Fernsehen

Full House – Familie XXL: Einblick in das Leben der Hamlehs aus Hockenheim

Die Hamlehs aus Hockenheim sind Teil der zweiten Staffel von 'Full House – Familie XXL'. Mit fünf Kindern und einer bunten Routine öffnen sie ihre Tür für Kameras, um Familienorganisationstipps zu teilen.

Von 
Corinna Perner
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Alle sieben auf einem Bild: Dana, Olivia, Annika, Elli, Raphael, Michael und Jona Hamleh © Corinna Perner

Hockenheim. Wer Annika, Michael, Dana, Raphael, Elli, Jona und Olivia Hamleh in ihrem Zuhause in Hockenheim besucht, spürt sofort, dass hier nicht nur jede Menge Menschen und das eine oder andere Haustier, sondern auch viel Liebe, Trubel und Zusammenhalt wohnen. Doch während solche Einblicke normalerweise vor allem Familie und Freunden vorbehalten sind, ermöglicht die Vox-Sendung „Full House – Familie XXL“ in den verschiedensten Alltags- und besonderen Situationen mittendrin in solch großen Familien dabei zu sein.

Am 6. November startete die zweite Staffel und ab dem 16. November wird das Fernsehpublikum auch bei der Hockenheimer Familie Hamleh solche Einblicke erhaschen. Wann die Familie zukünftig jeweils zu sehen sein wird, bleibt auch für sie selbst großteils eine Überraschung. Annika und Michael Hamleh werden mit ihren fünf Kindern zwischen drei und 13 Jahren eine von 15 Familien sein, die Einblicke in ihren Alltag geben. Mit ihrer Teilnahme hofft Annika Hamleh, „Tipps für die Familienorganisation“ weitergeben zu können – ganz konkret gehe es darum, die Fernsehenden daran „teilhaben zu lassen, wie es bei uns läuft.“

Inspiration geben – Alltagsleben der siebenköpfigen Familie Hamleh aus Hockenheim

Denn auch wenn nicht alles passt, kann der Blick in andere Familien doch Inspiration sein und „Ideen zum Ausprobieren“ mit sich bringen. Zudem wurden sämtliche Großfamilien in der ersten Staffel positiv dargestellt, sodass die Hamlehs in der Reihe eine Chance sehen, so manches Klischee zu beseitigen. Die Familie versucht daher, möglichst authentisch zu sein und so Verständnis für die Belange großer Familien erwirken zu können.

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Zustande gekommen war der Kontakt nicht zum ersten Mal über die Lokale Agenda in Form von Elke Schollenberger. Dank der Teilnahme an einer SWR-Dokureihe über Großfamilien flatterten bei Hamlehs in der Vergangenheit immer mal wieder Anfragen von Funk und Fernsehen ins Haus, auch bei „Britt – der Talk“ waren Annika und Michael Hamleh bereits zu einer Sendung unter dem Titel „Kinder, ja oder nein“ zu Gast.

Die SWR-Dokumentation war jedoch auch der Grund, der die Familie zögern ließ, denn deren Endergebnis war doch nicht unbedingt das geworden, was Annika und Michael Hamleh nach Dutzenden Drehstunden erwartet hatten. Vorher zu sehen gab es das Werk nicht, statt schöner Familienmomente wurden für die Familie wenig relevante Details in den Vordergrund gestellt.

Bei den Dreharbeiten kommen die Hamleh-Kinder auch in einen Kuhstall. © Hamleh

Und so erteilten Annika und Michael Hamleh Vox nach einem Kennenlerninterview auch erst einmal eine Absage, waren sie sich doch einig, nicht die gewünschte Familie darzustellen. Scheinbar hatte die siebenköpfige Familie jedoch so viele Sympathiepunkte gesammelt, dass die Redaktionschefin selbst noch einmal um eine Zusammenarbeit bat.

Klischees und Authentizität: Wunsch, Großfamilien realitätsnah darzustellen

Inhaltlich dreht sich in der Vox-Doku-Soap „Full House – Familie XXL“ alles um Familien mit fünf bis acht Kindern, „die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eines gemeinsam haben: Sie lieben ihr kunterbuntes, turbulentes Leben“, wie der Sender es selbst beschreibt. Nach einer erfolgreichen ersten 30-teiligen Staffel im Frühjahr sollen in weiteren Folgen noch mehr Einblicke in das Leben neuer und bekannter kinderreicher Familien gegeben werden.

Die Frage „Warum wollen Leute das sehen?“ haben sich Annika und Michael Hamleh dabei schon oft gestellt und sich auch mit einer anderen Fernsehmama ausgetauscht. Während Wäscheberge und große Essensmengen für die siebenköpfige Familie ganz normaler Alltag sind, scheint die Thematik auf Außenstehende eine gewisse Faszination auszuüben, die durch Sendezahlen gestützt wird: Zeitweise schaffte es die erste Staffel von „Full House – Familie XXL“ zeitweise auf ganze 12,8 Prozent Marktanteil unter den 14- bis 49-Jährigen, im Vergleich dazu kam der Sender im gesamten im letzten Jahr auf durchschnittlich rund 6,7 Prozent Marktanteil in dieser werberelevanten Zielgruppe.

Mama Annika und Papa Michael haben mit Olivia, Elli, Jona, Dana und Raphael fünf Kinder. © Corinna Perner

„Hätte eines der Kinder nein gesagt, hätten wir das nicht gemacht“, sind sich Annika und Michael Hamleh einig, dass es das Einverständnis aller Beteiligter brauchte, um guten Gewissens bei einem solchen Projekt dabei zu sein. Bedenken kommen dennoch immer mal wieder auf, wie Annika Hamleh verrät. Gerade die „Angst, dass die Kinder erkannt werden und zu viel von den Kindern preisgegeben wird“, treibt die 40-jährige Mutter um.

Dreharbeiten und Realität: Normalität und Pausen für die Kinder

„Ich bin erwachsen und habe die Verantwortung, für das, was ich sage“, denkt sie manches Mal auch an die zukünftige Sicht ihrer Kinder auf den Dreh. Gerade vor dem Hintergrund der Bedenken gab es gegenüber der Produktionsfirma konkrete Absprachen, um die Privatsphäre der Kinder bestmöglich zu wahren. Aus der Erfahrung der bisher stattgefundenen Drehs gehe das Team die Sache sehr professionell an und nehme „Rücksicht auf das, was den Familien wichtig ist“. Gerade die Privatsphäre ist Hamlehs ein großes Anliegen, Fernsehzuschauer sollen weder zu viel nackte Haut sehen, noch wissen, welche Schulen ihr Nachwuchs besucht. Im Nachhinein als unglücklich befundene Aussagen werden auf Wunsch der Familie nicht verwendet.

Jona düst voraus. © Corinna Perner

Auch im Alltag erregt die Fünfkindfamilie regelmäßig Aufmerksamkeit und erntet Reaktionen – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. So habe ihr ein älterer Herr beim Einkauf von Schulmaterialien erklärt, „es sei nicht normal, fünf Kinder mit zum Einkaufen zu nehmen“, erzählt Mama Annika, ein anderes Mal habe sich aus einem „Das reicht jetzt für eine Weile“ einer anderen Kundin mit Blick in den mit dem Wocheneinkauf beladenen Einkaufswagen ein sehr angenehmes Gespräch entwickelt. Die Frau habe selbst nur ein Kind gehabt, sich aber immer eine große Familie gewünscht. Als Annika Hamleh beim Beladen des Einkaufsbandes „das sonst nie ausreicht“, bemerkte, dass es dieses Mal keine Platzprobleme zu geben schien, stellte sie fest, dass die Kundin an der Kasse ihren eigenen Wagen belud, um der Mutter den Einkauf so ein wenig zu erleichtern.

TV-Dreharbeiten bei den Hamlehs in Hockenheim: Alltagssituationen einfangen

Obwohl Hamlehs redaktionelle Inhalte wie Drehorte und Inhalte einzelner Sets nicht preisgeben dürfen, können sie doch zusammenfassen, dass es bei den Drehs um „eine alltagsnahe Begleitung in allen Situationen“ gehe, um das tägliche Leben in der Großfamilie festzuhalten und darzustellen, wie Großfamilie organisiert ist. Inzwischen hat die Hockenheimer Familie auch schon einige Drehtage hinter sich gebracht, weiß, was es während der Drehs zu beachten gibt und wird zunehmend gelassen, wenn die Kamera läuft.

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Gedreht wird meist drei Tage hintereinander, das Filmteam begleitet die Familie dann von morgens bis abends, jedoch nicht durchgehend mit laufender Kamera. Anstrengend ist es dennoch, gerade am letzten Tag sei das auch bei den Kindern spürbar, so Papa Michael. Vor allem die Kinder bekommen daher immer wieder Pausen eingeräumt. An Drehtagen dürfen sie beispielsweise eine Stunde früher die Schule verlassen und erst nach einer Pausenphase und dem Mittagessen finden die ersten Dreharbeiten statt.

Feedback und Perspektiven: Rückmeldungen aus dem familiären Umfeld

Auch hier wird Wert auf möglichst viel Normalität gelegt, die Kinder sind keineswegs durchgehend dabei, sondern werden zu den Drehs dazugeholt und stehen dann maximal eine Stunde am Stück vor der Kamera. Im Zentrum der Sets – wie es im Filmjargon heißt – steht oft Annika Hamleh, die sich auch außerhalb der Drehs viel einbringt. „Das ist fast schon ein Halbtagsjob für Annika“, berichtet Michael Hamleh von der zeitaufwendigen Planung von Drehtagen, dem Einholen von Genehmigungen und anderen Aufgaben, die regelmäßig anfallen. Annika Hamleh tut das gerne, kann sie so doch auch viel steuern, anstatt alles der Produktionsfirma zu überlassen.

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Aus dem näheren familiären Umfeld bekommen Hamlehs vor allem positive Rückmeldungen für ihre Teilnahme an dem Fernsehformat. „Die finden es cool, aber wollen es für sich selbst nicht“, verrät Annika Hamleh und freut sich, von denen, die sie am besten kennen, und damit dennoch von außen bescheinigt zu bekommen „Ihr macht eure Sache gut, da lohnt es sich, mitzumachen.“

Sie selbst und ihr Micha zweifeln dagegen wie wohl viele Eltern täglich an sich, wenn es ums Elternsein geht. An die große Glocke gehängt haben Hamlehs ihre Fernsehteilnahme nicht, vor allem die engste Familie und Nachbarn wissen Bescheid. Möglicherweise wird sich das aber schon bald ändern, wenn die Hockenheimer die ersten Male zu sehen waren.

Freie Autorin Freie Mitarbeiterin für Hockenheim und Umgebung rund um die Themen Kultur, Religion sowie Land und Leute.

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