Ketsch. „Ich komme sehr gerne hierher, denn hier kann man mit Freundinnen mal ungestört sein und die neue Mädchenecke ist einfach perfekt“, freut sich Evi (17) und nimmt an dem schön beleuchteten Schminktisch, der mit einem Vorhang von den weiteren Räumen im Ketscher Jugendtreff abgeschirmt werden kann, Platz.
Dort können Hairstyles und neuer Nagellack ausprobiert werden und natürlich wird dabei viel gelacht. „Es gibt hier wirklich alles, was man braucht, von Haarbürsten bis Haargummis. Was jetzt noch toll wäre, wäre ein Glätteisen. Vielleicht hat ja jemand eines übrig?“, wünscht sich Lilly (13).
„Wir haben hier im Jugendzentrum Ketsch einiges neu gestaltet und sind dabei auf die Wünsche der Jugend eingegangen“, erklärt Eva Wolfgang vom Team der Mobilen Jugendarbeit Brühl/Ketsch. Dabei, so pflichtet ihr Emanuel Kuderna, ebenfalls vom Team bei, seien den Jugendlichen auch Fördergelder aus der Corona-Zeit zugutegekommen, denn nun gab es etwas Budget, um kleinere Anschaffungen zu machen.
„Bei allem, was sich hier verändert hat, waren die Jugendlichen mitbeteiligt – von der Idee bis hin zur Umsetzung. Viele haben handwerklich mitgeholfen und wir haben auf Flohmärkten oder im Internet geschaut, wo wir gebrauchte Dinge herbekommen. Am Ende ist es nun richtig schön geworden“, so Kuderna.
Jugendzentrum in Ketsch: Veränderte Zusammensetzung
Nach Corona, so berichtet es das Team, habe sich die Zusammensetzung der Jugendlichen sehr verändert. Vor der Pandemie seien vorwiegend Jungen in den Jugendtreff gekommen, nun wird er auch von vielen Mädchen frequentiert, die meistens gemeinsam mit Freundinnen vorbeikommen. Doch nicht nur die Schminkecke mit der schön designten Wand ist eine Neuerung.
Im hinteren Bereich des Jugendzentrums (JUZ), wo sich früher mal eine Tischtennisplatte befand, ist nun ein ganz besonderes Highlight entstanden: ein echter Probenraum für Musikfans mit Instrumenten und einer schalldichten Aufnahmebox. Dort zeichnet Pascal Göpel mitverantwortlich, der als ehrenamtlicher Jugendbetreuer aktiv ist, und gleichzeitig Sänger der Band „Volle Möhre“, die den Raum zum Proben oder auch für Aufnahmen nutzt. „In vielen Arbeitsstunden haben wir den Raum gestaltet, das Schlagzeugpodest und die Aufnahmebox gebaut. Die Jugendlichen haben mitgeholfen und jetzt kann man hier wirklich richtig gut Musik machen. Wenn eine Jugendband einen Proberaum sucht, dann ist sie herzlich willkommen“, sagt der 25-Jährige.
Doch auch alle anderen Jugendlichen, die gerne mal ein Instrument ausprobieren möchten, haben in dem gut ausgestatteten Raum viele Möglichkeiten. „Wir haben durch Spenden und durch Einkäufe auf dem Flohmarkt einiges an Instrumenten zusammenbekommen. Ketscher haben uns nach einem Facebook-Aufruf eine E-Gitarre mit Verstärker, ein E-Bass und ein Keyboard vorbeigebracht, wofür wir sehr dankbar sind.
Spender war früher selbst Teenager im Jugendtreff Ketsch
Einer der Spender war früher sogar selbst als Teenager im Jugendtreff und hat in Erinnerungen geschwelgt, als er uns ein Instrument vorbeibrachte“, ergänzt Emanuel Kuderna. Auf die Frage, was im Raum noch fehlen würde, kommt die Antwort vom Team sofort: „Eigentlich nichts wirklich, jedoch wäre ein weiterer Verstärker super, eine Cajon-Trommel oder eine Gesangsbox. Derzeit hat Pascal auch sein privates Mischpult im Einsatz, vielleicht hat auch hier jemand was zufällig zu Hause rumstehen und möchte es an uns weitergeben.“
Jugendzentrum in Ketsch: Graffiti gestaltet
Dass Jugendliche dort in Kontakt mit Musik kommen können und selbst etwas ausprobieren, ist schon besonders. „Ich hätte mir einen solchen Raum als Teenager gewünscht. Einfach mal gemeinsam was ausprobieren, wer weiß, vielleicht findet sich hier die nächste Jugendband zusammen“, sagt Göpel und lacht.
Künstlerisch durften sich die Jugendlichen außerdem vor Kurzem betätigen, denn hinter der Theke im vorderen Raum erstrahlt ein neues JUZ-Graffiti und Evi (17) sagt stolz: „Es war richtig cool, das hier zu malen, ist doch wirklich klasse geworden!“
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