Ketsch. „Wir sind heute extra mit dem Fahrrad von Waghäusel hergefahren, waren etwas überrascht, dass die großen Fischbäckereien dieses Jahr fehlen, aber sind nun sehr froh, dass wir trotzdem Backfisch bekommen“, sagen Jürgen Lehmann und Steffen Messerschmidt, die es sich in ihren Fahrradtrikots gerade im Festzelt gemütlich gemacht haben. Asterios Tsitsekides und seine Frau Zoi Antoniadou haben in ihrem Stand direkt rechts neben der Bühne ihr Angebot nach dem ersten Wochenende umgestellt und zeigen sich sehr zufrieden mit den Verlauf der Verkäufe: „Wir sind mit griechischem Gyros gestartet, doch die Kunden fragten nach Backfisch. ,Also stimmten wir uns mit dem ASV ab, waren flexibel, heizten die Fritteuse an und setzen nun auf Backfisch und Calamares, was sehr gut ankommt. Im nächsten Jahr wollen wir definitiv wieder dabei sein und eventuell das Sortiment ausbauen“, sagt das Ehepaar.
Auf der anderen Seite der Bühne beantwortet Marcel Kolde im Fischbrötchenstand ganz geduldig die Fragen nach Backfisch und verweist dabei auf das Angebot der Familie Traber, die sich für die stets frisch belegten Fischbrötchen am Stand und den großen Flammlachsstand vor dem Zelt verantwortlich zeichnet. „Bei den Brötchen ist der Bismarkhering der Favorit und unsere Flammlachsspezialitäten, insbesondere die leckeren Flammlachswraps nach finnischem Rezept, kommen sehr gut an. Der Lachs wird direkt über der Glut ‚geflammt’, ganz ohne zusätzliches Öl oder Fett und wer probiert hat, kommt gerne wieder“, versichert Guido Traber.
International geht es mit Fischspezialitäten auf dem Festrummel weiter, denn hier steht Barbara Tóth und bietet unter anderem eine schmackhafte ungarische Fischspezialität, den Seehecht nach Balatoner Art mit Tartar-Dip und Wels an, für viele eine ganz neu entdeckte Gaumenfreude. „Die Woche lief bisher sehr gut und wir bekommen tolle Rückmeldungen. Ein Kunde kommt tatsächlich seit Beginn des Fests jeden Tag vorbei und holt sich Fisch, weil es ihm so gut schmeckt. Ein kleiner Junge von etwa sieben Jahren wollte von seinen zehn Euro Backfischfestgeld ebenfalls einen Fisch kaufen, dass ging mir so ans Herz, dass der Kleine natürlich einen ‚Sonderpreis’ mit extra viel Pommes bekam, damit noch Geld fürs Karussell übrigblieb“, erzählt Barbara Tóth. Mit zwei Mitarbeiterinnen und ihrem Mann lege sie viel Wert auf Topqualität und möchte auch im nächsten Jahr wieder ihre Spezialitäten anbieten.
Doch auch im Umkreis des Backfischfestes hat man sich auf den ‚Fischbedarf’ der Besucher in der Festwoche gut vorbereitet. Im Restaurant „Zum Anglersee“ beim Fischerheim lockt der Ketscher Backfisch-Teller sowie ganz gebackene Fische und Fischfilets die Gäste an.
Deutlich mehr Gäste als sonst
„Wir hatten früher während der Backfischfestzeit meistens Urlaub, aber seit 2019 haben wir auch zu dieser Zeit geöffnet. Wir haben deutlich noch mehr Gäste als sonst und ohne Reservierung geht fast nichts. Ganze Seehechte oder Forellen, die wir tagesfrisch aus dem Odenwald beziehen, sind sehr beliebt und auch Zanderfilet wird oft verlangt. Die Gäste schätzen unseren hausgemachten Kartoffelsalat und die feine Remoulade. Viele der Gäste essen bei uns Fisch, genießen die Ruhe auf unserer Terrasse, und gehen danach aufs Backfischfest“, berichtet Wirtin Urszula Steffen.
Ähnlich bestätigen es auch Susi Kroftová und Maria Blahová vom Kiosk-Imbiss „Schnougenescht“ in unmittelbarer Nähe des Festbetriebs bei der Altrheinbrücke. „Wir haben unter anderem für die Gäste Backfischbrötchen, Matjessalat, Calamari und eine große Fischplatte mit hausgemachten Salaten im Angebot. Unser kleiner Biergarten ist mittlerweile bis spät abends gut besucht und viele Gäste kommen vor dem Festbesuch oder sogar währenddessen bei uns zum Fischessen vorbei. Viele hören auf dem Fest von unserem Angebot von anderen und kommen dann hierher, was uns sehr freut. Wir werden dies im nächsten Jahr gerne beibehalten und Backfischbrötchen, die gibt es ja ohnehin immer bei uns“, strahlen die beiden Inhaberinnen.
Zufriedenheit mit dem Geschäft in der Backfischfestwoche und ein tolles Feedback der Gäste könnte nun das Resumee der Anbieter der Fischspezialtiäten sein, die jede für sich nicht unterschiedlicher sein könnten. Noch gibt es heute und morgen die Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen.
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