Schlossgarten Schwetzingen

Hammermäßige Musik bei Sommer im Schloss

Alex Auer und Band liefern am Freitagabend ab - Amokoma stehen mit voller Formation am Samstag auf der Bühne im Schlossgarten Schwetzingen: Das Open Air Sommer im Schloss kommt prima an.

Von 
Caroline Scholl und Stefan Kern
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Sommer im Schloss – diese Open-Air-Idee vom Team des Schlossrestaurants „Theodors“ in Kooperation mit dem Schloss Schwetzingen ist ein Volltreffer. Das war auch bei den beiden Konzerten am Freitag mit Alex Auer und Band sowie Samstag mit Amokoma zu spüren.

Es hat nicht mal einen Song lang gedauert und schon standen die ersten Gäste klatschend und tanzend von ihren Stühlen auf. Vor dem „Theodors“ im Schlossgarten Schwetzingen wurde alles erfüllt, auf was viele seit langem Verzichten mussten und so mancher schaute immer wieder etwas ungläubig zur Bühne und um sich. „Es ist einfach großartig, heute hier sein zu können. Wir sind als Hockenheimer seit Jahrzehnten echte Fans von Amokoma, lieben Musikveranstaltungen und hier werden unsere Erwartungen sogar übertroffen. Die schöne Atmosphäre hier, die traumhafte Kulisse, was braucht man mehr?“, stellen Karin Fillinger und Frank Grebe aus Hockenheim am Samstagabend erfreut fest. Doch nicht nur im Publikum ist deutlich zu spüren, dass bei den Funk-Soul-Hip-Hop-Rhythmen, die direkt vom Ohr den Impuls zum Tanzen auslösen, die Lebensfreude wieder zelebriert werden darf. Frontmann und Sänger Ollie Rosenberger freut sich vor dem Konzert: „Wir sind heute in Schwetzingen das erste Mal wieder in Vollbesetzung, also mit acht grandiosen Musikern auf der Bühne und wir sind richtig heiß auf den Abend. Wenn die Menschen wieder Spaß haben und vor der Bühne tanzen, dann sind wir Vollblutmusiker in unserem Element.“

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Schwetzingen: "Sommer im Schloss" mit Alex Auer & Band sowie Amokoma

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Das Amokoma weiß, wie man das Publikum anheizt, wird schnell deutlich. Sängerin Miss Coco und Sänger Terry Dean bringen auf direktem Weg mit Songs wie „Cake by the ocean“ und „No roots“ Partylaune in die klatschende Menge. Rapper Jay Ryze übernimmt das Mikro und das Publikum geht mit. Versiert liefert Gitarrist Sebastian Kunz die bekannten Riffs und Manuel Mandrysch sorgt am Bass für die tiefen Klänge, die von Keyboarder Christian Muszynski melodisch aufbereitet und von Drummer Silvio Groß mit gekonnten Beats zu Partymusik vom Feinsten verwandelt werden.

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Die abendliche Atmosphäre im kurfürstlichen Schlossgarten leistet zur Vollendung des funkig-rockigen Sommernachtstraums ihr Übriges. Die stimmungsvoll beleuchteten Gebäude, die Lichterketten und die Windlichter auf den Tischen vorm „Theodors“ bieten Flair, das luftig-leichte Sommerlaune macht.

„Wir finden es mega hier, endlich wieder raus und das Leben genießen – und dass bei der Musik von Amokoma. Wir lieben das Konzept und freuen uns auf viele weitere tolle Abende hier im Schlossgarten“, bestätigen Isabell Haug und Ruzica Bennefeld aus Schwetzingen, die mit Bettina Finke aus Paderborn einen Frauenabend genießen.

Geschäftsführer und Veranstalter Andreas Bante und sein Restaurantleiter Jochen Reinhard vom „Theodors“ ziehen eine durchweg positive Zwischenbilanz. „Ich bin sehr musikaffin und war früher mal Teil einer Band. Daher sind solche Formate wie Sommer im Schloss meine Leidenschaft. Zu praktisch allen Bands, die hier in diesem Sommer spielen, habe ich einen persönlichen Bezug und wir kennen uns teilweise seit Jahren. Ollie Rosenberger von Amokoma war damals am Gauß-Gymnasium in Hockenheim mit mir in derselben Klasse. Die Familie kommt praktisch hier wieder zusammen“, erzählt Bante sichtlich begeistert, wie gut die Gäste das neue Konzertangebot in der Stadt annehmen. Die Resonanz auf diese Möglichkeit, Musik verschiedener Genres im Schlossgarten zu genießen, sei durchweg positiv. Man werde dieses Format sicher weiterführen, erklären Bante und Reinhard perspektivisch. Dass es keine Mühe machen wird, für ausverkaufte Veranstaltungen zu sorgen, davon darf man ausgehen, denn im Schlossgarten und bei bestem Wetter hat das Publikum noch lange nicht genug von guter Musik und der herrlichen Möglichkeit mit allen Sinnen dem Alltag zu entfliehen.

Dieses Trio macht glücklich

Das ging auch am Freitag prima: Das waren nur drei Mann auf der Bühne im Schlossgarten. Der Gitarrist und Sänger Alex Auer, Rolf Breyer am Bass und der Schlagzeuger Boris Angst. Doch die drei waren ein zutiefst beeindruckender Beleg für den Satz vom Ganzen, das weit mehr als seine Teile ist. Was dieses Trio bei Sommer im Schloss auf die Bühne brachte, war schlicht der Hammer! Leider hat diesen Hammer kein ganz ausverkauftes Haus miterlebt. Doch die, die ihn gehört haben, fanden sich im schönsten aller Musikuniversen wieder. Die Rhythmen, die Texte und das Kulissenensemble machten diese Nacht zum Ereignis. Etwas weniger Party, dafür etwas mehr glücklich machenden Tiefgang.

Im ersten Moment sah die Bühne etwas groß für die drei aus. Doch dieser Moment währte nur Sekunden. Ehrlich gesagt war der Autor dieser Zeilen nach diesen ersten Sekunden sprachlos. Drei Musiker fabrizieren so einen Sound? Ganz offensichtlich! Dabei nahmen sie sich mit Bands, wie ZZ Top, INXS, Switchfood und George Ezra aber auch die ganz Großen zur Schützenhilfe. Wobei schnell deutlich wurde, dass sie sich hinter den Namen nicht zu verstecken brauchen. Im Gegenteil: Auer, Breyer und Angst wuchsen auf ihre Art darüber hinaus und machten mit Songs wie „Disappear“, „Much better“, „Smoke“ und „Private jailbreak“ alles drumherum vergessen. Einen kleinen musikalischen Diamanten brachten sie mit „Sing it out“ auf die Bühne. Ein Lied, so Auer, das an die erinnere, die schon gegangen seien. Eine Hymne, die jedem James-Bond-Song Paroli bieten kann. Auch George Ezras Lied „Blame on me“ wurde hier zum Statement mit Gänsehauteffekt. Mit dem ZZ-Top-Song „I thank you“ geriet das Publikum dann endgültig aus der Kurve.

„Das ist hier schon etwas ganz besonders“, sagt Cornelia Reißmann, „das geht alles richtig unter die Haut“. Und auch Annette Siegler zeigte sich hingerissen: „Das haut mich einfach um.“ Weiter ging es mit den Einschätzungen der Zuhörer von „krass“ über „super“ bis „solche Musik macht einfach glücklich“. Allzu oft bekommt man solche Songs, in denen Musik und Text kongenial verschmelzen und sowohl Körper als auch Geist in Bewegung versetzen, leider nicht mehr zu hören. Am Ende war das hier richtig groß.

 

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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