Empfang

Neujahrsempfang in Eppelheim mit einem Plädoyer für ein respektvolles Miteinander

In Zeiten, in denen der Umgangston überall rauer werden zu scheint, ist ein respektvolles Miteinander umso wichtiger. Das betonte nicht nur Bürgermeisterin Patricia Rebmann beim Neujahrsempfang in Eppelheim.

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Sabine Geschwill
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Beim Neujahrsempfang der Stadt blickt Bürgermeisterin Patricia Rebmann auf das zurückliegende und das neue Jahr. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Eppelheim. „Alles, was du brauchst, ist Liebe und Schokolade!“, meinten Pfarrerin Victoria Wilcke von der evangelischen Kirchengemeinde und Diakon Andreas Korol von der katholischen Pfarrei beim ökumenischen Gottesdienst in der Rudolf-Wild-Halle, mit dem der Neujahrsempfang der Stadt Eppelheim erstmals eingeleitet wurde. Ein Stück Schokolade im richtigen Moment erfreue den Gaumen, streichle die Seele und zaubere ein Lächeln ins Gesicht. Das konnte man sogar gleich ausprobieren: Die beiden Geistlichen verteilten in Goldpapier eingepackte Schokoherzen an die Gottesdienstbesucher.

Und was ist mit der Liebe? Mit kleinen und großen Zeichen zeige Gott den Menschen überall seine Liebe, wussten Wilcke und Korol. Man müsse nur hinschauen, sie entdecken und annehmen. Die Kernbotschaft „Alles, was ihr tut, geschieht in Liebe“ des ökumenischen Gottesdienstes, nutzte Bürgermeisterin Patricia Rebmann in ihrer Neujahrsansprache als Steilvorlage.

Wunsch nach mehr Höflichkeit beim Neujahrsempfang in Eppelheim

In einer Zeit, in der überall der Umgangston rauer zu werden scheine, sei es umso wichtiger, dass man als Gemeinschaft ein Zeichen setze. „Lassen Sie uns gemeinsam an einer Atmosphäre der Empathie und des Respekts arbeiten.“ Sie animierte zum „Brücken bauen“.

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Nur wo man sich respektvoll begegne, könne Positives entstehen. Sie bedauerte, dass es angesichts der jüngsten Vorfälle in Eppelheim insbesondere im Straßenverkehr an Rücksichtnahme hapere und sich viel zu schnell Unmut und Aggression breit mache.

Sie wünschte sich allgemein mehr Höflichkeit, Geduld, Respekt sowie mehr gegenseitige Achtsamkeit. Um ein gutes Miteinander in der Stadtgesellschaft zu erreichen, bat sie um mehr Offenheit, Verständnis, Freundlichkeit und Abbau von Vorurteilen. Ein ständiges Bemühen um ein gutes Zusammenleben sei in einer Gesellschaft Grundvoraussetzung.

Altgemeinderat Dieter Müller sowie Kirchengemeinderatsvorsitzender Herwig Huber mit Partnerin und Helmut und Elisa Rohr nutzen den Neujahrsempfang für gute Gespräche. © Sabine Geschwill

In ihrer Ansprache blickte sie auf das vergangene und das gerade neu angebrochene Jahr. 2023 sei voller Herausforderungen gewesen. Hierbei nannte sie die Vorbereitungen für den Abriss der alten Rhein-Neckar-Halle, die Planungen für den Neubau, die Erweiterung des Feuerwehrhauses, den nahtlosen personellen Wechsel in der Feuerwehrführung von Uwe Wagner auf Christoph Horsch, die Wiederbelebung der Wasserspiele am Wasserturmplatz, die gelungene Feier des Jubiläums „25 Jahre Stadtrechte“ und das schadhafte Dach des Capri-Sonne-Sportcenters, dessen Instandsetzung die Stadt nun intensiv beschäftige und etwa eine halbe Million Euro kosten werde.

Erneuerbare Energien, Dr. Hans-Peter-Wild-Halle und Glasfaser große Themen in Eppelheim

Im neuen Jahr gebe es viele Möglichkeiten, um Eppelheim zu entwickeln. Auf was man sich 2024 freuen darf, fasste die Rathauschefin zusammen: „Der Bau der neuen Dr. Hans-Peter-Wild-Halle wird beginnen. Ohne unseren Ehrenbürger als Spender wäre ein Neubau der Sporthalle auf absehbare Zeit schlichtweg nicht möglich gewesen.“

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Der Glasfaserausbau werde im Stadtgebiet fortgeführt, der Anbau und die Sanierung des Feuerwehrhauses schreite jetzt zügig voran. Der Nachwuchs dürfe sich wieder auf die Osterrallye und den Kindertag im Bauhof freuen.

Am 31. Januar gebe es in der Wild-Halle eine Bürgerversammlung zum Thema „Erneuerbare Energien in Eppelheim“. Und schließlich stünde im Juni 2024 auch die Kommunalwahl an. Nach der Sommerpause werde ein neugewählter Gemeinderat zusammenkommen und die Geschicke der Stadt bestimmen. Rebmann beendete ihre Ausführungen mit einem Zitat von Ökonom Peter Drucker, US-Pionier der modernen Managementlehre: „Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu kreieren.“

Beim Neujahrsempfang der Stadt überbracht ECC-Vorsitzender Frank Rühle närrische Grüße. © Sabine Geschwill

Ehrenamt beim Neujahrsempfang in Eppelheim gewürdigt

Das Grußwort der Karnevalisten, die bis Aschermittwoch in der Stadt regieren, überbrachte Frank Rühle, Vorsitzender des Eppelheimer Carnevalclubs. Er ließ das zurückliegende Jahr aus närrischer Sicht Revue passieren, blickte zuversichtlich auf 2024 und wünschte der Bürgerschaft ein erfolgreiches und inspirierendes neues Jahr.

Als Sprecher der Eppelheimer Vereine und Organisationen führte Thomas Hübler allen die große Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement und ehrenamtlichem Einsatz vor Augen und forderte von den politischen Verantwortlichen entsprechende Würdigung. „Um das Ehrenamt zu würdigen und dessen Wert zu schätzen, vertraue ich darauf, dass wir gemeinsam eine regelmäßige Veranstaltung finden, welche die Bedeutung der Vereine und des Ehrenamtes und dessen Notwendigkeit für eine funktionierende Gesellschaft aufzeigt.“

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Er sprach sich für eine Stärkung des Vereinslebens und für mehr Miteinander zwischen Vereinen, Organisationen, politischen Vertretern und der Stadtverwaltung aus und gegen Entscheidungen ohne Anhörung der Vereine. Gerade beim Thema Umsatzsteuerpflicht bei Hallenvermietungen wäre eine frühe Kommunikation wünschenswert gewesen. Manch politischer Beschluss zu Lasten der Vereine sollte nicht schnell und kurzfristig entschieden werden. Hübler hoffte in Zukunft auf einen konstruktiven Dialog.

Spielmannszug unterhält beim Neujahrsempfang in Eppelheim

Beim Neujahrsempfang, dem rund 180 Mitbürger, darunter die Ehrenbürger Lothar Wesch und Trudbert Orth, beiwohnten, durfte Musik selbstverständlich nicht fehlen. Die musikalische Begrüßung oblag dem im letzten Jahr neugegründeten Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr. Als musikalischer Leiter rockte Eric Schmitt mit seinen Aktiven die Bühne. Klasse war die Stadtkapelle mit Dirigentin Katja Resch, die mit breitgefächertem Liedrepertoire für gute Laune sorgte. Den geselligen Sektumtrunk hatten das Deutsche Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr übernommen. Irene Hillger, Dieter Hölzel, Ronny Böttcher und Laura Rumford waren an der Ausschanktheke im Einsatz.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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