Umbau und Abriss

Gemeinderat beschließt Planung für das Hockenheimer Schulzentrum

Container, wechsel dich: In den kommenden Monaten stehen einige Ortswechsel vor, denn in den kommenden Monaten wird im Schulzentrum viel passieren. Die Planung für 2023 bis 2025 wurde beschlossen.

Von 
Matthias Mühleisen
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Das Schulzentrum auf der linken Bildhälfte steht in diesem Jahr vor Veränderungen: Im südlichen Bereich wird die Schule am Kraichbach (früher Gustav-Lesemann-Schule, unten rechts) ebenso abgerissen werden wie die Riegelgebäude der Hartmann-Baumann-Schule, die sich links daneben anschließen. Die Schule am Kraichbach bleibt bis 2024 im hellen Containergebäude gegenüber der Riegelbauten (unten links). © Klaus Venus

Hockenheim. Umziehen für Fortgeschrittene könnte neu in den Lehrplan aufgenommen werden im Hockenheimer Schulzentrum. In den kommenden Monaten stehen einige Ortswechsel bevor, machte die Leiterin der Hochbauabteilung der Stadtverwaltung Katrin Pfisterer in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch deutlich. Der Maßnahmenbeschluss, der einstimmig fiel, sieht nichts vor, was im Gremium nicht schon vorab vorgestellt worden war.

„Wir haben einiges vor im Schulzentrum in den kommenden Monaten“, kündigte Katrin Pfisterer an. Die zwei Riegelgebäude der Hartmann-Baumann-Schule sollen ebenso abgerissen werden wie das Bestandsgebäude der Schule am Kraichbach, das schadstoffbelastet ist. Den Rückbau hatte die Hochbauabteilung bereits im Juli 2022 angekündigt.

Die Umsetzung werde zeitnah ausgeschrieben, die Abrisse werden sich laut Pfisterer über das gesamte Jahr erstrecken. Die Schule am Kraichbach wechselt die Containeranlage: Sie zieht in den Sommerferien von der Arndtstraße sowie aus dem Fachklassengebäude um in die Container im Schulhof der Hartmann-Baumann-Schule. Dort ist sie dann wieder komplett in einem Gebäude verortet. Als Schulhof können die Schüler dann entweder den beim Riegelgebäude nutzen oder ihren früheren Schulhof.

Schulzentrum Hockenheim: Umbau für VHS und Musikschule

Das damit überwiegend frei gewordene Fachklassengebäude soll die Theodor-Heuss-Realschule nutzen, die einen Mehrbedarf hat, weil im laufenden Schuljahr mehr Schüler angemeldet wurden. Dafür wird das Gebäude teilweise schon während der Schulzeit hergerichtet, sagte Pfisterer. Das hat den Vorteil, dass die Container hinter der Realschule frei werden und wieder abgebaut werden können.

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Die von der Schule am Kraichbach geräumte Containeranlage in der Arndtstraße wird im Jahr 2024 umgebaut für die Bedürfnisse der Verwaltung von Volkshochschule und Musikschule. Deren Wechsel aus der Heidelberger Straße ist bereits seit einigen Jahren beschlossene Sache, weil die Kernzeitbetreuung der Pestalozzischule dort einziehen soll. Es handelt sich ja um ein ehemaliges Schulgebäude, das unter Denkmalschutz steht.

Schulzentrum Hockenheim: Container in brauchbarem Zustand

Dadurch werden die Container in der Parkstraße verzichtbar, die aktuell der Kernzeitbetreuung zur Verfügung stehen. Sie können dann abgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt werden. „Alle Container befinden sich in einem brauchbaren Zustand“, berichtete Katrin Pfisterer. Wie ihre Nachnutzung genau aussieht, sei noch offen, sie könnten an anderer Stelle für Vereine wieder aufgebaut werden. Mit den genannten Umbauten und Umzügen sei die Abteilung bis 2025/26 gut beschäftigt, sagte sie – und blickte sogleich noch weiter in die Zukunft.

Das Fachklassengebäude sei in einem ähnlich schlechten Zustand wie die anderen Schulhäuser, vom großen Sanierungsstau ebenso betroffen. Sanieren oder abreißen sei dann die Frage. So oder sei entstehe eine große Freifläche, die für die weitere Planung zur Verfügung stehen.

Elke Dörflinger sprach im Namen der Grünen von einem komplexen Planungsprozess für ein gesamtstädtisches Schulentwickungskonzept, das die Bedarfe von Hartmann-Baumann-Schule, Schule am Kraichbach, Pestalozzi-Schule mit Kernzeitbetreuung, Theodor-Heuss-Realschule sowie Volkshochschule und Musikschule berücksichtigt. Die Vorteile dieser Planung seien nachvollziehbar dargelegt worden. Der Maßnahmenbeschluss unterstreiche den Willen der Stadt, weiter voranzukommen.

Schulzentrum Hockenheim: Durch Warten wird es teurer

Die Zeit dafür sei reif, „denn durch Warten, diese Erfahrung haben wir in der Vergangenheit unter anderem beim Skatepark gemacht, wird es nicht besser, sondern teurer.“ Bisher liege kein detaillierter Plan zu Kostenschätzungen der jeweiligen Abschnitte vor, den die Grünen eigentlich im Dezember oder Januar erwartet hätten. „Eine solche Synopse hätten wir uns insbesondere mit Blick auf die Transparenz für unsere Bürger für die Gemeinderatssitzung erhofft“, sagte Dörflinger. Es beruhige, dass der Beschluss nur die Maßnahmen bis 2025 betreffe.

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Der Neubau der Theodor-Heuss-Realschule mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich sei nicht enthalten. Eine mögliche Refinanzierung dieser Ausgabe durch Schaffung eines Baugebiets spüle nur einen einstelligen Millionenbetrag in die Kasse des Kämmerers, merkte Dörflinger an.

Dennoch lasse die Aussicht, dass es vorangehe, die Grünen träumen von einem „Schulzentrum der Extraklasse mit schulpädagogischen Konzepten der Integration, Inklusion und Barrierefreiheit“. Wenn der Schulcampus dann noch zum Leuchtturmprojekt in Sachen Klima und Umwelt gemacht werde, könne die Stadt punkten und nicht zuletzt Fördergelder generieren, sei die Hoffnung der Grünen.

Richard Zwick (SPD) nannte den Beschluss „schlüssig und logisch“, über die Kosten werde später beraten. An den Containern dürften nicht so große Umbauten anfallen. Er regte eine baldige Besprechung der Nutzung der freiwerdenden Fläche nach dem Abriss an. Es fehle auch noch die Planung einer Mensa, einer Sportfläche oder Turnhalle.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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