Chronik - Erste Bemühungen gegen Dauerbeschallung durch Streckenvermietung liegen 14 Jahre zurück / Kein früheres Ende erreicht

Vielen Anwohnern ist es zu oft zu laut

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mm
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Lauter als die Formel 1: Bei der Hochenheim Historic, hier das Jim Clark Revival 2012, sind alte Boliden auf der Strecke, die aktuelle Motoren übertönen. © Hoffmann

Seit Ende Mai häufen sich die Leserbriefe in der Samstagausgabe unserer Zeitung, in denen von „Lärmbelästigungen in unzumutbarer Form“ die Rede ist. Die Verfasser kommen nicht nur aus dem Hockenheimer Birkengrund, wo der Ring quasi vor der Haustür liegt. Sie wohnen in Oftersheim, Ketsch oder Schwetzingen, fühlen sich aber dennoch in ihrer Aufenthaltsqualität eingeschränkt.

Die Initiative „Wohnwert Hockenheim“ hat schon viele Jahre zuvor ähnliche Kritik geäußert. Bereits im Herbst 2007, kurz nach ihrer Gründung, regten die damaligen Sprecher Rudolf Oestreicher und Rainer Ehret unter anderem „mögliche Veränderungen der täglichen Betriebszeiten von Veranstaltungen am Hockenheimring“ an. Seit dem Umbau des Rings habe die Lärmempfindung vieler Bürger im Bereich Birkengrund/Waldstraße deutlich zugenommen, erklärte die Initiative 2009.

Den internationalen Tag gegen Lärm am 28. April 2010 nahm die Initiative zum Anlass, an die schon 2007 von der Stadt zugesagte Lärmminderungsplanung zu erinnern. Sie wolle den „seit Jahren zunehmenden Dauerlärm“, der durch die Vollauslastung der Strecke zu beklagen sei, nicht mehr kritiklos hinnehmen und forderte neue schalltechnische und lärmmedizinische Gutachten. Im Umfeld eines Flughafens müssten lärmmedizinische Gutachten auch in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden, erinnerte Paul Neugart damals.

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Im August 2011 sprach Oberbürgermeister Dieter Gummer von einem „schwierigen Spagat zwischen Lärmschutz und Wirtschaftlichkeit des Rings“ und verwies auf konstruktive Gespräche mit der Initiative „Wohnwert Hockenheim“ sowie die sukzessive Umsetzung verschiedener Maßnahmen, ohne konkret zu werden.

Härter wurde der Ton daher zwei Jahre später. Es sei „keine Bereitschaft für eine Transparenz zu erkennen“, beklagten die Aktivisten und erinnerten an ihre Forderung nach „Erleichterungen in den schützenswerten Abendstunden und am Wochenende“. Die Selbstbeschränkung beim Testbetrieb in den Morgenstunden sei „ein Alibi-Entgegenkommen, das den Anwohnern nichts nützt und nur dazu dient, echte Erleichterungen abzuwehren“, hieß es im November 2013.

Beim Lärmspaziergang als Teil der Lärmaktionsplanung im Mai 2015 war der Ring eine Station. Schon damals betonte der Leiter Technik und Betrieb Klaus Schwenninger: „Wir halten uns an die vorgegebenen Spielregeln.“

Im Juni 2016 debattierte der Gemeinderat über die freiwillige Selbstverpflichtung mit reduzierten Betriebszeiten. Die Mehrheit stimmte für die Beibehaltung der Regelung und gegen ein früheres Ende. mm

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