Plankstadt. Zum Schluss der jüngsten Gemeinderatssitzung und nach zehn bearbeiteten Tagesordnungspunkten übernahm Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Waldecker die Sitzungsleitung für eine besondere Amtshandlung. Die Aufgabe bestand darin, Bürgermeister Nils Drescher in feierlicher Form auf seine Amtspflichten gegenüber der Gemeinde und ihren Einwohnern sowie dem Staat hinzuweisen.
Drescher wurde am 7. Juli nach dem vom Gemeindewahlausschuss festgelegten Wahlergebnis auf weitere acht Jahre zum Bürgermeister von Plankstadt wiedergewählt. Anfang August hatte das Kommunalrechtsamt die Wahl für gültig erklärt.
Für Waldecker als Vorsitzendem des Wahlausschusses sei eine Wiederwahl des Amtsinhabers von Anfang an sicher gewesen. Für seine zweite Legislaturperiode war Drescher mit über 96 Prozent Jastimmen bei einer Wahlbeteiligung von 31 Prozent bestimmt worden. „Wenn auch die Wahlbeteiligung durchaus höher hätte sein können, mag ein Blick nach Wiesloch bei der letzten OB-Wahl mit deutlich geringerer beziehungsweise nach Schwetzingen bei der jüngsten OB-Wahl mit vergleichbarer Wahlbeteiligung das Ganze relativieren“, meinte Waldecker.
Nils Drescher muss Diensteid noch einmal nachsprechen
Bei der Wiederwahl ist eine nochmalige Vereidigung nicht erforderlich. Waldecker wies Drescher auf den früheren Diensteid hin. Die Verpflichtungsformel durfte der 49-Jährige aber nachsprechen. Es folgte der Handschlag und Drescher bekam die Amtskette umgehängt.
Bevor Waldecker das Mikrofon im Ratssaal freigab, zitierte er noch frei nach Mundartdichter Paul Tremmel etwas zum Amt eines Bürgermeisters. „Isch meegd – des g’schteh ich offe ei, niemols en Bürjemeschter sei, denn alles, was im Dorf passiert, des kriegt der uff’ de Buckel g’schmiert“, hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Landrat Stefan Dallinger war mit Urkunde und Präsent gekommen. Er gratulierte Drescher zum 25-jährigen Dienstjubiläum. In Plankstadt laufe alles hervorragend zusammen. Die wichtige und wertvolle Arbeit des Gemeinderats und eine vorbildliche Sacharbeit durch den Bürgermeister. Die Gemeinde sei auf dem Weg zur Schuldenfreiheit, das sei der guten Arbeit der Verwaltung zu verdanken.
Nils Drescher, in Schwetzingen geboren und in Plankstadt aufgewachsen, absolvierte an der Fachhochschule in Kehl das Studium als Diplom-Verwaltungswirt, qualifizierte sich für den höheren Verwaltungsdienst und bildete sich als geprüfter Wirtschaftsförderer weiter. Erste berufliche Station war das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Zuletzt leitete er dort als Kreisverwaltungsdirektor das Amt für Nahverkehr und Wirtschaftsförderung.
„Er hat es exzellent gemacht“, lobte Dallinger mit freundschaftlichen Worten und erinnerte an Dreschers Projektarbeit für eine übergeordnete Glasfaser-Infrastruktur in den Kreisgemeinden. „Ich bin stolz und glücklich, wo wir damit heute stehen“, betonte der Landrat: „Sie können stolz sein auf ihren Bürgermeister.“ Wenn ihm etwas wichtig sei, „kennt er nur Plankstadt“. Das mache ihn so wertvoll für die Gemeinde. Die an diesem Tag neu gewählte Personalratsvorsitzende Martina Ahnepohl gratulierte im Namen der Belegschaft. Der Rathauschef sei ein „kompetenter Bürgermeister und ein Mensch, der selbst anpackt und für seine Bürger einsteht“. Sie dankte ihm für seinen selbstlosen Einsatz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuten sich auf die weitere Zusammenarbeit, um die Zukunft der Gemeinde mitzugestalten.
Gremium dankt für die Zusammenarbeit im Rathaus in Plankstadt
Die Fraktionsvorsitzenden Dr. Stephan Verclas (Plankstadter Liste) Jutta Schuster (CDU), Thomas Burger (GLP) und Dr. Dr. Ulrich Mende (SPD) überreichten einen Gutschein. „Wir sind froh, dass wir Sie haben, denn Sie haben bisher eine gute Arbeit gemacht“, sagte Mende. Er richtete die Bitte an Drescher, bei allem Stress aber auch an die Gesundheit zu denken.
Er werde mehr darauf achtgeben, versprach Drescher und lobte die „fleißigen Menschen“ in der Verwaltung und den engagierten Gemeinderat: „Wir haben schon so vieles erreicht.“ Er dankte seiner Frau Christina und Sohn Tim und Tochter Ann-Sophie für die Unterstützung. Für seine Familie habe er viel zu wenig Zeit gehabt, bedauerte er. Die öffentliche Sitzung im Ratssaal wurde geschlossen, dann wurde im Trausaal des Rathauses noch bei Getränken und Büffet gefeiert.
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