Schwetzingen. Schon als junges Mädchen hatte sie davon geträumt, ihre Heimat später einmal mit ihrem Wissen in Sachen Spargelanbau würdig in einem schönen Kleid mit königlicher Schärpe und Krönchen zu repräsentieren. Nach einem Jahr als Spargelprinzessin geht ihr Traum an diesem Samstag, 20. April, in Erfüllung: Emilia Manzano wird beim offiziellen Spargelanstich auf dem Hof Schuhmacher um 14 Uhr zur neuen Schwetzinger Spargelkönigin gekürt.
Was die junge Schwetzingerin aus ihrer Zeit als Spargelprinzessin mitgenommen hat und welche Erfahrungen ihr bei öffentlichen Auftritten als Hoheit helfen werden, erzählt sie im Interview. Außerdem verrät die 20-Jährige, wie sie ihren Spargel am liebsten isst und was sie nach dem Abitur vorhat.
Zur Person: Emilia Manzano
- Emilia Manzano ist 20 Jahre alt und seit 2023 Spargelprinzessin von Schwetzingen. Das Amt der Spargelkönigin übernimmt sie von Anna I. aus dem Hause Schuhmacher.
- Sie besucht das Bach-Gymnasium in Mannheim und macht aktuell ihr Abitur.
- In ihrer Freizeit liest und puzzelt sie gerne. Außerdem engagiert sie sich in der evangelischen Kirchengemeinde und spielt gerne Theater.
- Emilia Manzano lebt mit ihrer Familie und ihren Großeltern Hans und Marliese Beuschlein auf dem Neurotthof im Schwetzinger Norden. nl
Emilia, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Spargelkönigin werden zu wollen?
Emilia Manzano: Es war immer mein Traum, Spargelkönigin zu werden. Als kleines Kind hat meine Oma immer zu mir gesagt: „Du wirst mal Spargelkönigin.“ Bei der Krönung von Janine Renkert zur damaligen Spargelkönigin im Rokokotheater 2016 habe ich diesen Wunsch auch schon ins Gästebuch eingetragen. Als mich vor zwei Jahren Max Brenner von der Spargelgenossenschaft gefragt hat, ob ich dieses Amt übernehmen würde, ging der Traum dann in Erfüllung.
Was verbinden Sie mit Spargel?
Manzano: Mit Spargel verbinde ich neben leckerem Essen vor allem Kindheitserinnerungen. Meine Großeltern sind Landwirte und haben bis vor einigen Jahren noch Spargel angebaut. An den Wochenenden bin ich als Kind morgens immer mit einem alten Roller zu meinen Großeltern auf den Spargelacker gefahren und habe geholfen, die verräterischen Risse in den Dämmen zu suchen und den Spargel vorsichtig vom Sand zu befreien.
Wie essen Sie Ihren Spargel am liebsten?
Manzano: Ich mag den Schwetzinger Spargel am liebsten in Olivenöl gebraten mit Nudeln und Shrimps.
Als Spargelprinzessin haben Sie Ihr neues Amt ein Jahr lang an der Seite von Spargelkönigin Anna I. kennengelernt. Was haben Sie sich von Ihr abgeschaut?
Manzano: Ich denke, vor allem ihre Gelassenheit vor und während Terminen. Auch bei Interviews hat sie Ruhe auf mich ausgestrahlt. Wir hatten viel Spaß zusammen und waren von Anfang an ein sehr gutes Team. Ein Highlight war sicherlich das Hoheitentreffen im vergangenen Jahr anlässlich der Bundesgartenschau in Mannheim.
Was haben Sie sich für Ihre Amtszeit als Spargelkönigin vorgenommen?
Manzano: Ich möchte die Schwetzinger Landwirte und den Spargel genauso gut repräsentieren wie meine Vorgängerinnen und natürlich genauso viel Spaß haben wie in meinem Jahr als Spargelprinzessin.
Auf welche Aufgaben als Spargelkönigin freuen Sie sich am meisten?
Manzano: Besonders freue ich mich darauf, verschiedene Menschen kennenzulernen. Letztes Jahr hatte ich beispielsweise die Gelegenheit, den Landtag in Stuttgart zu besuchen und den Abgeordneten einen Spargelkorb zu überreichen. Zu meinen Highlights im vergangenen Jahr gehört auch der Spargelsamstag. Dort herrscht immer eine schöne Atmosphäre. Vor allem der Spargelweitwurf und der Spargelschälwettbewerb sind mir in Erinnerung geblieben.
In einer Überraschungskiste zur Krönung als Prinzessin haben Sie unter anderem Nylonstrümpfe und eine Flasche Cola bekommen. Welche Gegenstände können Sie als Prinzessin noch regelmäßig gebrauchen?
Manzano: Wenn ich mir die Wetterprognose für den Spargelanstich anschaue, kann ich sowohl die Strümpfe als auch das Regencape besonders gut gebrauchen. Taschentücher und Traubenzucker habe ich für Notfälle immer mit dabei.
Wurden Sie als Spargelprinzessin schon mal auf der Straße angesprochen?
Manzano: Außerhalb der offiziellen Anlässe als Spargelprinzessin tatsächlich noch nicht. Bis jetzt haben mich nur Leute angesprochen, die mich schon vor meinem Amt kannten. Ich freue mich aber immer, wenn ich in meinem Bekanntenkreis auf dieses besondere Ehrenamt angesprochen werde.
Als Spargelkönigin prangt Ihr Gesicht bald auf vielen Plakaten. Wie gehen Sie damit um, in der Öffentlichkeit zu stehen?
Manzano: Ich weiß, dass ich durch meine Krönung vielleicht öfter auf mein Amt angesprochen werde, aber das gehört dazu. Ich denke, dass ich damit gut zurechtkommen werde. Durch meine anderen Tätigkeiten, beispielsweise in der evangelischen Kirchengemeinde, würde ich mich als offene Person beschreiben. Auch eines meiner Hobbys, das Theaterspielen, hilft einem, aus sich herauszukommen.
Geben Ihnen die Auftritte bei der jungen Kantorei, wo Sie schon auf der Bühne standen, Selbstbewusstsein für die öffentlichen Auftritte?
Zum Spargelanstich
- Der offizielle Spargelanstich mit Krönung der neuen Spargelkönigin Emilia I. findet an diesem Samstag, 20. April, um 14 Uhr auf dem Spargelhof Schuhmacher Im Forst 2 statt. Da der Weg zum Hof Schuhmacher über landwirtschaftliche Feldwege führt, ist eine Anreise mit dem Fahrrad dringend angeraten.
- Sterneköchin Hedi Rink aus Neustadt an der Weinstraße (vormals „Urgestein“ im „Steinhäuser Hof“) ist zu Gast. Weitere kulinarische Beiträge leisten die Mediterrane Kochgesellschaft, die Schwetzinger Landfrauen, die Metzgerei Back, Rudolf Futterer und Tischmacher Weine. Der Chor „Alive Vocals“ sorgt für musikalische Unterhaltung.
- Einen Podcast mit Hedi Rink aus der Reihe „Leben.Lieben.Lachen.“ gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de/podcast sowie allen gängigen Podcastportalen.
Manzano: Auf jeden Fall. Alleine, dass man schon einmal frei vor einer größeren Menge an Menschen gesprochen hat und die Nervosität davor kennt, hilft enorm. Leider gibt es die junge Kantorei seit dem Ruhestand von Kantor Detlev Helmer inzwischen nicht mehr. Unter seiner Leitung habe ich bei drei Musicals mitgewirkt und bin sehr gerne zu den Proben gegangen. Die Stimmung war immer sehr locker. Man konnte seine Ideen einbringen und hat gemeinsam gesungen und an den Stücken gearbeitet.
Sie engagieren sich in der evangelischen Kirchengemeinde als Teamerin. Warum ist Ihnen das wichtig?
Manzano: Nach meiner Konfirmation 2018 habe ich mich dazu entschlossen, weiter in der Kirche aktiv zu bleiben. Es macht mir viel Spaß, gemeinsam mit den anderen Teamern und Teamerinnen Aktionen für die Kinder zu planen, beispielsweise die Sommerfreizeit oder die zahlreichen Kinderkirchen-Samstage, die ich schon einige Male mitgestaltet habe. Leider fehlt mir im Moment die Zeit dafür.
Ihre Abiturprüfungen stehen vor der Tür. Wie geht es danach für Sie weiter?
Manzano: Ich lese sehr gerne und da das Fach Deutsch eines meiner Hauptfächer ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, etwas in Richtung Literatur und Sprache zu studieren. Aber auch Artenschutz und Nachhaltigkeit interessieren mich sehr.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-spargelkoenigin-schwetzingen-emilia-manzano-_arid,2198053.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-praegende-jahre-schwetzinger-spargelkoenigin-anna-i-blickt-auf-ihre-amtszeit-zurueck-_arid,2195724.html
Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Dreiste Diebe Spargel-Motivbank in Schwetzingen: Da fehlt doch was?!