„Appel + Ei“

Desolate Situation bei Tafelladen in Schwetzingen: Mehr Kunden – weniger Waren

Die Bilanz des Schwetzinger Tafelladens „Appel+Ei“ zeigt, dass der Bedarf weiter steigt – die Lebensmittelspenden nehmen aber ab. Rund 112 Tonnen gab der Laden 2023 an Bedürftige ab.

Von 
Marcus Oehler
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Das ist der Tafelladen „Appel+ EI“ in der Markgrafenstraße. © Grashoff

Schwetzingen. Zu Beginn des neuen Jahres blickt die Tafel Schwetzingen „Appel+Ei“ auf das vergangene Jahr zurück und zieht in einer Pressemitteilung Bilanz: 2023 standen der Tafel Schwetzingen weniger Lebensmittel zur Verfügung als im Vorjahr – gleichzeitig ist die Zahl der Kundinnen und Kunden sowie der Einkäufe weiter angestiegen.

Rund 112 Tonnen Lebensmittel habe die Tafel Schwetzingen 2023 vor der Mülltonne gerettet und im Tafelladen an Menschen mit geringem Einkommen abgegeben. Die Lebensmittel stammen von den Supermärkten und Bäckereien in der Umgebung und sind aus Überschussgründen, aufgrund kleinerer Mängel oder wegen des nahenden Mindesthaltbarkeitsdatums aussortiert und an die Tafel gespendet worden.

Schwetzinger Tafelladen: 42 Tonnen weniger Lebensmittel

Auch wenn 112 Tonnen eine ganze Menge ist, seien es doch 42 Tonnen weniger als letztes Jahr. Das liege daran, dass die Supermärkte inzwischen auch aus Gründen der Nachhaltigkeit passgenauer kalkulieren und in der Folge nicht mehr so viel an die Tafel abzugeben haben wie früher.

Informationen zum Tafelladen

Die Tafel in Schwetzingen („Appel + Ei“) ist ein gemeinsames Projekt des Caritasverbands für den Rhein-Neckar-Kreis und des Diakonischen Werkes im Rhein-Neckar-Kreis.

Rund 2500 Menschen mit geringem Einkommen aus der Region nehmen das Angebot in Anspruch und beziehen dort Lebensmittel des täglichen Bedarfs für kleines Geld.

Lebensmittelspenden können Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 14 Uhr in der Markgrafenstraße 17 gegenüber der Tafel abgegeben werden.

Auch Geldspenden sind willkommen, die dazu beitragen, die laufenden Betriebskosten des Tafelladens zu decken: Konto Tafel Schwetzingen, Iban: DE44 6725 0020 0009 0554 28, Bic SOLADES1HDB; Sparkasse Heidelberg.

Kontakt: Tafel SchwetzingenAppel+Ei“, Alexander Schweitzer, Telefon: 06202/93 14 24, E-Mail: tafel.schwetzingen@caritas-rhein-neckar.de

Glücklicherweise beziehe die Tafel Schwetzingen ihre Spenden nicht nur von den Supermärkten, sondern auch aus der Bevölkerung: „Die Spendenbereitschaft der Menschen aus Schwetzingen und den umliegenden Gemeinden ist erfreulicherweise angestiegen und vor allem Vereine, politische Parteien, Schulen, Kindergärten und auch viele Betriebe machen sich für die Tafel stark und führen Spendenaktionen durch – ganz besonders in der Vorweihnachtszeit“, freut sich Tafelladenleiter Alexander Schweitzer.

Schwetzinger Tafelladen kann Lücke nicht schließen

Trotzdem könnten diese Spenden die Lücke im Angebot nicht schließen. Denn einerseits ist der Zustrom an Neukunden aufgrund der Inflation und der gestiegenen Energiekosten ungebrochen und es werden mit 2500 Menschen über 500 Menschen mehr über die Tafel mit Lebensmitteln versorgt als noch ein Jahr zuvor. Andererseits kaufen die Kunden auch häufiger bei der Tafel ein.

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„Wir haben 2023 über 3000 Einkäufe mehr gezählt als im Vorjahr“, berichtet Schweitzer. „Manche Menschen beziehen ihre Lebensmittel inzwischen fast ausschließlich von der Tafel, weil sie sich einen regulären Einkauf im Supermarkt oder auch im Discounter einfach nicht mehr leisten können“, weiß er.

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„Appel+Ei“ sei daher mehr denn je auf Lebensmittelspenden angewiesen, um die Nachfrage decken zu können. „Von Konserven und Nudeln über Mehl, Salz, Zucker und Öl bis hin zu Hygieneprodukten können wir alle haltbaren Lebensmittel des täglichen Bedarfs gebrauchen“, sagt Schweitzer.

Mehr Informationen gibt es auf der Website der Tafel Schwetzingen.

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