Schloss Schwetzingen (mit Fotostrecke)

Whisky Spring in Schwetzingen: Raritäten aus geschlossenen Destillerien

Zum Auftakt der zehnten Ausgabe der Whisky Spring im Schloss Schwetzingen kommen so viele Besucher wie noch nie am Freitagabend. Bis Sonntag gibt es hier Besonderheiten zum Probieren und zu kaufen.

Von 
Marco Montalbano
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Echte Raritäten von Brora und Port Ellen gibt‘s am Stand von Spirituosen Futterer. Da stehen Flaschen im Wert von 13000 Euro auf dem Tisch. © Montalbano

Die Natur stimmt schon auf den Frühling ein, lässt die Krokusse und Narzissen sprießen. Und im Schloss Schwetzingen sind es die 1400 Abfüllungen der 43 Aussteller bei der beliebten Whisky Spring (Englisch für Frühling). Die Messe lockt seit Freitag Whisky-Freunde von nah und fern in die Spargelstadt und das nunmehr zum zehnten Mal. Bis Sonntag steht der Genuss von Erlesenem im Mittelpunkt.

Da staunte selbst Profi-Dudelsackspieler Dirk-Boris Rödel nicht schlecht, als er am Freitag die Schlange vor der Einlasskontrolle sah. Er gehört zur Whisky Spring wie das Probiergläschen am Band um den Hals, aus dem die Liebhaber ihre Drams an den Ständen trinken – 20 cl sind es meist. „Das ist der reine Wahnsinn“, kommentierte er. So viele Menschen seien es noch nie am ersten Tag gewesen.

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Doch auch kurze Wartezeiten konnten die allgemeine gute Laune nicht schmälern, zu groß war die Vorfreude, wie bei Thomas Heine aus Plankstadt, der jedes Jahr dabei ist und strahlend meinte: „Am meisten freue ich mich auf die Fassstärke.“ Und die hat es in sich, denn gemeint ist die „Cask Strength“, was für einen Alkoholgehalt von 55% vol. und mehr steht, weshalb geringe Mengen Wasser dazu gegeben werden. Bei Puristen auch nicht.

Whisky Spring: „Mr. Dax“ mit eigener Kreation

Dicht gedrängt, jedoch immer entspannt, herrschte an allen Ständen reges Treiben. So auch bei Rudolf Müller von Futterer Spirituosen aus Schwetzingen, einem Whisky-Spring-Urgestein. Mit in diesem Jahr dabei ist Dirk Müller, auch „Mr. Dax“ genannt, der neben der Börse schon lange eine zweite Leidenschaft hat – die, der geneigte Leser wird es schon erahnt haben – hochprozentig ist. Zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und angeboten wird hier sein Sherishòr Pure Malt Whisky. Drei Jahre in Schottland und neun weitere in Spanien in bis zu 50 Jahren alten Sherry-Fässern im Solera-Verfahren gereift, ist er ein wahrer Genuss. Fast alle 1400 Flaschen seien schon verkauft. Originell: Im Deckel sind britische Schilling-Münzen mit Queen Elizabeth und dem schottischen Löwen. Nur in einem nicht: Da blinkt eine spanische Golddublone aus dem Jahr 1813 – rund 600 Euro wert.

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Auch bei Sammler Dirk Rosenboom herrscht Hochbetrieb. Stolz hält er einen schottischen Springbank Campbeltown Single Malt Whisky von 1969 in die Höhe: „Das ist etwas ganz Besonderes“, so Rosenboom. Ein Dram kostet 100 Euro. Bennet Jakob von Heidelberg Highlands zeigt auf seinen Port Ellen Sherry Cask von 1981, auch eine echte Rarität. Denn die Distillery gibt es schon lange nicht mehr. „Lasst uns doch mal ein Fass kaufen“, hätte er gesagt, erinnert er sich, worauf sie wirklich bei einer Distillery angerufen hätten, wo man in Gelächter ausgebrochen sei. Das sei der Beginn gewesen.

Die Aussteller können sich über viel Publikum freuen, das seinerseits begeistert probiert und kauft. © Marco Montalbano

Neben viel Whisky gibt es Besonderheiten wie „Palatinatus Butter Scotch Likör“ aus der Pfalz von Thomas Sipper, Pralinen mit hochprozentiger Füllung, Kleidung im Briten-Chic oder Flying Dutchman-Reisen. Dabei kann man mit einem Segelschiff rund um Schottland schippern, das Land, das für Whisky wie kaum ein anderes steht. Außer Irland vielleicht, aber das gibt es aktuell auch in Schwetzingen mit Mareike Spitzer von Irish Whiskeys, die mit Rory McDonnel und Daithi O’Connell zwei Experten von der Grünen Insel dabei hat.

Bei der Whisky Spring Sammlerleidenschaft entfacht

Die Whisky-Spring erfreut sich insgesamt immer größerer Beliebtheit bei Ausstellern und Besuchern, die mit Lob für die Messe und Veranstalter Joe Seidel an Tag eins nicht sparten. Besucher Andreas Kirscher aus dem Raum Pforzheim meinte: „Hier gab’s die Initialzündung für meine Whisky-Leidenschaft. Jetzt habe ich 200 Flaschen im Keller.“ Und Aussteller Mark Armin Giesler, Laphroaig Brand Ambassador für Deutschland, fasste es so zusammen: „Geiles Ambiente, geile Organisation, geile Location, geiles Publikum.“

  • Geöffnet ist diesen Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag 11 bis 17 Uhr. Das Messeticket beinhaltet den Eintritt in den Schlossgarten. An der Tageskasse (Haupteingang Schloss) gibt es nur ein begrenztes Ticketkontingent. Es wird daher gebeten den Online-Vorverkauf unter shop.whisky-spring.de zu nutzen (Samstag 16 Euro, Sonntag 14 Euro).

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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