Wirtschaft

Gewerbegebiete in Plankstadt erleben Bauboom

In Plankstadt drehen sich die Baukräne in den Gewerbegebieten. Aktuell laufen die letzten großen Ansiedelungen. Die Zahl der Arbeitsplätze im Ort hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt.

Von 
Benjamin Jungbluth
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Während auf der Wiese im Vordergrund in den nächsten Monaten der neue Zustellstützpunkt von Deutscher Post und DHL für die gesamte Region entstehen wird, sind dahinter in der Straße Am Ochsenhorn die Arbeiten am künftigen Standort der hochspezialisierten Firma Rohr Bagger schon deutlich vorangeschritten. © Benjamin Jungbluth

Plankstadt. Im Norden von Plankstadt wird derzeit kräftig gebaut: Nicht nur die neue Kultur- und Sporthalle durch die öffentliche Hand, sondern vor allem Fabrikations- und Bürogebäude von Unternehmen, die die letzten freien Grundstücke der Gewerbegebiete „A!real II + III“ erschließen. Damit findet eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte langsam ihren Abschluss, wie Bürgermeister Nils Drescher bei einer Rundfahrt mit dieser Zeitung nicht ohne Stolz betont.

„Seit 2018 haben wir in Plankstadt mit den Erweiterungen unserer Gewerbegebiete über 600 neue Arbeitsplätze hinzugewonnen. Wenn in den kommenden drei Jahren alle aktuell sieben neuen Ansiedelungsvorhaben mit noch einmal rund 275 neuen Mitarbeiterstellen abgeschlossen sind, werden wir im Ort insgesamt mehr als 2.000 Arbeitsplätze haben. Das sind fast doppelt so viele als noch vor zehn Jahren und mehr als wir uns im städtebaulichen Entwicklungskonzept 2018 vorgenommen hatten“, bilanziert Drescher. Diese positive Entwicklung sei auch darin begründet, dass die Gemeinde in ihrem Konzept bewusst auf die Ansiedelung von Unternehmen geachtet habe, die sowohl Arbeits- als auch Ausbildungsplätze bieten.

Zufahrt nach Plankstadt dank B 535 und A6 gesichert

Dank der eigenen Auffahrt zur B 535 und der nahen A 6 seien die Gewerbegebiete im Norden von Plankstadt nicht nur für die Firmen optimal angebunden, sondern sie würden auch eine Abwicklung des Lastwagenverkehrs ohne Beeinträchtigung der Wohngebiete ermöglichen. „Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass sich langfristige Planungen bei der Infrastruktur am Ende für alle auszahlen“, so Drescher.

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Während die Corona-Krise und der Ukraine-Krieg samt Bau- und Energiekrise zunächst einige Ansiedelungsprojekte verzögert hätten, sei jetzt ein Nachholeffekt bei den Unternehmen zu spüren. „Aktuell werden die Projekte umgesetzt, die schon längere Zeit in der Planung waren, deshalb tut sich gerade so viel“, erklärt Drescher.

So hat die Deutsche Post DHL in der Straße Am Ochsenhorn unweit der Welde-Brauerei kürzlich den Spatenstich für ihren neuen Zustellstützpunkt gefeiert, der künftig auch Schwetzingen, Oftersheim, Brühl und Ketsch versorgen wird. Auf rund 6.350 Quadratmetern sollen hier etwa 85 Mitarbeiter die Post- und Paketsendungen der Region bearbeiten. „Nach den Vorbereitungen des Geländes werden wir den Hochbau sehr schnell umsetzen, so dass wir voraussichtlich bereits im Frühjahr 2026 das Gebäude an die Deutsche Post DHL übergeben werden“, erklärte beim symbolischen Spatenstich Felix Pfirrmann, Geschäftsführer der HP Projektentwicklung GmbH aus Hochdorf-Assenheim, die in den modernen Funktionsbau rund 4,7 Millionen Euro investiert.

Mannheimer Firma baut Standort in Plankstadt

Schon sichtlich weiter vorangeschritten sind die Arbeiten direkt nebenan, wo die Mannheimer Rohr Bagger GmbH ein markant hohes Gebäude für ihren neuen Standort errichten lässt. Die Firma entwickelt und konstruiert große Spezialgeräte wie Eimerkettenbagger und Schwimmgreifer, die für den Abbau in Sand- und Kieswerken verwendet werden. „Rund 40 Mitarbeiter sollen hier im Ochsenhorn künftig ihrer Arbeit nachgehen“, erläutert Drescher.

Richtung B 535 und Bahntrasse entsteht derzeit der Standort eines Fleischgroßhändlers, der Vorprodukte für Döner herstellt. Auch für das letzte noch freie Grundstück nebenan laufen aktuell konkrete Verhandlungen mit einem Interessenten - Namen nennt die Gemeinde hier noch nicht. © Benjamin Jungbluth

Rund um den angrenzenden neuen Wendehammer tut sich auch auf den restlichen Grundstücken einiges: So erweitert sich direkt neben Welde die Plankstadter Baufirma C. V. Wolf GmbH, die ihren traditionsreichen Sitz auf der anderen Straßenseite hat und in nunmehr dritter Generation expandiert. „Nebenan baut außerdem bald ein Fleischgroßhändler, der Vorprodukte für Döner herstellt. Dahinter ist das letzte freie Grundstück Richtung B 535 und Bahntrasse zwar noch nicht final verkauft, aber da sind wir bereits in ernsthaften Verhandlungen mit einem Interessenten“, beteuert Drescher.

Modernes Bürogebäude in Plankstadt

Ein Stück weiter ist der neue Sitz der Firma MC Garagen vor kurzem bereits bezogen worden. In der Brauereistraße, direkt hinter Klar Seifen, entstand ein modernes Bürogebäude mit zwei großen Hallen, wo rund 30 Mitarbeiter des Fertiggaragenherstellers ihre neuen Arbeitsplätze haben. Ebenfalls weiter fortgeschritten ist der Neubau eines Abex-Marktes an der Kreuzung zur Jahnstraße. Dabei handelt es sich um ein Abhollager der Firma Rath aus Rüsselsheim, die als Fachgroßhandel für Haustechnik unter anderem die Bereiche Sanitär, Heizung und Elektro abdeckt.

„Bei diesem auf den Verkauf an Fachkunden ausgerichteten Standort werden rund zehn Arbeitsplätze entstehen. Deutlich personalintensiver ist hingegen die Erweiterung der Baufirma Leonhard Weiss, durch die bald mehr als 80 zusätzliche Mitarbeiter auf den Standort im Gewerbering kommen“, erläutert Bürgermeister Drescher.

Eines der größten Bauunternehmen Deutschlands baut für sich selbst: Im Gewerbering erweitert die Firma Leonhard Weiss ihren bestehenden Standort um ein zusätzliches Bürogebäude, wodurch langfristig mehr als 80 zusätzliche Mitarbeiter nach Plankstadt kommen sollen. © Benjamin Jungbluth

Rund fünf Millionen Euro investiert das Traditionsunternehmen dafür in einen dreigeschossigen Büroneubau, dessen Grundsteinlegung im März erfolgte. „Wir werden hier unterschiedlichste Fachbereiche vereinen“, erklärte Standortleiter Carsten Wibbe beim Start des Projekts: Neben dem derzeit bereits ansässigen Tief- und Straßenbau wird ab Ende 2026 auch der Gleisinfrastrukturbau und der Netzbau eines der größten Bauunternehmen Deutschlands im Plankstadter Gewerbegebiet vertreten sein.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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