Schwetzingen/Ludwigshafen. Die Möglichkeit von mehreren tausend Menschen Musik zu machen haben nicht viele - und dann auch noch als Support-Act der britischen Indie-Rockband Bastille. Gemeinsam mit Provinztour und der Schwetzinger Zeitung hat die Band einen Support-Act für ihren Auftritt bei Musik im Park am Freitag, 4. August, im Schwetzinger Schlossgarten gesucht. Nadja Dewitt aus Ludwigshafen hat sich beworben und wurde unter zahlreichen Bewerbern ausgewählt.
Die 32-Jährige hat sich selbst den Künstlernamen Fleuvie gegeben. Es ist eine Eigenkreation aus dem französischen Wort „Fleur de vie“, zu Deutsch „Blume des Lebens“. Diese begleitet die Ludwigshafenerin schon einige Jahre und fasziniert sie in ihrer harmonischen Form mit dem Hintergrund, dass sie für Balance, Fluss der Transformation und Schöpferkraft steht. „Etwas, das ich mit meinen Songs ausdrücken will und somit hoffentlich für uns alle eine Stimme sein kann“, sagt sie selbst.
Wir haben vor dem großen Auftritt mit Nadja Dewitt über den Grund ihrer Bewerbung gesprochen. Außerdem hat sie uns verraten, wie sie zur Musik gekommen ist und welchen Einfluss es auf sie hat, dass sie seit etwas mehr als einem Jahr Mama ist.
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Wieso hast du dich als Support-Act für Bastille beworben?
Fleuvie: Das war eine totale Bauchentscheidung. Eine Freundin hat mir den Aufruf der Zeitung zugeschickt. Sie hat mir das mit dem Impuls geschickt: „Hey, bewerbe dich doch.“ Das hat bei mir direkt so ein Ja ausgelöst. Und dann war gesetzt, dass ich das probiere. Es hat sich gut angefühlt. Ich muss selbst noch realisieren, dass es geklappt hat. (lacht) Meine Bewerbung lief so ab, dass ich einfach beschlossen habe, ein Video zu schicken. Ich habe niemandem was gesagt - nicht mal meinem Freund, obwohl wir auch zusammen Musik machen. Aber ich wollte und musste das einfach mal allein machen. Sonst wäre ich viel zu aufgeregt gewesen.
Wie hast du erfahren, dass du als Support-Act von Bastille ausgewählt wurdest?
Fleuvie: Ich bekam eine E-Mail. Da stand sowas drin wie: „Mit Freude dürfen wir dir mitteilen, dass Bastille sich für dich entschieden hat.“ Ich habe die E-Mail mitten im Umzug gelesen. Ich stand da mit meinem Papa, weil er mir noch bisschen geholfen hat. Dann musste ich erst mal weinen, bin voll in Tränen ausgebrochen. Mein armer Papa hat sich direkt Sorgen gemacht - ich habe ihn beruhigt, ihm gesagt, dass es was Gutes ist. Er hat mich dann in den Arm genommen und auch geweint. Es war eigentlich ein ganz schöner Moment. Normalerweise bin ich gar nicht so ein Mensch, der gleich in die Extreme schießt, aber da hab ich mich doch sehr gefreut.
Zur Person: Nadja Dewitt
- Nadja Dewitt, Künstlername Fleuvie, ist 32 Jahre alt und kommt aus Ludwigshafen. Seit April 2022 ist sie Mutter einer Tochter. 2013 war sie Miss LU und 2014 Miss Rheinland-Pfalz.
- Ihre Lieblingskünstler sind unter anderem Whitney Houston, Michael Jackson, Jimi Hendrix, Bastille, Kendrick Lamar, Drake, Blink 182 und The Kooks.
- Dewitt absolvierte ihr Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium in Ludwigshafen. Anschließend machte sie in Erfurt ihren Bachelor und Master in Englisch und Kunst.
- Sie war vier Jahre Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Bis zu ihrer Elternzeit war sie im Referendariat als Lehrerin.
- Neben dem Singen und Musik machen gilt ihre Liebe auch der Kunst. Bereits seit ihrer Kindheit malt sie gerne. Auch Sport gehört zu ihren Hobbies – sie spielt Tennis. Vor der Geburt ihrer Tochter reiste Dewitt gerne und entdeckte die Welt.
- Instagram: @fleuviemusic vas
Wie bist du zur Musik gekommen?
Fleuvie: Meine Eltern haben damit sehr viel zu tun. Sie sind früher viel feiern gegangen, haben leidenschaftlich gerne getanzt und entsprechend eine ganz große Liebe zur Musik. Wir hatten früher einen Musikkeller, in dem wurde laut Musik gehört. Da habe ich schon von Anfang an mitgetanzt, mitgesungen und habe mir gewünscht, dass ich irgendwann mal auf der Bühne stehe und performen kann. Daher kommt das glaube ich auch, dass ich so ein großes Interesse an der Musik habe, weil ich schon als Kind viel verschiedene Musik gehört habe.
Was sind so deine größten Einflüsse?
Fleuvie: Wir haben sehr viel Hip-Hop und R’n’B gehört, hatten alle möglichen CDs von Mariah Carey oder Michael Jackson zu Hause - aber auch von den Spice Girls. Da war ich ein ganz großer Fan von. Und ich glaube, dass mein Einfluss schon dieser Hip-Hop, Pop ist, aber irgendwo auch bisschen House. Als ich in die Schule kam ging es dann Richtung Alternative Rock. Mein erstes Konzert war dann ein Konzert von The Kooks.
Und wann hast du selbst angefangen, Musik zu schreiben?
Fleuvie: Mit 16 Jahren hatte ich selbst schon Songs mit dem Handy aufgenommen, aber bereits mit 13 schon angefangen zu schreiben. Da war das allerdings noch nicht so mit einem Genre. Da hab ich einfach nur geschrieben.
Wie klingt deine Musik, wenn du sie selbst beschreiben müsstest?
Fleuvie: Ich glaube tatsächlich, dass sie immer anders klingt. Das ist wohl so ein Merkmal bei mir. Ich bin jetzt nicht der Typ, dem schnell langweilig wird, aber ich glaube, dass ich mich sehr gerne verändere. Und das hört man bei mir auch in der Musik. Ich habe so viel in mir, was ich mag. Ob es Rock oder Hip-Hop ist. Ich kann und will mich da auch nicht so entscheiden. Deswegen ist da viel drin.
Hast du schon mal vor so vielen Menschen gespielt?
Fleuvie: Nein, aber ich bin zuversichtlich. Ich hatte jetzt auch etwas Zeit, mich vorzubereiten. Ich würde sagen, dass ich mich schon mein Leben lang - in irgendeiner Form - darauf vorbereite. Ich mache das Beste draus. Das ist der Plan. Alles rausholen, was geht.
Spielst du am Abend im Schlossgarten nur eigene Songs oder sind auch Cover geplant?
Fleuvie: Mein Plan ist, komplett eigenes zu spielen. Ich freue mich, die Songs endlich mal vor großem Publikum zu zeigen. Und weil an dem Abend ja vermutlich eher international interessiertes Publikum da sein wird, habe ich vor, auch eher meine englischen Songs zu spielen, obwohl ich auch auf deutsch singe.
Tickets
- Zucchero, Mittwoch, 2. August; ausverkauft.
- „SWR1 Pop & Poesie in Concert“ am Donnerstag, 3. August, 20 Uhr. Tickets 48,90 Euro (Kategorie 1), 45,90 Euro (2), 42,90 Euro (3), 38,90 Euro (4).
- Bastille, Freitag, 4. August, 19.30 Uhr: 59,90 Euro (Stehplatz) und 99,90 Euro (VIP-Upgrade).
- Porcupine Tree, Samstag, 5. August, 20 Uhr: 77,90 Euro (Stehplatz) und 89,90 Euro (vor der Bühne, „Front of stage“).
- Alvaro Soler, Sonntag, 6. August, 19.30 Uhr: 54,90 Euro (Stehplatz) und 64,90 Euro („Front of stage“).
- Karten gibt es im SZ-Kundenforum, Carl-Theodor-Straße 2 in Schwetzingen.
- Rollstuhlfahrerplätze und Eintrittskarten für Menschen mit 100 Prozent Schwerbehinderung und der gleichzeitigen Notwendigkeit einer Begleitperson sind nur beim Veranstalter Provinztour unter Telefon 07139/547 oder ticket@provinztour.de erhältlich.
- Aus Sicherheitsgründen haben Kinder unter sechs Jahren auch in Begleitung eines Erwachsenen keinen Zutritt. zg
Warst du schon mal im Schlossgarten?
Fleuvie: Natürlich. Vor nicht mal ganz einem Jahr, war ich mit meinem Freund und meiner Tochter dort. Da war auch eine Bühne aufgebaut. Ich hab noch zu meinem Freund gesagt: „Hier würde ich so gerne mal auftreten.“ Und mein Freund meinte, dass das richtig cool wäre. Allein die Location. Es ist einfach unfassbar schön im Schlossgarten.
Du hast ja bereits angesprochen, dass du Mama bist. Inwieweit hat das Einfluss auf deine Musik?
Fleuvie: Ich würde sagen, dass es den positivsten Einfluss auf mich als Musikerin überhaupt hat. Es ist so interessant, weil man oft Träume hat, die sich verlaufen. Träume, die man als Kind hat und irgendwann ist es gar nicht mehr so relevant. Bei mir wurde es immer stärker. Und den Höhepunkt hat es mit meiner Tochter erreicht. Ich habe gemerkt, dass ich gar nicht mehr drum rum komme. Die Schöpferkraft ist da, da will was raus. Als Mama merkt man dann ja eh erst mal, zu was der weibliche Körper fähig ist. Und das kommt jetzt so richtig raus. Ich habe ganz viel Mut und Selbstbewusstsein für die Musik.
Was wünschst du dir für den Abend bei Musik im Park?
Fleuvie: Ich wünsche mir, dass ich meine Lieder so zeigen kann, wie ich sie auch übe. Dass sie den ein oder anderen berühren, mitnehmen. Auch ein Mitmachen des Publikums wünsche ich mir. Klatschen oder auch Mitsingen, wenn ich etwas angebe, was man mitsingen kann. Einfach, dass die Leute viel Spaß haben mit mir - wir alle zusammen. Ich gebe einfach mein Bestes.
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