Tag der offenen Tür

Kinder entdecken bei der Schwetzinger Musikschule die Welt der Klänge

Der Tag der offenen Tür der Musikschule Schwetzingen stößt mit seiner Instrumentenvorstellung bei den Besuchern auf riesiges Interesse – und weckt Begeisterung bei den kleinen Nachwuchstalenten.

Von 
Volker Widdrat
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Sie lassen beim Tag der offenen Tür in der Musikschule die Trommeln lautstark erklingen (v. l.): Havva, Musab und Cihan lernen den Kurs Elementare Musik kennen. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Viele verschiedene Töne und Klänge waren am Sonntagnachmittag aus den Räumen der Musikschule in der Mannheimer Straße zu hören. Beim Tag der offenen Tür hatten Kinder und Jugendliche zweieinhalb Stunden lang die Möglichkeit, Instrumente unter der Anleitung von qualifizierten Lehrkräften auszuprobieren. Die Eltern durften Fragen zu den Themen Unterricht und Instrumentenbeschaffung stellen. Die Musikschule Bezirk Schwetzingen ist ein eingetragener Verein, dessen Vorstand sich aus dem Schwetzinger Oberbürgermeister und den Bürgermeistern der Trägergemeinden Eppelheim, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt zusammensetzt.

Die elementare Musikpädagogik bietet Klangerlebnisse für Kind ab dem sechsten Lebensmonat und deren Eltern sowie musikalische Früherziehung für Drei- oder Vierjährige. Bongos, Tamburin, Schellenring und Rasseln lagen in den Händchen der Kinder, wenn sie größer werden, kommen die Stabspiele aus dem Orff-Instrumentarium hinzu. Die Musikpädagoginnen Regina Gabel, Barbara Groß und Yuki Nakashima erklärten Klanghölzer, Triangel, Xylophone und Glockenspiele.

Benjamin wird von Lehrer Sebastian Leber die Posaune vorgestellt – offensichtlich ist es Liebe auf den ersten Ton. © Dorothea Lenhardt

Oskar (7) saß noch nie an einem Klavier. Fachbereichsleiterin und Klavierlehrerin Elena Spitzner machte mit ihm Lockerungsübungen, dann rollten die Händchen schon schnell über die Tasten. Nebenan erzählte Gerald Weiser-Haensch, dass es besser sei, für den Anfang eine kleine Gitarre günstig gebraucht zu kaufen, anstatt ein Instrument zu leihen. Luise Dieckmann wurde ebenfalls von vielen Kindern besucht. Die 20-jährige Heidelbergerin studiert Fagott an der Hochschule in Köln. Sie hat selbst die Liebe zu diesem Instrument bei einem Tag der offenen Tür an der Musikschule Heidelberg entdeckt. Mit sechs Jahren könne man anfangen, zeigte sie den Kids ein kleines „Fagottino“.

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Kinder entdecken in Schwetzingern Instrumente: Manchmal ist der Bogen zu groß

Lili (7) und Lotta (5) probierten im Danzi-Saal ein Violoncello aus. Stefan Knust, stellvertretender Schulleiter und Fachbereichsleiter für Streichinstrumente, zeigte, wie kräftig sie den Bogen über die Saiten ziehen müssen: „Morgen früh um sechs, kommt die kleine Hex‘.“

Kleine Gäste standen interessiert vor Moritz Fentner. Der zweieinhalbjährige Nathan hielt zum ersten Mal eine Violine vorsichtig in seinen Armen. Der Musiklehrer zeigte ihm, wie man auch mit den Fingern über die Saiten gehen kann. Der Bogen war dann doch noch zu groß. Olga Becker-Tkacz hielt Violine und Viola bereit, der Kontrabass bei Jens Veeser war manchmal noch größer als die wissbegierigen Nachwuchsmusiker.

Maria Scelsi zeigt Oskar, wie er der Harfe Töne entlocken kann. © Dorothea Lenhardt

Auch aus dem Untergeschoss dröhnte es herauf. Klaus Wissler lud zum Schlagzeugspielen ein. Bald gab es Stau – alle wollten es mal ausprobieren. Das Intro von „We will rock you“ von Queen hallte durch den Flur. Nebenan griffen die E-Gitarren an. Kevin Holloway erklärte alles, auch über den E-Bass. Emilia (10) hatte schon mal die akustische Gitarre bei Freunden geschlagen, eine E-Gitarre hielt sie aber zum ersten Mal in der Hand. Das Schlagzeug hatte ihr aber noch besser gefallen.

Beim Tag der offenen Tür der Schwetzinger Musikschule werden Klavier, Cello und Keyboard vorgestellt

Michael Quast zeigte erst einiges am Keyboard, dann setzte er sich mit Mathilda ans Klavier. Die „Pippi Langstrumpf“-Titelmelodie funktionierte schon hervorragend. Musiklehrerin Julia Groh demonstrierte den Kids, wie man dem Akkordeon die besten Töne entlockt. Rosi (12) spielt schon Cello, aber auch das Klavier hat es ihr angetan. Die kleine Schwester Linnea (5) schaute gespannt zu.

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So war der Tag der offenen Tür in der Schwetzinger Musikschule

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Klavier ist und bleibt beliebt. Birgit Amail-Funk, Georg Schmidt-Thomee, Georg Filip und Beate Frank-Cowey durften viel vorspielen und mussten jede Menge erzählen.

„Ein bisschen kräftiger“, meinte Barbara Obert, als Lara (10) das Mundstück der Oboe ausprobierte. Mit dem ganzen Instrument geht es manchmal aber besser. Im Raum von Musiklehrerin Maria Scelsi versuchte sich der kleine Anton (4) an der Mini-Harfe. „Sie ist wirklich talentiert“, meinte Dongkyun Kim, als ein kleines Mädchen das Waldhorn erklingen ließ. Kein Wunder, der Papa spielt ja auch Horn.

Es geht rund im Instrumentenkarussell der Musikschule Schwetzingen

Bei Sebastian Leber gab Kai (10) was zum Besten. Der Schüler erzählte, wie der Unterricht abläuft. Auf das Instrumentenkarussell steigen Kinder auf, die unentschlossen sind, welches Instrument sie lernen möchten und Spaß daran finden, über ein Jahr verschiedene Instrumente auszuprobieren. In Gruppen bis zu sechs Teilnehmern erhalten die Kinder später in einem rotierenden System jeweils drei Stunden Unterricht in der Musikschule. Kai probierte noch die Posaune aus. Er spielt in Eppelheim in der Bläserklasse der Realschule.

Das Klavier ist das beliebteste Instrument, auch für Lingyi (v. l.), Magdalena und natürlich auch für Lehrerin Elena Spitzner, die ihren Spaß mit den Kindern hat. © Dorothea Lenhardt

Chrstian Satzinger ließ die Töne eines Saxofons und einer Klarinette hören. Die Mädchen und Jungs schauten genau zu, wie man die Instrumente beim Musikmachen in Händen halten muss. Mariana Chacin-Benitez, die die Fächer Querflöte, Instrumentenkarussell und Ensemble betreut, hatte den ganzen Nachmittag über viele Fragen zu beantworten, ebenso wie Vivian Kürbis, zuständig für Blockflöte, Musikwerkstatt, Bläserklasse und Blasorchester. Jede Menge Flötentöne waren da zu hören. Aus der Tür von Barbara Mußler war derweil eine Trompete zu vernehmen, schön laut. Der zwölfjährige Lars hatte sich das Instrument auserkoren.

Schulleiter Philipp Wolfart, der Kontrabass studiert hat und als Fachbereichsleiter für Elementare Musikpädagogik für die Fächer „Musikalische Früherfahrung“ und „Singen, Bewegen, Sprechen“ zuständig ist, freute sich über das Interesse von Eltern und Kindern zwei Wochen nach dem beliebten Parkfest der Musikschule im Schlossgarten. Die Einrichtung hat zurzeit 54 Lehrer. Eine Online-Anmeldung ist nun auch möglich. Mit dem Anmeldeverfahren kann man sich bequem und schnell für ein Unterrichtsangebot der Musikschule vormerken lassen.

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Ab September gibt es das „65plus“-Angebot „Musizieren für Erwachsene“. Der Unterricht vermittelt in Einzel-, Gruppen-, Ensemble und Ergänzungsveranstaltungen instrumentale und vokale Grundlagen sowie das gemeinsame Musizieren.

Info: Information gibt es in der Musikschule Bezirk Schwetzingen, Telefon 062025/ 77 79 80, oder per E-Mail an info@musikschule-schwetzingen.de und unter www.musikschule-schwetzingen.de.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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