Freizeit

Ausstellung in Schwetzingen: Museum Blau – wo Kunst und Humor sich treffen

Das Museum Blau in Schwetzingen beendet die Winterpause und zeigt ab Ostersamstag einige neue Exponate, darunter ein blaues Klavier. Regelmäßige Führungen und besondere Events wie die "Blaue Stunde" stehen ebenfalls an.

Von 
Katja Bauroth
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Dieses Werk von Tina Blau trägt den Titel „Baumallee im Park (Salzburg)“ und ist eine Aquarellskizze aus dem Jahr 1908. Das Museum Blau hat diese erworben. © Museum

Schwetzingen. Die schönen blauen Traubenhyazinthen sind schon wieder fast am Verblühen, da bieten sich neue blaue Augenweiden: Dr. Dietmar Schuth öffnet am Samstag, 30. März, pünktlich zu den Osterfeiertagen und -ferien das Museum Blau in der Hebelstraße 2 in Schwetzingen. Was es dort Neues nach der Winterpause zu erleben gibt, beantwortet der Kurator im Gespräch mit dieser Zeitung.

Herr Dr. Schuth, die Türen vom Museum Blau gehen wieder auf. Sind es dahinter Veränderungen auszumachen?

Dr. Dietmar Schuth: Zunächst einmal mussten wir alles wieder putzen, insbesondere die Reste unseres Weihnachtsmarktes entfernen, die Weihnachtsdeko und Hunderte von Tannennadeln. Doch jetzt präsentiert sich alles wieder wie gewohnt. Neu ist eine kleine Abteilung zum Thema „Blauer Dunst“ mit schönen alten Tabaksdosen. Im Herrenbad wurde die Dusche umgestaltet und beherbergt nun zahlreiche schwimmende Badeenten von allen blau gekleideten Fußballmannschaften der Bundesliga, wie auch andere Späße.

Auf welches neue Exponat sind Sie besonders stolz und warum?

Schuth: Neu ist ein Aquarell der in Österreich sehr bekannten Landschaftsmalerin Tina Blau, die allein wegen ihres schönen Familiennamens nicht im Blau-Museum fehlen darf. Ihr Bild (siehe Foto) ist in seinem Kolorit freilich mehr grün als blau, doch soll es im Blumenraum an das Chlorophyll erinnern, das sich ja aus blauen und gelben Komponenten zusammensetzt.

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Gibt es eigentlich auch mal Ausstellungsstücke, die nicht mehr zu sehen sind?

Schuth: Ja, im letzten Jahr wurde ein Vogelpräparat der Blauracke von den Motten zerfressen, doch wurde schon wieder ein Ersatz aus den USA besorgt. Andere Abgänge fallen mir keine ein.

Sie sprudeln ja stets vor Ideen: Welche haben Sie sich für die neue Museumssaison einfallen lassen?

Schuth: Wir haben ja ein blaues Klavier von Musik Lutz Mannheim geschenkt bekommen und wollen dieses in nächster Zeit im Rahmen von kleinen Konzerten erklingen lassen, suchen aber noch Musiker.

Gibt es ein gezieltes Führungsangebot?

Schuth: Ja, jeden Samstag 15 Uhr bieten wir eine kostenlose Führung an und bitten lediglich den Eintrittspreis zu entrichten. Am Öffnungstag, dem 30. März, zeige ich selbst alle neuen Exponate und Neugestaltungen. Darüber hinaus sind noch drei weitere Kunsthistoriker für diese regelmäßigen Samstagsführungen aktiv. Gruppen können Führungen zu jeder Zeit bei uns bestellen, gerne auch in englischer oder französischer Sprache.

Was können Kinder erleben?

Schuth. Unsere Museumspädagogin Elisabeth Voigtländer hat auch in diesem Jahr ein kreatives Kinderprogramm mit neuen Themen erstellt. Es beginnt am 27. April um 11 Uhr mit dem schönen Thema „Blauer Pfau“ für Kinder zwischen sechs und sieben Jahren. Das wird im Mai wiederholt und auch für ältere Kinder angeboten. Weitere Infos mit dem ganzen Programm dazu auf unserer Homepage www.museumblau.de oder auf Papier in der Infobox, direkt an unserem blauen Eingangstor.

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Wird es wieder besondere Veranstaltungen wie die blaue Stunde mit Musik oder Ähnliches geben?

Schuth: Ja, es gibt Planungen für die „Blaue Stunde“, immer an einem Mittwochabend. Am 10. April um 19 Uhr wird unser blaues Klavier vorgestellt mit einem kleinen Vortrag von mir zum Thema, Lesungen von blauen Gedichten und Walter Muth am Klavier. Bei der „Fete de la musique“ am 21. Juni sind wir in diesem Jahr erstmals dabei, schließlich haben wir im Hof ja eine Bühne. Geplant sind auch Vorträge und ein Workshop mit Basteln blauer Blumen aus PET-Flaschen, die ja sehr beliebt und ganz einfach selbst herzustellen sind.

Ist das Museum eigentlich barrierefrei?

Schuth: Das Erdgeschoss ja. Für das Obergeschoss bräuchten wir einen Fahrstuhl und einen großzügigen Sponsor. Das Haus ist aber auch denkmalgeschützt, sodass ein Aufzug den Charakter des Hauses wesentlich verändern würde, was womöglich nicht genehmigungsfähig ist.

Wie populär ist das Museum Blau eigentlich bisher – gab es hierzu mediale Aufmerksamkeiten außerhalb der Rhein-Neckar-Region, vielleicht sogar im Ausland?

Schuth: Oh ja. Wir waren ja sogar schon in der Landesschau vom SWR mit einem längeren Beitrag. Diverse Kunst- und Kulturmagazine aus ganz Deutschland und der Schweiz haben bereits über uns berichtet. Unser Besucherbuch zeigt begeisterte Einträge in allen Sprachen von Gästen aus aller Welt. Neulich war eine große französische Schülergruppe aus Lunéville da, und vor Kurzem ein Verein aus Stuttgart mit einer Gruppe von geflüchteten Frauen aus Syrien und Afghanistan. Ich denke, wir haben mit und neben unseren Freunden in der Region ein wirklich interessantes Publikum.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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