Oftersheim. Alles hat ein Ende – nur die Kanal- und Belagssanierung der Mannheimer Straße in Oftersheim hatte letztlich doch ein paar mehr. Die eigentlichen Arbeiten waren Ende November vergangenen Jahres erledigt, die Sperrung im Bereich der Goethe- und Richard-Wagner-Straße sollte noch im Dezember aufgehoben werden. Dazu kam es nicht – Lieferschwierigkeiten bei Materialien verzögerten die Finalisierung, wie das Bauamt es erklärte.
Doch Anfang dieser Woche war es so weit: Die Oftersheimer Hauptverkehrsader ist wieder befahrbar und somit endet auch die Umleitung der Busse durch die Beethovenstraße. Am Freitagvormittag kam es so nun also auch zur offiziellen Wiedereröffnung der Mannheimer Straße durch Bürgermeister Pascal Seidel in Anwesenheit von Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen, des Bauamtes sowie der zuständigen Baufirmen und der Stadtwerke Schwetzingen. Stilecht schnitten die Anwesenden dann auch ein eigens kurzfristig gespanntes – natürlich passend zum Gemeindewappen grün-weißes – Band durch.
Fahrrad passiert wiedereröffnete Straße in Oftersheim zuerst
Das musste dann allerdings recht schnell gehen – schließlich sollte eine offiziell eröffnete Straße auch für Verkehrsteilnehmer befahrbar sein. Und so war ein durch den Trubel leicht irritiert wirkender Radfahrer der erste, der die ganz formell freie Mannheimer Straße passierte. Der erste Autofahrer folgte – metaphorisch gesprochen – auf dem Fuße. Und so kam nach der Eröffnung auch gleich die Einweihung.
Bevor es allerdings überhaupt so weit war, dass der festliche Teil des kurzen Termins vonstatten gehen konnte, fasste Seidel die Maßnahme noch einmal zusammen. Zunächst bedankte sich der Bürgermeister bei den Vertretern der Firma Peter Groß Bau und des Ingenieurbüros Eiling sowie der Stadtwerke Schwetzingen, die an der Maßnahme mitgearbeitet hatten und erwähnte besonders Alexander Kulagin, der im Bauamt für den Tiefbau und somit auch für die großangelegte Sanierung in der Mannheimer Straße zuständig ist. „Herr Kulagin hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren einige Millionen unter die Erde gebracht“, scherzte Seidel, fügte aber sofort hinzu: „Das sind Investitionen, die wir leisten müssen.“
Investition trotz schwieriger Haushaltslage in Oftersheim
Sogleich verwies er auch auf die Haushaltslage, die am kommenden Dienstag Thema im Gemeinderat sein wird. „Es sieht vielleicht nicht rosig aus, aber mit Maßnahmen wie dieser, die hier jetzt zu Ende gegangen ist, investieren wir in unseren Bestand. Davon sollen künftige Generationen profitieren, die sich hoffentlich in den nächsten 60 oder 70 Jahren nicht mit den Kanälen beschäftigen müssen.“
Rund 4,5 Millionen Euro hat die Maßnahme die Gemeinde insgesamt gekostet – das bedeutet von der Gemarkungsgrenze Schwetzingen bis hin zum Gemeindemuseum. „Das Problem ist: Man sieht es leider nicht“, sagte Seidel vor Ort. An der Wichtigkeit der Investition ändere es aber nichts. „Es waren nicht die letzten Millionen, die wir in unsere Infrastruktur stecken müssen.“
Dem Bürgermeister war es wichtig zu betonen, dass Vertreter der Gemeinderatsfraktionen für die Eröffnung vor Ort waren. „Die Verwaltung entscheidet nicht alleine über solche Sachverhalte, es sind die gewählten Vertreter der Bürger, die uns dafür die Mittel zur Verfügung stellen.“ Überhaupt blieben die Oftersheimer, insbesondere natürlich die Bewohner der Mannheimer und der umliegenden Straßen, nicht unerwähnt.
„Die Anwohner mussten nun mit über eineinhalb Jahren Beeinträchtigungen leben“, gab Pascal Seidel unumwunden zu. „Aber es ist uns wichtig, dass die Firmen und die Verwaltung den Menschen nicht aus Spaß an der Freude die Parkplätze stehlen.“ Und so bedankte er sich für die Geduld der Bürger – auch derer, die mit den Busumleitungen leben mussten, die nun wegfallen.
Straßenbelag in Oftersheim macht Verkehr leiser
In der Mannheimer Straße scheint es nun ruhiger zu sein. „Wir haben bereits Rückmeldungen der Bürger bekommen, dass der neue Belag den Verkehr deutlich leiser werden lässt“, berichtete der Bürgermeister im Gespräch mit dieser Zeitung, bevor er auch ein paar Zahlen zur abgeschlossenen Maßnahme nannte. 500 Meter Kanalrohre seien verlegt worden sowie 385 Meter Wasser- und 190 Meter Gasleitungen. Die neu gestaltete Asphaltfläche beliefe sich auf 3700 Quadratmeter. Außerdem hat die Gemeinde sechs neue Baumstandorte in der Mannheimer Straße geschaffen – aus Klimaschutzgründen, wie Seidel betonte. Die Bruttokosten des zweiten Bauabschnitts beliefen sich auf rund 1,95 Millionen Euro.
Die nächste vergleichbare Sanierung steht dieses Jahr in der Sofienstraße an. Rein aus größentechnischen Gründen habe das zwar weniger Tragweite, dennoch könne es Unmut bezüglich der wegfallenden Parkplätze geben, befand der Bürgermeister. „Deshalb wollen wir die Anwohner frühzeitig ins Boot holen. Das soll nach Fasching beginnen.“ Wann die Sanierung selbst startet, stehe allerdings noch nicht fest.
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