Rückblick

Das Jahr 2023 in Oftersheim: Klimaschutz, Sanierungen, Kurpfalzhalle

Die Sanierung der Mannheimer Straße ist im Dezember größtenteils abgeschlossen, womit eine Hauptverkehrsachse wieder (fast) frei ist. Derweil sorgt die Kurpfalzhalle mit der Rückkehr zu ihrem alten Namen für Diskussionen.

Von 
Lukas Heylmann
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Im April befinden sich die Arbeiten gerade auf Höhe der Thomas-Mann-Straße. Bereits da war von einer Fertigstellung im Dezember die Rede – wozu es letztlich auch kam. © Heylmann

Oftersheim. Es waren vor allem große Projekte, die entweder über Jahre liefen und nun zum Abschluss gekommen sind oder bei denen erste Erfolge zu erkennen sind, die Oftersheim aber noch lange prägen werden, die 2023 ihren Stempel auf der Gemeinde hinterlassen haben. In die erste Kategorie fällt die Kanalsanierung in der Mannheimer Straße, die ursprünglich im Sommer 2015 begonnen hatte und sich schließlich auf beiden Seiten der Schienen bis in den Dezember 2023 zog – wenn auch im neuen Jahr noch einzelne Arbeiten verbleiben - letztlich aber im Zeit- und Kostenplan blieb. Nun können die Bürger eine ihrer Hauptverkehrsadern wieder uneingeschränkt nutzen. Auch die Renaturierung des ehemaligen Rod-&-Gun-Clubs hat letztlich recht schnell Form angenommen, nachdem das Gelände ursprünglich seit 2013 brachgelegen hatte.

In Kategorie zwei schlägt besonders der Klimaschutz zu Buche. Zwischen einem viel stärker als zunächst erwartet in Anspruch genommenen Förderprojekt und einer regen Bürgerbeteiligung in Form von Klimaschutzmanager Martin Hirnings Dialogforum zum Thema hat Oftersheim sich auf einen langen und beschwerlichen Weg gemacht. Doch die ersten Schritte sind zweifelsohne getan.

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Eine – wie sich im Mai herausstellte – eher kurzfristige Entwicklung war die zwischenzeitliche Namensänderung der Kurpfalzhalle zu Roland-Seidel-Halle. Nachdem sich viele Oftersheimer nicht mit der Entscheidung des Gemeinderats abfinden wollten, dem Gebäude nach Seidels Ausscheiden aus dem Gemeinderat einen neuen Namen zu geben, machte die Verwaltung den Vorschlag, zur alten Bezeichnung zurückzukehren und stattdessen den Sitzungssaal nach dem langjährigen Freie-Wähler-Gemeinderat zu benennen. Und so kam es schließlich auch.

Ein Bild, das schnell wieder der Vergangenheit angehörte: Im Januar 2022 kam die Umbenennung der Halle, im Mai 2023 war sie wieder Geschichte. © Lenhardt

Im Rat tat sich personell etwas. So verließ Petra Mihambo-Fichtner (Grüne) das Gremium im März und Daniel Cloutier rückte für sie nach. Im September schließlich schied Karlheinz Urschel (Freie Wähler) aus dem Rat aus, woraufhin Christian Zimmermann seinen Platz übernahm.

Tops und Flops

Tops:

Betreuung: Verwaltung und Gemeinderat legten 2023 einen starken Fokus auf die Kinderbetreuung. Zwar stiegen hier und da auch Gebühren, aber es gibt auch längere Öffnungszeiten in mehreren Einrichtungen. Und aktuell steht Oftersheim mit ausreichend Plätzen sehr gut da.

Jugendbeteiligung: Schon kurz nach seinem offiziellen Dienstantritt hat Jugendreferent Sebastian Längerer ein Hearing für junge Oftersheimer organisiert und dabei beeindruckende Resonanz erhalten. Nun geht es an die Umsetzung der Wünsche der Jugendlichen.

Partnerschaft: Nachdem die Corona-Pandemie wie so vieles andere auch die Partnerschaft mit der sächsischen Gemeinde Weinböhla auf Eis legte, waren Bürgermeister und Gemeinderat im Juni vor Ort zu Gast. 


Flops:

Wald: Bekanntlich lieben die Oftersheimer ihren Wald, aber um den steht es seit einigen Jahren schlechter und schlechter. So war es 2023 immer wieder Thema – beinahe mehr als in den Jahren zuvor – wie schockiert viele Bürger beispielsweise bei Spaziergängen über die sehr sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels waren.

Lessingplatz: Während sich viel tut in Sachen Ortsentwick- lung gibt es doch das eine oder

andere sprichwörtliche Sorgenkind. Weit vorne dabei: der Lessingplatz, der insbesondere im Sommer wegen der mangelnden Bepflanzung nur wenig Aufenthaltsqualität bietet.

Parken: Die Beschwerden über rücksichtsloses Parken auf der einen und mangelnde Stellplätze auf der anderen Seite wurden 2023 noch mehr. Die Hoffnung liegt nun auf dem Parkraumkonzept. lh

Apropos Freie Wähler: Die hatten 2023 ihr 50-jähriges Bestehen zu feiern. Und mit vergleichbaren Anlässen waren sie nicht die Einzigen: Die SPD im Ort bringt es auf stolze 120 Jahre. Der Heimat- und Kulturkreis kann auf 40 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken, der Motorsportclub gar auf 70 und beim Gartenbauverein sind es gleich neun Jahrzehnte. Der Asylkreis hilft seit 35 Jahren bei der Integration während die Kerweborscht ihre Tradition bereits seit 40 Jahren zelebrieren.

Der Blick geht vorwärts

Während also die Vereine und Verbände auf ihre Geschichte zurückblickten, versuchte die Verwaltung vor allem die Weichen für die Zukunft zu stellen – auch abseits des bereits erwähnten Klimaschutzes. So fasste der Gemeinderat im September den Aufstellungsbeschluss für das Quartier Dietzengässel, das die Entwicklung des Ortskerns ganz entschieden vorantreiben soll. Damit geht auch die mittlerweile in Auftrag gegebene Parkraumuntersuchung einher, auf die Bürgermeister Pascal Seidel bei allerlei Bürgeranfragen und Gemeinderatsentscheidungen verwies. Denn das Parken – ganz besonders in den engen Straßen der Ortsmitte – bleibt ein Streitthema.

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Derweil hat es Oftersheim 2023 geschafft, beinahe 100 Geflüchtete aufzunehmen und unterzubringen. Gleichzeitig sorgt die Gemeinde dafür, dass auch ihre Kinder weiterhin gut untergebracht sind und leitet den finalen Bauabschnitt der Sanierung der Theodor-Heuss-Schule ein. Auch am Dach der Kita Fohlenweide waren Arbeiten nötig, woraufhin die Kinder zwischenzeitlich im Gemeindezentrum unterkamen. Und wo die schließlich und bekanntlich die Zukunft sind, kann man Oftersheim 2023 guten Gewissens bescheinigen, den Blick nach vorn zu richten.

Oftersheim feiert ohne Einschränkungen

Wer sich 2023 damit befasste, über Feierlichkeiten – beispielsweise diejenigen der Vereine – in Oftersheim zu berichten, bekam vor allem ein Gefühl von immenser Erleichterung und Vorfreude vermittelt. Nach den Jahren 2020 und 2021, in denen Corona-bedingt die meisten Feste ersatzlos entfallen mussten und 2022 als immer noch vieles mit Vorsicht und unter gewissen Auflagen zu genießen war, waren Initiatoren vieler geliebter Oftersheimer Feierlichkeiten voller Elan dabei, Verpasstes nachzuholen.

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Ein zentraler Punkt war die Kerwe, bei deren Eröffnung durch die Kerweborscht mit 400 Besuchern eine rekordverdächtige Menge anwesend war – ein schönes Zeichen für die verbliebenen Mitglieder, die 2023 ihr 40-jähriges Bestehen feierten. Aus Sicht der Verwaltung war der Tag des Waldes, der nach einer reduzierten Version 2021 nun wieder seinen vollen Umfang entfalten durfte, ebenfalls ein großer Erfolg. Auch wenn es vor Ort darum ging, darauf hinzuweisen, wie desolat es um die Wälder – auch in Oftersheim – steht, gelang es Vereinen und Verwaltung, ein beeindruckendes Fest auf die Beine zu stellen, bei dem auch unter anderem die baden-württembergische Waldkönigin Eva-Maria Speidel und Landrat Stefan Dallinger dabei waren.

Der Musikverein spielt beim Tag des Waldes. Es ist nur eine der zahlreichen Veranstaltungen, die ohne Einschränkungen zurückkehren. © Lackner

Auch bei ihren eigenen Veranstaltungen waren die Oftersheimer Vereine – trotz der Nachwuchssorgen, die einige von ihnen plagen – alles andere als untätig. Alle Feste zu erwähnen ist da kaum möglich, so feierbegeistert wie sich die Gemeinde 2023 zeigte. Der Gesangsverein (GV) Germania beispielsweise gestaltete sein beliebtes Scheuerfest um, es wurde in kleinerem Umfang, aber dafür zwei Tage lang zelebriert. Der Musikverein verlagerte sein Waldfest wegen besserer Infrastruktur aufs Gelände der Siedlergemeinschaft. Beim Wildgehege musste der „Wilde Herbst“ aus organisatorischen Gründen entfallen, dafür war das Familienfest im Frühjahr sehr gut besucht. Das trifft auch auf die Veranstaltungsreihe Musik im Park zu.

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Und schlussendlich waren da noch die drei Weihnachtsmärkte in Oftersheim – von Heimat- und Kulturkreis, vom Gesangsverein Germania und bei der Siedlergemeinschaft. Denkt man dann noch an die Fasnachtssaison und den Sommertagszug, gewinnt man zweifellos den Eindruck, dass die Oftersheimer beim Feiern wirklich vom Fach sind.

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