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein und dem Regierungspräsidium Karlsruhe, geheißen, dass die Arbeiten fünf Monate in Anspruch nehmen würden. „Jetzt sind wir in Monat acht und passiert ist nichts“, so Till
Hochwasser als Ursache für Bauverzögerung am Leimbach in Brühl
Diese Verzögerungen, so erwiderte Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer auf Tills Kritik, hätten mit dem Hochwasser im Winter zu tun (wir berichteten mehrfach). Leider hätten dabei alle Arbeiten eingestellt werden müssen. Er sei aber in Kontakt mit dem verantwortlichen Stellen im Regierungspräsidium, die versicherten, dass die Arbeiten bald wieder aufgenommen würden.
Dabei, das war Till wichtig, sollten dann zugleich auch die Ablaufgräben in Richtung Rhein der Schwetzinger Wiesen und der Backofenwiese gereinigt werden. Das wird allerdings von den zuständigen Behörden sehr strittig gesehen.
Umweltbelastung durch Baustelle am Leimbach in Brühl sorgt für Kritik
Auf einen anderen Aspekt der Baustelle macht unser Leser Helmut Sprengel aufmerksam. Der Leimbach wird auf den letzten Metern seines Weges zum Rhein aktuell etwas zurückgestaut, um über Rohre weitergeleitet zu werden. Dadurch wird deutlich, welche Fracht der Bach an seiner Oberfläche mit sich führt.
„Ich war sehr betrübt über die Menge an Müll, die sich aktuell auf der Wasseroberfläche zurückstaut. Letztlich sind dies alles Rückstände der Leimbachanlieger, die so über den Rhein zum Plastikmüll in den Meeren beitragen“, sagt er. Umweltschutzorganisationen schätzen, dass jeden Tag insgesamt eine Tonne Müll den Rhein hinunter Richtung Nordsee schwimmt.
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