Umwelt

Oftersheimer Klimaschutzmanager gibt Tipps zum Speichern von Sonnenstrom

Martin Hirning erläutert in seinem wöchentlichen Text diesmal, welche Möglichkeiten Batteriespeicher - im Grunde also Akkus - Besitzern einer PV-Anlage bieten.

Von 
Marcus Oehler
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So sehen Akkublöcke als Energiespeicher im großen Stil aus – für den Privatgebrauch ginge es hierbei um Einzelgeräte, wie Martin Hirning in seinem Text erläutert. © Büttner/DPA

Oftersheim. Unter dem Pseudonym Meister Lutz schreibt Oftersheims Klimaschutzmanager Martin Hirning regelmäßig über Themen, die mit seinem Fachgebiet zu tun haben und klärt über mögliche Fehlannahmen auf. Diesmal beschäftigt er sich mit Batteriespeichern. Diese würden oft in Verbindung mit einer eigenen Photovoltaikdachanlage verwendet, um die Stromrechnung zu reduzieren. Denn mit ihnen lasse sich elektrische Energie speichern, wie er zunächst erläutert.

Diese könne dann bei Dunkelheit für die in einem Haushalt üblichen nächtlichen Verbraucher wie Kühlschrank, Gefriertruhe, Fernsehapparat, Licht oder Computer verwendet werden.

Kosten vergleichen

Die für diese meist kleineren Verbraucher vermiedenen Stromkosten sollten vor der Anschaffung eines Batteriespeichers mit dessen Anschaffungskosten gegenübergestellt werden, empfiehlt Martin Hirning. Genauer gesagt: Die Verrechnung der entgehenden Einspeisevergütung, des gesparten Stromzukaufs und der Batterieladeverluste mit der Investition für den Batteriespeicher zur Ermittlung der Amortisationszeit.

Alternativ könne die von einer Photovoltaikdachanlage erzeugte Energie statt in einen Batteriespeicher zum Beispiel auch in die Batterie eines – zukünftigen – Elektroautos geladen werden, um die Tankrechnung zu reduzieren. Für 50 Kilometer E-Autofahrt braucht man laut Oftersheims Klimaschutzmanager etwa so viel Strom wie für alle anderen Elektrogeräte pro Tag in einem Haushalt zusammen. Wenn das Auto bidirektional lädt – das bedeutet Laden und Entladen am Stromnetz des Hauses – dann habe man sozusagen einen „Batteriespeicher auf Rädern“.

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Als weitere Alternative könne die Dachanlage zur Reduktion der aktuellen Gas- oder Ölrechnung verwendet werden. Zum Beispiel, so führt Hirning aus, indem eine Wärmepumpe mit dem eigenen Strom versorgt wird und dieser Strom von der Wärmepumpe als Wärme in einen kostengünstigen Wärme-Pufferspeicher für die Nacht eingespeichert wird – ein solches Modell hatte Hirning bereits in einem früheren Text erläutert. An Wärme habe man in einem durchschnittlichen Haushalt etwa den fünffachen Bedarf im Vergleich zum Strom. Es lohne sich, die verschiedenen Alternativen abzuwägen, um die bestmögliche für den eigenen Bedarf zu ermitteln.

Teure Elemente notwendig

Für den eingangs beschriebenen Prozess mithilfe einer Batterie – physikalisch korrekt müsste es Akkumulator, also Akku, heißen, wie Hirning hinzufügt – werden verschiedene teure Elemente benötigt. In den meisten heutigen Akkumulatoren seien Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel, Eisen oder Phosphor enthalten.

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Das Metall Lithium sei für die Elektrifizierung des Straßenverkehrs zwingend notwendig, allerdings reiche sein Vorkommen bei Weitem nicht aus, um den globalen Individualverkehr auf batteriebetriebene elektrische Fahrzeuge umzustellen. Die verstärkte Beschaffung des Metalls Mangan würde mehr Tiefseebergbau erfordern, „mit all seinen unabsehbaren Folgen für die empfindlichen, gänzlich unbekannten Tiefseeökosysteme“, führt der Klimaschutzmanager auch die weniger vorteilhaften Seiten des Modells aus aus.

Wie man einen Batteriespeicher wirtschaftlich durchrechnen und seine persönliche Energiewende für Wärme, Mobilität und Strom bestreiten kann, erklärt der Klimaschutzmanager auch persönlich. Er ist per Mail an meister-lutz@oftersheim.de, via Telefon unter der Nummer 06202/59 72 01 oder per Post ans Rathaus erreichbar.

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