Schwetzingen. Der Aufenthalt in Schwetzingen im Vorfeld der am Sonntag zu Ende gegangenen Special-Olympics-Weltspiele in Berlin scheint die jamaikanischen Teilnehmer beflügelt zu haben: Denn sie feierten zahlreiche Medaillengewinne und weitere schöne Erfolge.
Bereits am Eröffnungstag begannen die ersten Wettbewerbe, darunter auch im Unified Fußball (sieben Spieler auf jeder Seite spielen auf einem Kleinfeld mit zwei Fünf-Meter- Toren) – einer gemischten Mannschaft aus Athleten (Sportlern mit Behinderung) und Partnern (Sportlern ohne Behinderung). Hier gewann das jamaikanische Männer-Team nicht nur das Vorrundenspiel gegen Deutschland mit 3:1, sondern am Ende auch das Finale gegen Griechenland mit 3:1 und damit absolut verdient die Goldmedaille.
Nach Besuch in Schwetzingen: Medaillen für Athleten aus Jamaika
Apropos Medaillen: Sie werden für die drei besten Sportler zwar ganz klassisch in Gold, Silber und Bronze vergeben – aber auch die dahinter Platzierten auf den Rängen vier bis acht dürfen mit auf die große Siegertreppe und erhalten dort entsprechende Plaketten. Auch einen offiziellen Medaillenspiegel sucht man bei den Special-Olympics-Spielen vergebens – denn alle Teilnehmer sind absolute Champions und persönliche Gewinner. Und davon gab es im Special-Olympics-Team von Jamaika einige.
Nicht nur in den Laufdisziplinen (800 Meter Männer/Frauen: zweimal Gold; 200 Meter Männer: einmal Bronze; 4x100 Meter Männer/Frauen: zweimal Gold), sondern auch im Badminton der Männer (einmal Silber) und Schwimmen (25 Meter Freistil Männer: einmal Silber und zweimal Bronze) waren die erfolgreichen Athleten aus der Karibik ganz weit vorne dabei.
Einer der stillen Stars und Publikumslieblinge ist aber in jedem Fall der jamaikanische Rollstuhlfahrer Kirk Wint, der die 50-Meter-Strecke auf allen Vieren sprintet und sich und seinen Körper mit seinen Armen und Händen und auf beiden Knien in hohem Tempo nach vorne zieht – auch er gewann am Ende eine Goldmedaille.
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Special Olympics in Berlin: Gemeinschaft und Begegnungen im Vordergrund
Hervorzuheben ist auch noch die junge und immer gut gelaunte jamaikanische Freiwasserschwimmerin Kaidian Ingleton, die in Grünau vor den Toren Berlins ihre 1500 Meter im unruhigen kalten Wasser als einzige Schwimmerin im normalen Badeanzug und ohne einen sonst üblichen Neoprenanzug mit Bravour absolviert hat – einen kurzfristigen Kauf hatte sie, in Erwartung ähnlich warmer Wassertemperaturen wie zu Hause, zuvor abgelehnt.
Im Vordergrund der am Sonntag zu Ende gegangenen Großveranstaltung und internationalen Sportwoche stehen aber immer die persönlichen Begegnungen und das jederzeit spürbare Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl aller teilnehmenden Teams und Volunteers aus der ganzen Welt – ganz getreu dem allgemeinen Motto: „Gemeinsam unschlagbar.“
Das spürten auch die beiden Schwetzinger Projektleiter Markus Liu-Wallenwein und Jens Rückert sowie ihre Kollegin Andrea Michels aus Wiesloch: „Wir haben in jedem Moment unseres Aufenthalts und an jeder Ecke den olympischen Geist und besonderen Zauber dieser alle vier Jahre stattfindenden Weltspiele der geistig und mehrfach Behinderten miterleben können“, berichtete Rückert. Jetzt hoffen alle Beteiligten auch nach den Spielen auf eine positive und nachhaltig inklusive Folgewirkung in der gesamten Gesellschaft – nicht nur im Sport.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Übrigens Special Olympics: Lob aus Jamaika für Schwetzingen