Deutsche Bahn

S-Bahn-Haltepunkt ist Meilenstein für die Schwetzinger Nordstadt

In Schwetzingen hat der symbolische Startschuss für den Bau des S-Bahn-Haltepunkts Schwetzingen-Nordstadt stattgefunden.Rund 9,6 Millionen Euro sollen die Baukosten betragen. In Betrieb gehen wird der Haltepunkt allerdings erst im Dezember 2025.

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Andreas Lin
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Beim Spatenstich für den neuen Haltepunkt schaufeln S-Bahn-Chef Maik Dreser (v. l.), Stadträtin Rita Erny, Landtagsabgeordneter Andreas Sturm, Oberbürgermeister René Pöltl, Staatssekretärin Elke Zimmer, Thorsten Krenz (Konzernbevollmächtiger Baden-Württemberg der Bahn), Dr. Michael Winnes (Geschäftsführer Verkehrsverbund Rhein-Neckar), Landrat Stefan Dallinger, Kevin Brümmel (Gesamtprojektleiter DB) und Sebastian Laier (Oberbauleiter der ausführenden Firma Reif). © Andreas Gieser

Schwetzingen. Wie lange die Idee vom S-Bahn-Haltepunkt Schwetzingen-Nordstadt schon ein Thema ist, verdeutlichte Landrat Stefan Dallinger: „Vor 24 Jahren habe ich hier meinen Dienst als Bürgermeister angetreten. Seitdem wird gefühlt über diesen Standort diskutiert“, sagte er am Montagnachmittag, als im Beisein zahlreicher an dem Projekt beteiligten Gäste den symbolischen Startschuss für die Baumaßnahme gab. Begonnen haben die Arbeiten nämlich schon deutlich sichtbar – in Betrieb genommen werden soll die Station tatsächlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025.

„Jetzt kann es endlich losgehen“, sagte Dr. Michael Winnes. Der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar blickte ebenso auf die vielen Verzögerungen und Verschiebungen bei der Umsetzung des Haltepunkts zurück wie Thorsten Krenz. Der Konzernbevollmächtigter der Deutsche Bahn AG für Baden-Württemberg erinnerte an die ersten Planungsschritte im Jahr 2009. „Es war ein langer Weg.“ Damals habe es noch die Überlegung gegeben, den Bahnübergang zu schließen und eine Unterführung zu bauen. Das sei aber wegen fehlender Fördermittel schnell verworfen worden.

Perfekter Standort für die S-Bahn hinter der Schwetzinger Nordstadthalle

Umso größer ist jetzt bei allen Beteiligten die Freude darüber, dass in rund zwei Jahren die ersten S-Bahnzüge hinter der Nordstadthalle halten – ein perfekter Standort, wie auch Staatssekretärin Elke Zimmer betonte: „Wir müssen dahin gehen, wo die Menschen wohnen.“ So gelinge es, die Menschen in die öffentlichen Verkehrsmittel zu bringen und zudem die Klimaziele zu erreichen. Die Realisierung des nach Fertigstellung dritten Haltepunkts sei ein „Meilenstein für Schwetzingen“.

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Das unterstrich Oberbürgermeister Dr. René Pöltl. Dieser Spatenstich geschehe an einem wichtigen Tag für die Stadt. Es sei eine „kluge und richtige Entscheidung“ gewesen, diese S-Bahn-Station nahe bei den Menschen zu bauen. Er nahm quasi den Ball auf, den die Staatssekretärin geworfen hatte: „Das ist der einwohnerstärkste Stadtteil von Schwetzingen. Hier leben 5000 Menschen.“ Und das zweite Argument für den Haltepunkt sei die Nähe zu Plankstadt. Für dessen über 10 000 Einwohner werde somit eine gute Anbindung an den ÖPNV geschaffen. „Deshalb bauen wir als Stadt auch einen Park&Ride-Parkplatz.“ Das freut auch Landrat Dallinger: Ein Bahnanschluss stärke die Attraktivität der Städte und Gemeinden aus dem Kreis. Dieser beteiligt sich übrigens wie die Stadt Schwetzingen mit 1,5 Millionen Euro am Bau. Der Bund trägt rund 4,2 Millionen Euro, das Land Baden-Württemberg etwa 2,0 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die Planung und den Bau des Haltepunktes Schwetzingen-Nordstadt belaufen sich auf rund 9,6 Millionen Euro.

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Aber es gebe noch mehr gute Argumente für den Bau des Haltepunkts an dieser Stelle betonte der OB: Er verwies auf das angrenzende Schulzentrum mit der Nordstadthalle. Künftig könnten Zuschauer mit der Bahn zu den Heimspielen der HG-Handballer kommen. Zudem würden zahlreiche auswärtige Schüler die Kurt-Waibel- und besonders auch die Comenius-Schule besuchen, die dann in Zukunft den komplett barrierefreien S-Bahn-Haltepunkt nutzen könnten.

Künftig wird die S-Bahn ungefähr hier halten. Der Bahnübergang im Vordergrund bleibt bis März komplett geschlossen und wird umgebaut. © Andreas Gieser

Und schließlich sei mit Decathlon der größte Arbeitgeber der Stadt (etwa 1000 Mitarbeiter) in der Nähe und schnell zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. „Der Bedarf an dieser Stelle ist also enorm groß“, sagte Dr. Pöltl.

S-Bahn-Haltepunkt in der Schwetzinger Nordstadt: Das wird verwirklicht

Die Bauarbeiten beinhalten nach Mitteilung des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar sowie der Bahn unter anderem den Neubau von Außenbahnsteigen an den vorhandenen Gleisen eins und zwei mit einer Bahnsteiglänge von 210 Meter und einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimeter über Schienenoberkante, um ein barrierefreies Ein- und Aussteigen der Fahrgäste in die S-Bahnfahrzeuge sicherzustellen.

Die ersten Fundamente für den Bahnsteigzugang sind schon gesetzt. © Andreas Gieser

Die Erschließung der beiden Bahnsteige erfolgt über den vorhandenen Bahnübergang an der Grenzhöfer Straße, der zu diesem Zweck entsprechend um- und ausgebaut und an das städtische Fuß- und Radwegenetz angeschlossen wird. Mithilfe eines taktilen Leitsystems werden vor allem den Belangen von blinden und sehbehinderten Fahrgästen Rechnung getragen.

Beide Bahnsteige werden mit Sitzgelegenheiten, neuen Beleuchtungs- und Lautsprecheranlagen, Wetter- und Windschutz, neuem Wegeleitsystem, lnfovitrinen, Abfallbehältern sowie digitalen Zuganzeigern ausgestattet.

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Eine Frage blieb am Rande des Spatenstichs noch offen: Wenn Schwetzingen bald drei Bahnhaltepunkte hat, wie heißt dann der größte von ihnen? „Ich bin für Schwetzingen Hauptbahnhof“, regte CDU-Stadtrat Markus Bürger mit einem kleinen Augenzwinkern an. Aber das scheint gar nicht undenkbar, wie ihm OB Pöltl verriet.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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