Im Interview

Geboren im falschen Körper: Wie Valerie Schnitzer aus Ketsch ihre Identität fand

Eine Lehrerin aus Ketsch spricht darüber, wie sie von Ralf zu Valerie wurde und ihre geschlechtliche Identität fand. Der Film "20.000 Arten von Bienen" im Central Kino am 18. September greift ähnliche Themen auf.

Von 
Marco Brückl
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Sofia Otero, Hauptdarstellerin im Film „20 000 Arten von Bienen“, wurde bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. © Iniciafilms

Ketsch. Im Kirchenkino wird am Montag, 18. September, um 19 Uhr der Film „20.000 Arten von Bienen“ im Central Kino gezeigt. Im Fokus steht ein achtjähriger Junge – für diese Rolle wurde die achtjährige Nachwuchsschauspielerin Sofia Otero bei der diesjährigen Berlinale mit dem Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle ausgezeichnet – der seine geschlechtliche Identität als Mädchen entdeckt. Das kennt Valerie Schnitzer nur allzu gut. Sie hat sich vergleichsweise spät für Operationen entschieden – aus Ralf wurde Valerie Schnitzer. Die Biografie der 62-jährigen Ketscherin ist unter dem Titel „Geheilte Seele – befreites Ich“ veröffentlicht. Wir sprachen mit der Musikerin, Autorin und Lehrerin am Eppelheimer Bonhoeffer-Gymnasium, die das innovative pädagogische Konzept der „Singklassen“ entwickelte, das zunächst zum Modellprojekt des Landes Baden-Württemberg avancierte und längst Lehrplanstandard im gesamten deutschsprachigen Raum geworden ist.

Im Film fühlt sich der achtjährige Aitar, der seinen Spitznamen „Coco“ vorhält, in der eigenen Haut nicht wohl, ist auf der Suche nach der eigenen Identität – sehen Sie Parallelen zu sich?

Valerie Schnitzer: Tatsächlich geht es in dem Film um ein Kind, das sich mit seiner geschlechtlichen Identität auseinandersetzt, weil es fühlt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass sein ‚Ich’ so ist, wie es ist. Ausgelöst wird die offene Auseinandersetzung damit, dass die Mutter in eine existenzielle Krise gerät. Wenn ich zurückdenke: Mit acht Jahren habe ich dieselbe Frage ähnlich gefühlt – schon früher sogar. Das hatte in meinem Fall aber nicht mit einer existenziellen Krise der Mutter zu tun, sondern mit der zweieinhalb Jahren älteren Schwester, die mir immer ein bisschen voraus war – später dann auch in der körperlichen Entwicklung.

Valerie Schnitzer. Bild: Zeuner © Zeuner

Dieses Phänomen, Mädchen sein zu wollen, war schon früh in mir verankert und auch die Erkenntnis, nicht wirklich ein „toller“ Junge zu sein. Natürlich habe ich die Jungenrolle auch gehabt und gelebt, beispielsweise mit Spielzeugautos, aber ich war immer in der Schule einer der kleinsten, pfiffig wohl, aber immer eher der Außenseiter, wohl aufgrund meiner fehlenden jungstypischen burschikosen Dominanz. Ich war ängstlich, ich war besorgt, ich konnte weinen, es ging mir ja so viel zu Herzen, wahrscheinlich habe ich sogar viel geweint. Das durfte man aber damals nicht als Junge. Die Zerrissenheit, diese tiefgründige, abgründige Frage ins eigene Ich hinab, die „Coco“ im Film hat, sie hat mich lange bestimmt und begleitet mich bis heute, das kann ich nicht ganz ablegen, es ist Teil meines Lebens.

Deshalb kam es dann auch zu meiner kleinen Autobiografie „Geheilte Seele – befreites Ich“, die – meine Operationen waren 2017 – schon im Krankenhaus nach der ersten OP in Skizzen angelegt und im November 2017, nach der zweiten OP, fertig war. Das zeigt mir im Nachhinein, was alles aus mir herausmusste, eruptiv gleichsam. Heute ist es in mir glücklicherweise ruhiger geworden: Die täglich quälenden Fragen, wer ich eigentlich sei, die mich schier zerriss – bis zu heftigen, ganz konkreten Suizidfantasien – sie haben sich tatsächlich gelegt. Ich habe diese Todessehnsucht nicht mehr – und dafür bin ich sehr dankbar.

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Wie fühlt sich das an, wenn man feststellt, womöglich im falschen Körper zu sein, kann man es überhaupt beschreiben?

Schnitzer: Lassen Sie uns ein profanes Beispiel anschauen, das viel weiter an der Oberfläche ist – früher kam das wohl öfter vor: Ein Vater sieht seinen einzigen Sohn als unbedingten Nachfolger für den eigenen Betrieb. Dieser jedoch fühlt sich zu einen völlig anderen Beruf hingezogen, vielleicht möchte er Künstler werden. Welche inneren Kämpfe mag das Kind zwischen der Erwartung des Vaters und dem Fühlen seiner eigenen Berufung ausgefochten haben, bis es sich schließlich traut, dem Vater zu sagen: Ich muss einen anderen Weg gehen. Ab jetzt hat der Vater das Problem – übrigens in meinem Falle auch. Denn mein Vater hatte die viel größere Mühe, meine Identitätsfrage zu akzeptieren als etwa die Mutter. Der Vater lässt aber nicht locker: „Dann werde was anderes, aber nicht Künstler“.

Er kann nicht ganz abgeben – oder aber darf der Junge seinen beruflichen Traum leben? Dieses Beispiel bleibt sicher mehr an der Oberfläche, aber es mögen im Moment ähnliche Seelenqualen sein. Bleiben wir beim Künstlertum: Als Musiker/-in, die ich bin, ist das, was ich tue, so unglaublich stark an der eigenen Fühlenswahrnehmung dran, dass es ein ganz zentrales Thema ist, was ich fühle, wie ich fühle. Ich konnte mir keinen anderen Beruf vorstellen, auch wenn es mich am Ende (nur) in die Schule verschlug. Zu tun und zu gestalten, was so sehr aus der Seele spricht, ist mir dort aber doch recht erfolgreich geglückt. Wohl habe ich dabei manisch gearbeitet, vielleicht war das das einzige, das mir blieb, um eine emotionale Verbindung von innen nach außen zu schaffen. Musik zu vermitteln, Musik mit jungen Menschen zu teilen und zu machen und damit etwas von der eigenen Identität zu spüren – das kam schon tief aus der eigenen Emotionalität heraus.

Aber nie hätte ich mich je getraut, mit jemandem über mein tiefstes Problem, meine geschlechtliche Identität zu sprechen. Ich habe es schon gesagt: Ich habe oft geweint, die ungeheure Wucht meiner emotionalen Welt gespürt, ich war nicht körperlich ein Junge und nicht später „der“ Mann. Allein wenn Sie meine schlanken Hände oder für meine Körpergröße kleinen Füße ansehen – das ist so gar nicht „männlich“. Es gibt so einige äußere Merkmale, aber eben auch seelische, die dagegen sprechen. Auch meine Interessen führten mich immer eher an die schön- oder feingeistigen Themen heran als an kraftstrotzende Athletik. Apropos: Meine sportlichen Leistungen glichen immer eher denen der Mädels, beim Weitwurf, Weitsprung, Laufen – und der Angst vorm Ball.

Ich hatte immer ein anderes Körpergefühl als die Jungs. Wenn gerauft wurde, rollte ich mich zusammen und wartete, bis die wieder aufhören. Dieses Verharren in einer Seitenschauplatznische war immer da. Schon ganz früh war ich auf meine Schwester eifersüchtig, weil sie beim Abschlussfest in der Schule eine Fee spielen durfte. Ich habe dann versucht, mir aus einem Laken aus dem Puppenbettchen ein Röckchen zu binden. Ober ich wollte später auch die Pumps von der Mutter wie sie anprobieren. Und wenn sie mich dann anherrschte „nein, das darfst du nicht, du bist ein Junge“, war das wie ein Schlag ins Gesicht – oder eben ins Herz. Und in der Pubertät zu sehen, dass ihre körperliche Entwicklung in eine ganz andere Richtung ging als meine eigene, war ganz furchtbar. Auch wenn man sich später im Studium schon mal einen Bart stehen ließ, war das doch nur ein hilfloser Versuch, ob damit eigene maskuline Identität entstünde. Ich habe im Versteck gelebt – so kann ich das heute beschreiben.

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Wie hat Ihr Umfeld reagiert?

Schnitzer: Ich war nun nicht so unvorsichtig, mich ins Lehrerkollegium zu stellen und zu sagen: „Ab morgen komme ich als Frau.“ Als aber klar wurde, ich würde den Weg gehen, Frau zu sein, habe ich Einzelgespräche gesucht, zunächst mit den mir vertrautesten Kollegen, dann wurden die Kreise größer. Erst als viele bereits „eingeweiht“ waren, wagte ich es, mich in einer Dienstbesprechung dem ganzen Kollegium gegenüber zu „outen“. Fast gleichzeitig habe ich auch mit den Schülern das offene Gespräch gesucht.

Es berührt mich noch heute, wie nach jener Stunde im Leistungskurs die halbe Gruppe um mich stehen blieb und eine Schülerin meinte: „Jetzt ist es wie eine Familie“. Auch von Eltern kamen wunderbare Reaktionen wie etwa von einem Vater, der mir schrieb: „Wir schätzen Sie als großartige Musikerin und Pädagogin und als sehr wertvollen Menschen. Und das wird auch so bleiben.“ Es kamen auf mein „Coming out“ tatsächlich nur positive Reaktionen – bis auf ganz wenige Ausnahmen, die ich hier nicht weiter beschreiben will ... Zum Umfeld gehörte aber auch die Familie – und die hat wunderbar reagiert! Meine Frau Monika hat letztlich den entscheidenden Anstoß gegeben, den Weg zu gehen, hat mich gestützt und getragen, bis heute – und unsere beiden Kinder ebenso.

Das war aber nicht per se zu erwarten, oder?

Schnitzer: Tatsächlich nicht. Das Gefühl von Scham und Angst ist so groß. Ebenso das Gefühl von Schuld, je nach moralischer, weltanschaulicher, religiöser Prägung. Aber genau diese Prägung leitete mich dann in der Zeit des Aufbruchs auch und gab mir die Sicherheit: Ich darf den Weg gehen! Es gab einige ganz konkrete Erlebnisse, von denen ich zwei hier nur kurz streifen möchte – in meiner Biografie sind sie ausführlicher geschildert: Mein erster Versuch, mich als Frau in die Welt zu wagen, führte uns zu Neujahr für drei Tage ins Saarland.

Um unerkannt zu bleiben, brachen wir früh auf. Um nicht zu früh im Hotel anzukommen, überbrückten wir die Zeit mit einem Zwischenstopp zur Neujahrsmesse im Speyerer Dom. Die Predigt dort wurde zum Geleit: Maria erhält eine scheinbar absurde Verheißung vom Engel, ein Kind, neues Leben soll entstehen. Leben, das Heil verheißt. Rational gesehen war diese Verheißung für sie eine Katastrophe und vielleicht setzte der Engel deshalb hinzu: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.“ Neues Leben, auf absurdem Weg? Vielleicht sogar für andere ein Beispiel? War da nicht ich angesprochen? Ich bezog die Engelszusage auf mich und antwortete innerlich - mit Maria: „Ich bin bereit“. Die andere, zweite Erfahrung war ähnlich wegweisend. „Ich will doch nur leben“ hatte ich zu meinem Dekan im langen „Coming out“-Gespräch gesagt.

Und genau diese Worte hören wir beide sonntags darauf in der Predigt des Kirchenoberhaupts, der über Jakobs Kampf mit dem Engel am Jabbok erzählt. Für Jakob geht es in jener Nacht um Leben und Tod, er überlebt verletzt, der Engel verheißt ihm aber einen neuen Namen und neuen Segen. „Liebe Valerie, du darfst nun ans Licht kommen. Und du wirst zu deinem neuen Namen einen neuen Segen bekommen“, schrieb mir mein Dekan daraufhin. Das sind Erfahrungen, die mir große Zuversicht und Sicherheit gaben. Aber auch dies ist mir wichtig zu sagen: Transidentität hat nichts zu tun mit Transvestismus, mit überzeichneter Zurschaustellung, mit sexistischen Dimensionen eines überzeichneten Frauenbildes. Wenn man das Gefühl hat, im falschen Geschlecht zu Hause zu sein und das ändern will oder besser: muss, dann ist dies eine so weitreichende Entscheidung, dass alle möglichen Ebenen und Bedenken ausgeleuchtet sein müssen. Das ist eine Frage des Gewissens. Was mich so sicher gemacht hat, war diese spirituelle Tiefe der Wahrnehmung: Geh, hab keine Angst. Du bekommst eine neue Chance, geh!

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Wie alt waren Sie, als Sie diesen Weg eingeschlagen haben?

Schnitzer: Ich war Anfang/Mitte 50 – schon reichlich alt also. Ich bin heilfroh, dass ich nicht noch länger gewartet habe.

Wie sehr hat sich die Gesellschaft verändert und was könnte sie noch dazulernen?

Schnitzer: Vor elf Jahren – also nur fünf Jahre vor meinen Operationen – hätte man noch die Scheidung verlangt. Das war die Rechtslage. Ich wollte aber die Familie nicht zerstören. Ich glaube, ein ganz großer Teil, der dafür Sorge trug, nicht vor den ICE zu springen, war meine Frau Monika, aber auch die Kinder. Wenn ich eine Rechtslage sehe, die sich selbst unsicher ist, wie sie mit einem Phänomen wie Transidentität umzugehen hat, löst das zusätzlich Angst aus, einen solchen Weg zu gehen. Im Moment erlebe ich mit großer Sorge hier und dort leider wieder Rückwärtsentwicklungen.

Wohl ist das Thema viel präsenter geworden in der Öffentlichkeit, Transpersonen besetzen inzwischen auch Schlüsselpositionen. Ich weiß etwa von einer Sandra Vollmer (Geschäftsführerin und CFO von Verivox, Anm. d. Red.), für die ich – neben zwei viel wichtigeren Menschen in politischer Öffentlichkeit – Beispiel wurde: „Wenn die das in ihrer heiklen, öffentlichen Rolle geschafft haben, dann schaffe ich das auch.“ Man wird also gesehen, man wird wahrgenommen, unser Thema ist öffentlich und wir haben gleichzeitig einen großen Zulauf von Menschen anders gelagerter Kulturkreise. In Russland etwa sind alle gegengeschlechtlichen Maßnahmen gerade erst verboten worden, in Amerika wurde fortschrittliche Transsexuellengesetze wieder aufgehoben – solche Entwicklungen machen mich traurig.

Wir erleben ja ab und zu bei gesellschaftlichen Prozessen, dass sich ein Fortschritt hoffnungsvoll Bahn bricht und dann von einer reaktionären Energie wieder eingeholt wird. Hoffentlich schwächt sich diese Energie wieder ab und der Entwicklungsschub hin zu Offenheit und Toleranz verstetigt sich – aber wir wissen es nicht. Ich empfinde es durchaus als meinen Auftrag, den Mund aufzumachen. Und jetzt sind wir wieder beim Film: Dieses Kind hat kein Luxusproblem, sondern tiefe innere Not. Das ist eine ganz andere psychische Dimension. Und wenn jemand meint, solcher Not mit Intoleranz oder gar Gewalt begegnen zu müssen, dann muss ich – und selbst wenn es mein Leben kostet – immer Stellung beziehen, dankbar dafür, dass ich es leben durfte. Das hat mit „religio“ zu tun in einer Dimension, die man zunächst nicht vermutet. Mir hat mein Endokrinologe, ein sehr gescheiter Mann, gesagt: Der Gott, der Ihnen diesen Körper gab, der hat Ihnen auch diese Seele gegeben.“ Dabei ging es um die Frage, ob man in einen gesunden Körper derart eingreifen darf.

Was können Sie Menschen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen und lieber ein anderes Geschlecht hätten, mitgeben?

Schnitzer: Ich würde einen solchen Menschen fragen: Hast du alle für dich erschließbaren Tiefen ermessen? Will heißen, in dem Moment, in dem ein Kind heute schon früh sagen kann, es sei anders und aus dieser Andersartigkeit auch schnell körperliche Konsequenzen ziehen kann, bleibt das Risiko, dass mit fortgehendem Leben ein Sichtwechsel stattfindet. Ich glaube, es ist tragisch, wenn man einen irreversiblen Eingriff hinter sich hat, den man hinterher bereut. Deshalb: Hast du alle Tiefen erwogen? Ich denke, jetzt wird auch klar, warum ich mich auf diese letztendliche spirituelle Dimension so gestützt habe. Sowie das „Geh!“ so deutlich wie kaum je später zu mir kam, war das schon eine klare Botschaft. Wenn ich diese Sicherheit nicht gehabt hätte, dann wäre der gesamte Prozess viel, viel schwerer geworden. Möglicherweise könnten auch im Nachhinein wieder Verunsicherung und Zweifel aufkommen.

Was würden Sie vielleicht anders machen auf dem Weg bis heute?

Schnitzer: Ich glaube, ich müsste es genau wieder so machen. Ich konnte und kann nicht anders.

Wie sehr sind Sie mit sich im Reinen?

Schnitzer: Ich habe hier aus ganzem und offenen Herzen über mich erzählt, ohne Fassade, ohne Verstellungen. Ich denke, das ist schon ein Zeichen dafür, wie weit ich mit mir im Reinen bin. Ich möchte aber nicht verhehlen, dass es Momente gibt, in denen ich auch mal hadere, auch mal zweifele, in denen ich frage, war mein Weg richtig so, wie ich ihn gegangen bin. Solche Fragen kommen, aber es nagt nichts mehr an mir, das mir sagen müsste: „Hättest du doch“ oder „würdest du doch“. Nein, ich bin sehr dankbar für das, was war, und ist – und freue mich über jeden erfüllten künftigen Lebensmoment.

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